Der Ort wurde 1278 als „Rezenstorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Rezo, Razo oder Razi, der als Gründer des Ortes anzunehmen ist.[2]
Im burggräflichenUrbar von 1361/64 wurde für Retzendorf eine Untertansfamilie verzeichnet, die dem Amt Windsbach unterstand.[7] 1529 unterstanden der Hauptmannschaft Hergersbach der Reichsstadt Nürnberg 3 Untertansfamilien im Ort.[8]
„Rezendorf, Weyler, 2 Höfe nach Windsbach, hievon ein Zednitz, dann Lentersheim 1621. Eva Seckendorff hat von ihrem Bruder von Zedwitz zwei Hintersassen, einen in Untereschenbach, den anderen in Rezendorf, Hütlein und ein Weiher. Dann ein Stiftgütlein nach Windspach, ein nach Schwabach, ein Deutsch Herrn Orden, vier Nürnberger Almosenrecht, ein Nürnberger Landpflegerstift, ein Adelig Crailsheimer.“[10]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Retzendorf 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Windsbach: 2 Güter, 1 Gütlein; Spitalstiftung Schwabach: 1 Hof, 1 Halbhof), die Reichsstadt Nürnberg (Pflegamt Lichtenau: 1 Gut; Landesalmosenamt: 2 Höfe, 2 Gütlein), die Deutschordenskommende Nürnberg (1 Hof) und das Rittergut Sommersdorf der Herren von Crailsheim (1 Gütlein).[11][12][13] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[14]
Unmittelbar neben dem Dorf finden sich Überreste von Hügelgräbern aus der Bronzezeit. Des Weiteren finden sich Keramik-, Rand- und Wandscherben aus der Urnenfelderzeit und einige Silices aus vorgeschichtlicher Zeit.[20]
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.187–188.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 501.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 13. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 732.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 901f.
↑Johann Bernhard Fischer: Rezendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.407 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 292.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1006f.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.421.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 22f.
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.