Bistum CariatiKoordinaten: 39° 30′ N, 16° 57′ O Das Bistum Cariati (lat. Dioecesis Cariatensis) war eine Diözese der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in der Stadt Cariati in der Provinz Cosenza in der Region Kalabrien (Italien). 1437 wurde das Bistum formal durch Abspaltung vom Erzbistum Rossano begründet und zugleich mit dem Bistum Cerenzia in Personalunion verbunden. 1818 wurden die Bistümer Cerenzia, Strongoli und Umbriatico in das Bistum Cariati inkorporiert. 1979 wurde das Bistum Cariati aufgehoben und das Bistumsgebiet aufgeteilt. Die Gebiete der früheren Bistümer Cerenzia, Strongoli und Umbriatico wurden an das Bistum Crotone angeschlossen, während das ursprüngliche Bistumsgebiet von Cariati in das Erzbistum Rossano inkorporiert wurde, das nun Erzbistum Rossano und Cariati, später Erzbistum Rossano-Cariati genannt wurde. LageDas Bistumsgebiet (vor der Vereinigung mit den Bistümern Cerenzia, Strongoli und Umbriatico) umfasste die Gemeinden Cariati, Terravecchia, Scala Coeli und San Morello. Das Bistum grenzte im Norden und Westen an das Erzbistum Rossano, im Süden an das Bistum Umbriatico und im Osten an den Golf von Tarent. Die Kathedrale (Bischofskirche) in Cariati war bzw. ist (noch) dem Hl. Erzengel Michael geweiht. ![]() GeschichtePapst Eugen IV. begründete am 27. November 1437 das Bistum Cariati durch Abspaltung der oben genannten Gemeinden vom Erzbistum Rossano. Es wurde zugleich mit dem wesentlich älteren Bistum Cerenzia in Personalunion verbunden. Die Bistumsgebiete waren nicht benachbart bzw. nicht zusammenhängend, sondern durch einen Gebietsteil des Erzbistums Rossano voneinander getrennt. Bis 1818 hieß dieses vereinigte Bistum auch Bistum Cariati und Cerenzia (oder auch Bistum Cerenzia und Cariati). Der Bischofssitz war in Cariati. Der ältere Bischofssitz in Cerenzia vecchia oder Acerenthia verfiel im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit immer mehr. Heute ist Acerenthia eine Ruinenstadt. Etwa 3 km südwestlich von Cerenzia vecchia entfernt entstand vor allem ab dem 19. Jahrhundert die heutige Gemeinde Cerenzia. Der Bischofssitz Cariati war vor allem im 16. Jahrhundert Piratenangriffen aus den Barbareskenstaaten ausgesetzt. So wurden bei einem Überfall des osmanischen Korsaren Khair ad-Din Barbarossa 1544 hunderte von Einwohnern als Sklaven verschleppt, darunter auch der aus Katalonien stammende Bischof Joan Canut, der 1545 in Algier starb. Die Kathedrale und der Bischofspalast von Cariati wurden zerstört. 1557 wurde Cariati erneut von türkischen Seestreitkräften eingenommen und geplündert.[1] Bischof Maurizio Ricci (1619–1627) gründete das Diözesanseminar in Verzino. Mit der Bulle De utiliori vom 27. Juni 1818 von Papst Pius VII. wurde das Bistum Cariati im Rahmen der Neuordnung der Diözesen des Königreichs beider Sizilien durch die Inkorporierung der Bistümer Cerenzia, Strongoli und Umbriatico stark vergrößert. Das Bistum Cariati wurde dem Erzbistum Santa Severina als Suffraganbistum unterstellt. 1979 wurde das Bistum Cariati mit dem Erzbistum Rossano zum Erzbistum Rossano und Cariati vereinigt. Allerdings wurden die Gebiete der früheren Bistümer Cerenzia, Strongoli und Umbriatico abgetrennt und an das Bistum Crotone angeschlossen.[2] Das Bistum Crotone und das Erzbistum Santa Severina wurden seit dem 21. Dezember 1973 in Personalunion verwaltet, und schließlich am 30. September 1986 zum Erzbistum Crotone-Santa Severina vereinigt. Das Erzbistum Crotone-Santa Severina wurde dem Erzbistum Catanzaro-Squillace als Suffraganbistum unterstellt. Das Erzbistum Rossano und Cariati wurde 1986 in Erzbistum Rossano-Cariati umbenannt und als Suffraganbistum dem Erzbistum Cosenza-Bisignano unterstellt. Bischöfe von Cariati und Cerenzia (oder Cerenzia und Cariati)Die Zusammenstellung erfolgte nach der Website www.catholic-hierarchy.org[3] sowie den Arbeiten von Ughelli,[4] Cappelletti[5] Gams[6] und Eubel.[7]
Der von Francesco Russo aufgeführte Bischof Bernardo Boiardo (Caraciensis),[12] gewählt am 27. November 1437 war nicht Bischof von Cariati, sondern Bischof von Charran in Armenien.[13] Bischöfe von Cariati
Einzelnachweise
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