BenzamideAls Benzamide werden chemische Verbindungen bezeichnet, die als Derivate von Benzamid aufgefasst werden können und deren Merkmal die Benzamidogruppe ist. Benzamid ist das Carbonsäureamid der Benzoesäure.[1] Eine Benzamid-Struktur kommt in etlichen Wirkstoffen vor. In der Psychiatrie werden einige substituierte Benzamide als Neuroleptika bzw. Antipsychotika therapeutisch genutzt.[1] Arzneistoffe mit Benzamid-StrukturDie therapeutisch genutzten Benzamide sind N-substituiert (d. h., sie tragen einen Substituenten am N-Atom) und besitzen weitere funktionelle Gruppen an verschiedenen Positionen des Benzolrings. Benzamide besitzen je nach Substituenten verschiedene Wirkungen: die bekanntesten Vertreter werden in der Psychiatrie eingesetzt, es gibt jedoch auch Substanzen mit Übelkeit unterdrückender oder Herzrhythmusstörungen verbessernder Wirkung. PsychiatrieIn der Psychiatrie und angrenzenden medizinischen Fachgebieten sind verschiedene Arzneistoffe aus der Gruppe der Benzamide im Einsatz:
Ein weiteres psychiatrisch verwendetes Benzamid, das Remoxiprid,[2] wurde Ende 1993 wegen lebensbedrohlicher Schadwirkungen weltweit aus dem Handel genommen. Die genannten Wirkstoffe wirken vor allem antipsychotisch und im Gegensatz zu den meisten anderen Neuroleptika eher aktivierend und stimmungsaufhellend als dämpfend. Sie werden zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen eingesetzt, allerdings selten bei akuten schizophrenen Schüben, da die neuroleptische Potenz von Sulpirid und Amisulprid hierfür meist nicht ausreicht. Sulpirid dient in niedriger Dosis außerdem zur Behandlung von Schwindelzuständen (Morbus Menière).
Andere therapeutische AnwendungsgebieteWeitere Wirkstoffe mit Benzamid-Struktur werden beispielsweise wegen ihrer brechreizunterdrückenden (antiemetischen), antiarrhythmischen oder blutdrucksenkenden Wirkung therapeutisch genutzt:
Pflanzenschutzmittel mit Benzamid-StrukturEine Reihe von im Pflanzenschutz eingesetzten Mitteln haben ebenfalls eine charakteristische Benzamid-Struktur, wie etwa
Molluskizide und Repellentien mit Benzamid-StrukturUnter den Molluskiziden ist Niclosamid mit einer Benzamid-Struktur vertreten. Die Substanz dient zur Bekämpfung der Wasserschnecken, die die Wurmerkrankung Bilharziose übertragen. Auch das verbreitet zur Insektenabwehr (Repellent) genutzte Diethyltoluamid (z. B. Anti Brumm) gehört zu den Benzamiden. Zu weiteren Vertretern siehe die Kategorie Benzamid. WeblinksCommons: Benzamide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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