Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville
Die Bahnstrecke Tarascon-Sète ist eine Hauptstrecke in Südfrankreich und ist Teil der Magistrale Lyon/Marseille – Narbonne – Port-Bou/Bordeaux, also der West-Ost-Achse in Südfrankreich. Neben Fernverkehrszügen der Gattungen TGV, Intercités und Intercités de nuit (Nachtzüge) wird sie auch von Nahverkehrszügen TER bedient. GeschichteDer Anfang der Strecke ist auf das Jahr 1839 zurückzuführen, als die Teilstücke zwischen Sète und Montpellier beziehungsweise zwischen Nîmes und Beaucaire eröffnet wurden.[2] 1845 folgte der Abschnitt Nîmes–Montpellier. Für letztgenannte Strecke wurde in Montpellier ein zweiter Bahnhof errichtet, 300 Meter östlich desjenigen der Sète-Gesellschaft. An diesem Standort befindet sich der heutige Bahnhof Montpellier-Saint Roch. Im Jahr 1852 wurden die beiden ursprünglichen Bahnhöfe zusammengelegt, weil jetzt unter den Fittichen der Eisenbahngesellschaft PLM die Strecke zu einer durchgehenden Magistrale werden sollte. 1852 folgte die Eisenbahnbrücke Tarascon–Beaucaire als das letzte Teilstück zwischen Tarascon und Beaucaire. Damit wurde die gesamte Strecke durchgehend befahrbar. 1980 begann das Zeitalter des Hochgeschwindigkeitszuges TGV. Zunächst wurden nur Nîmes und Montpellier angefahren. Später folgten Verlängerungen in Richtung Süden und Westen, die auch den Bahnhof Sète an das Hochgeschwindigkeitsnetz anschlossen. Für die Hochgeschwindigkeitszüge waren diverse Baumaßnahmen nötig. So wurde der Bahnhof von Montpellier von Grund auf neu errichtet. Durch die Inbetriebnahme im Jahr 2001 der Schnellfahrstrecke LGV Méditerranée verlor der nördliche Abschnitt Tarascon–Manduel einen großen Teil des Fernverkehrs an diese. Fortan fuhren die TGV aus Norden kommend über den „Languedoc-Roussillon“-Ast der Neubaustrecke und kamen erst kurz vor Nîmes auf die Altstrecke. Aufgrund der hohen Auslastung der Strecke durch den Personen- und Güterverkehr wurde zwischen 2014 und 2017 das Contournement de Nîmes et Montpellier zwischen Manduel und Lattes als Verlängerung der LGV Méditerranée gebaut. Diese ist als Mischverkehrsstrecke ausgelegt und dient dem schnellen Personenfernverkehr wie auch dem Güterverkehr. Die Inbetriebnahme für den Güterverkehr erfolgte Ende 2017, der Personenverkehr nutzt diese seit Juli 2018. Für die Erschließung von Nîmes und Montpellier wurden neue Bahnhöfe an dieser Strecke erstellt: Nîmes-Pont-Du-Gard und Montpellier-Sud-de-France, womit ein Teil der TGV die Altstrecke heute nicht mehr nutzen. BetriebDie Bahnstrecke dient sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr. Internationaler FernverkehrIm internationalen Fernverkehr wird die Strecke von den durch Elipsos betriebenen Zügen befahren. Es handelt sich um spanische und französische Hochgeschwindigkeitszüge, die unter dem Namen Renfe-SNCF en cooperación / en coopération verkehren. Die Züge halten in Nîmes und Montpellier:
Bis Ende 2013 gab es eine tägliche internationale Fernverkehrsverbindung mit Talgo-Zügen von Montpellier Saint-Roch über Barcelona Sants nach Cartagena. Einziger Halt auf der Strecke war der Anfangsbahnhof Montpellier. Die Trenhotel- bzw. EuroNight-Züge des Unternehmens Elipsos von Paris–Mailand/Zürich nach Barcelona/Madrid befuhren jeweils bis zu ihrer Einstellung Ende 2012 und 2013 die Strecke ohne Zwischenhalt. Innerfranzösischer FernverkehrTGVIm Fernverkehr nutzt der TGV mit diversen Relationen die Strecke. Einzelne Zugläufe werden bis nach Brüssel in Belgien verlängert.
TGV-Bahnhöfe sind Nîmes, Montpellier und Sète. In Sète halten nur einige der obengenannten Verbindungen. IntercitésZudem verkehren Intercités-Züge, die aus modernisierten Corail-Wagen gebildet sind. Sie nutzen mit folgender Verbindung die Strecke:
Die Linie Clermont-Ferrand – Nîmes – Marseille nutzte die Strecke zwischen Nîmes und Tarascon. Inzwischen verkehrt sie nur noch zwischen Nîmes und Clermont-Ferrand. NachtzügeZwei Nachtzugverbindungen Intercités de nuit befahren die Strecke ebenfalls:
Die Intercités- und Intercités de nuit-Züge halten in Sète, Montpellier, Nîmes und Tarascon. RegionalverkehrIm Regionalverkehr wird die Strecke von TER-Zügen der Netze TER Languedoc-Roussillon und TER Provence-Alpes-Côte d’Azur bedient. Verschiedene Linien ermöglichen unter anderem direkte Verbindungen nach Avignon, Narbonne, Arles oder Marseille. ZukunftAufgrund der hohen Streckenauslastung zwischen Montpellier und Narbonne ist der Bau der Neubaustrecke Montpellier–Perpignan geplant um im Personenfernverkehr die Fahrzeiten zu verkürzen und mehr Kapazitäten für den Güterverkehr zur Verfügung zu stellen. Diese Strecke wird die westliche Fortsetzung des Contournement de Nîmes et Montpellier darstellen und in Perpignan an die LGV Perpignan–Figueres anschließen. Somit wird zwischen Paris und der spanischen Grenze eine durchgehende Hochgeschwindigkeitsstrecke bestehen. In einer ersten Etappe soll der Abschnitt Montpellier–Béziers erstellt werden um den Abschnitt mit den größten Kapazitätsengpässen zu entlasten, die Inbetriebnahme ist für 2034 vorgesehen. Die Inbetriebnahme der gesamten Strecke ist aktuell für 2045 vorgesehen. WeblinksEinzelnachweise
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