Bahnstrecke Arles–Lunel
Die Bahnstrecke Arles–Lunel war eine eingleisige, 45 km lange Bahnverbindung zwischen Arles und Lunel. Sie verband die Bahnstrecke Paris–Marseille im Département Bouches-du-Rhône mit der westlich gerichteten Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville, die von Avignon kommend, nach Bordeaux führt. GeschichteAm 11. Juni 1863 wurde das Konzessionsgesuch der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) bewilligt.[2] Geplant war eine zweigleisige Strecke, die den Weg von Marseille nach Montpellier verkürzen sollte, weil die Trassierung näher an der Küstenlinie des Mittelmeers verlief. Die Inbetriebnahme war am 27. Januar 1868.[3] Die geplante Zweigleisigkeit lässt sich noch heute an verschiedenen Kunstbauwerken ablesen. Auf dem über vier Kilometer langen Abschnitt, der mit der Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi zusammenfällt und die fünf Jahre später am 19. Mai 1873 in Betrieb ging, wurden zwei Parallel-Gleise verlegt. Der übrige Teil ist eingleisig. Kurz nach der Rhône-Querung befindet sich auf BK 1,5 seit November 1878 der Bahnhof Arles-Trinquetaille, der auch Anschluss an das Papierwerk und den Flusshafen hatte. Ab 1901 war dort auch der Endbahnhof der von den Chemin de fer de la Camargue (CFC) in Meterspurbreite betriebenen Bahnstrecken aus Nîmes, Salin-de-Giraud und Les Saintes-Maries-de-la-Mer.[4] Die beiden Brückenköpfe mitsamt ihrer vier Löwenfiguren sind noch erhalten. StreckeGleich nach dem Streckenbeginn noch vor dem Viaduc de Trinquetaille (auch: Pont de Lions deutsch Löwenbrücke) mit dem die Rhône überwunden wurde, querte die Trasse in einer weiten Linkskurve den nördlichen Vorort von Arles, der organisch im Handwerks- und später im Industriemilieu gewachsen war. Mit fünf kleinen Brücken wurden Straßen und Gassen gequert, die teils keine Namen trugen.[5][6] Nachdem die Brücke am 17. Juli 1944 durch US-Alliierten Beschuss einen Brückenpfeiler beschädigt hatten, wurde sie einen Monat später, am 15. August durch die Luftwaffe zerstört, bevor die deutschen Truppen, die sie bereits vermint hatten, selbst sprengen konnten.[5] Die ersten eineinhalb Kilometer sind zerstört und entwidmet. Ab BK 1,5 ist die Strecke nicht mehr vorhanden, aber noch nicht entwidmet. Die vier Kilometer, auf denen sich die Strecke das Gleisbett mit der Bahnstrecke Saint-Césaire–Le Grau-du-Roi teilt, sind in Betrieb, die übrigen 6,9 km sind abgebaut und entwidmet.[3] Einzelnachweise
WeblinksCommons: Pont aux lions (Arles) – Sammlung von Bildern
Commons: Gare de Lunel – Sammlung von Bildern
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