Bahnstrecke Dole–Belfort
Die Bahnstrecke Dole–Belfort ist eine normalspurige Eisenbahnstrecke in den französischen Départements Jura, Doubs, Haute-Saône und Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté und gehört dem staatlichen Schieneninfrastrukturunternehmen Réseau ferré de France (RFF). ÜberblickBedeutend ist die Bahnstrecke insbesondere als Hauptverbindung der Region Franche-Comté, die durch Teile aller vier Départements verläuft und diese mit Besançon verbindet, dem Verwaltungssitz der Region. Einen ähnlichen Verlauf weisen auch die Autobahn A36 und die LGV Rhin-Rhône auf. Die Züge des Personenverkehrs werden von der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF betrieben. Auf der Strecke verkehren im Regionalverkehr Züge des Transport express régional (TER), im Fernverkehr TGV. GeschichteDie Bahnstrecke setzt ab Dole, die ab 1855 eröffnete Strecke von (Paris–) Dijon her fort und wurde in zwei Etappen eröffnet. Der Abschnitt Dole–Besançon wurde am 7. April 1856 eröffnet, der Abschnitt Besançon–Montbéliard–Belfort folgte am 1. Juni 1858. Die Gesellschaft, die den Bau der Strecke Dijon–Besançon–Belfort projektierte, arbeitete mit den Vorgängergesellschaften der am 19. Juli 1857 neu formierten Compagnie Paris-Lyon-Méditerranée (PLM) zusammen und war seit Gründung Teil letzterer. Mit Verstaatlichung der PLM wechselte die Strecke per 1. Januar 1938 ins Eigentum der SNCF. Seit der Ausgliederung der Schieneninfrastruktur aus der SNCF im Februar 1997 ist sie Eigentum der RFF.
StreckenverlaufVon Dole im Tal des Doubs aus, wo von der Bahnstrecke Dijon–Vallorbe abgezweigt wird, ist die Trasse geradlinig Richtung Nordosten auf der nördlichen Flussterrasse gebaut worden. Westlich von Besançon allerdings rückt sie weiter ins Hinterland ab, da Flussschleifen abgekürzt werden. Noch in Besancon, wo im Bahnhof Besançon-Viotte Verknüpfungen mit der Bahnstrecke nach Vesoul und Le Locle bestehen, steigt die Bahnstrecke ab ins Doubstal und folgt, weiter an seiner Nordseite, teils dem Talhangfuss, angelegt, seinem windungsreichen Lauf bis kurz vor Montbéliard. Dabei werden bei Baume-les-Dames und L’Isle-sur-le-Doubs Flussschleifen teils durch Tunnel abgekürzt und ab Voujeaucourt das Tal der Allaine, anschließend im Stadtgebiet von Montbéliard jenes der Lisaine nordwärts genutzt. Südlich von Héricourt überbrückt dabei die LGV Rhin-Rhône die Gewässerfurche und nach Überfahren der Wasserscheide zur Savoureuse bei Banvillars wird Belfort von Süden aus kommend erreicht – und damit die Bahnstrecke Paris–Mulhouse sowie jene nach Delle. ZweigstreckenFrüh entstanden zwei grenzüberschreitende Zweigstrecken in die Schweiz; die 1884 eröffnete Bahnstrecke Besançon–Le Locle findet Anschluss an die Strecke nach La Chaux-de-Fonds der ehemaligen Jura neuchâtelois (JN). Die Bahnstrecke Montbéliard–Morvillars der PLM führte ab Eröffnung 1868 nach Delle, die Fortsetzung Delle–Boncourt–Porrentruy wurde 1872 von der Chemin de fer Porrentruy–Delle (PD) eröffnet und fand 1877 Anschluss ans übrige Schweizer Eisenbahnnetz. Die Compagnie de l’Est (EST) eröffnete 1877 die Strecke Belfort–Morvillars (–Delle). Durch die SNCF wurde aufgrund des Parallelverkehrs nach Delle der Personenverkehr auf der Strecke Montbéliard–Morvillars 1938 eingestellt, die Einstellung des Güterverkehrs erfolgte zwischen 1969 und 1993 schrittweise; die Strecke ist nicht mehr befahrbar und teilweise zurückgebaut. LGV Rhin-RhôneMit der Inbetriebnahme der LGV Rhin-Rhône Ende 2011 benutzt der mit TGV abgewickelte Fernverkehr nunmehr die neue Strecke. Die beiden Unterwegsbahnhöfe Besançon TGV und Belfort-Montbéliard TGV an der LGV liegen deutlich abseits der Ortszentren, in zweiterem Fall wird der TGV-Bahnhof vom Zentrum von Belfort aus über die reaktivierte Bahnstrecke Belfort–Delle erschlossen. WeblinksCommons: Bahnstrecke Dole–Belfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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