Die Bahnstrecke Nevers–Chagny ist eine 161 km lange, doppelgleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie stellt eine wichtige Querverbindung zwischen den beiden Nord-Süd-Magistralen Paris–Clermont-Ferrand (über Montargis) und Paris–Marseille her. Auf ihr finden sowohl Güter- als auch Personenverkehr statt.
Die Genehmigung zum Bau und Betrieb der Strecke fällt in die Zeit unmittelbar nach Übernahme des Vermögens und der Sachwerte nach Auflösung der Grand-Central am 24. März 1857, die sie zusammen mit weiteren Strecken beantragt hatte, an die Chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.). Die Vertragsunterzeichnung mit dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehr fand am 11. April 1857 statt.[3]
Der Bau erfolgte von seinen beiden Endpunkten her. Die Eröffnung der Strecke zwischen Montchanin und Chagny fand am 22. September 1861, zwischen Nevers und Cercy-la-Tour am 11. Juni 1866 und zwischen Chercy-la-Tour und Montchanin am 16. September 1867 statt. Die Bausumme betrug 28 Mio. FF.[4]
Studien sehen diese Bahnstrecke als Teil einer mitteleuropäischen Atlantikbahn (VFCEA). Dadurch würde eine Elektrifizierung und die Einführung von GSM-R erforderlich, das eine Aufwertung der Strecke bedeutete.[5][6] Unabhängig davon investierte die Region Franche-Comté und SNCF Réseau 2020 auf 20 km 11,5 Mio. Euro in den Erhalt dieser Strecke.[7]
Streckenverlauf
Nevers wird nordöstlich umrundet, um im Tal der Loire an deren rechter Talseite bis Decize zu gelangen, wo die Gewässerfurche des Aron (Loire) und ab Cercy-la-Tourflußauwärts der Alène bis etwa Lucy, wo östlich davon die Wasserscheide zur Braconne bzw. zum Einzugsgebiet des Arroux, der in Étang-sur-Arroux gekreuzt wird. Damit ist man im Süden des Morvan und nützt ab Étang-sur-Arroux das Tal des Mesvrin wieder flussaufwärts, um schließlich im gleichnamigen Tunnel unter einem Höhenzug Le Creusot zu erreichen. Beim Bahnhof Montchanin wird die LGV Sud-Est gekreuzt und nächst dem Bahnhof Le Creusot TGV auch verknüpft.
Hernach geht es entlang der Dheune nordöstlich hinab nach Chagny, wo man auf die Magistrale Paris–Marseille trifft.