Bahnstrecke Moulins–Mâcon
Die Bahnstrecke Moulins–Mâcon ist eine nicht mehr vollständig existierende, 144 km lange Bahnstrecke in Frankreich. Sie stellte eine West-Ost-Verbindung zwischen der Hauptstadt des Départements Allier, Moulin, die einen wichtigen Zwischenhalt an der Strecke Paris–Saint Etienne darstellte, und der Hauptstadt des Départements Saône-et-Loire dar, die an der wichtigen Nord-Süd-Achse der Bahnstrecke Paris–Marseille liegt. Während der westliche Teil noch regelmäßig genutzt wird, ist der östliche Teil fast vollständig in der Landschaft verschwunden, nachdem er zwischen Paray-le-Monial und Mâcon am 1. November 1968 endgültig geschlossen wurde. Der Abschnitt zwischen Cluny und Mâcon wurde teilweise als Fuß- und Radweg umgebaut. GeschichteDie Konzession zum Bau und Betrieb dieser Strecke ging zunächst an die Compagnie de la Dombes. Am 11. April 1857 wurde ihr die endgültige Konzession für eine Strecke „von Nevers und Moulins bis zur Strecke von Dijon nach Chalon, an einem noch zu bestimmenden Punkt von Châlon nach Chagny“ erteilt. 1872 wurde die Gesellschaft von der Compagnie des Dombes et des chemins de fer du Sud-Est übernommen. Der östlichste der drei Abschnitte, Cluny–Macôn, war ursprünglich von der Gesellschaft MM. Parent-Pécher et Riche frères aus Brüssel errichtet und betrieben worden, wurde aber am 8. Januar 1874 ebenfalls von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) übernommen.[3]
EröffnungDie Eröffnung erfolgte in drei Abschnitten: Digoin–Paray-le-Monial am 16. September 1867, Moulins–Digoin am 10. Mai 1869 und Paray-le-Monial–Mâcon am 16. August 1870. Ursprünglich ging die Strecke über Montchanin nach Paray-le-Monial nordwärts bis Chagny. Ursprünglich sind die drei Streckenabschnitte Moulins-Paray-le-Monial, Paray-le Monial–Montchanin der Bahnstrecke Le Coteau–Montchanin und Montchanin–Chagny der Bahnstrecke Nevers–Chagny als eine Einheit zu sehen. Doch 1883, mit Übernahme der Strecken von der Compagnie des Dombes et des chemins de fer du Sud-Est (DSE) an die PLM, wurden sie neu gegliedert. An diesem Umstand ist auch der Grund zu sehen, warum Züge, die die ganze Strecke befahren wollten, in Cluny Kopf-machen und 500 Streckenmeter doppelt fahren mussten. Am 19. Juni 1857 wurde durch den Generalrat des Saône-et-Loire die Teilstrecke Moulins–Paray-le-Monial für von öffentlichem Interesse bekundet, also auch für den Personenverkehr vorgesehen. Am 16. Juni 1886, also fast auf den Tag 29 Jahre später, auch der restliche Teil bis Mâcon. SchließungBereits am 15. Mai 1939 wurde der Abschnitt zwischen Paray-le-Monial und Cluny für den Reiseverkehr geschlossen, in der Zeit von Dezember 1943 bis zum Sommer 1947 aber vorübergehend wieder geöffnet. Zwischen Cluny und Mâcon war am 1. November 1968 der letzte Reisetag. Bereits zwei Jahre später wurde die Strecke entwidmet und bis auf die letzten zweieinhalb Kilometer von Mâcon der Oberbau entfernt. In einer zweiten Phase wurde der Abschnitt Charolles–Clermain am 17. August 1953 auch für den Güterverkehr geschlossen und 15 Monate später entwidmet. Es folgte die Schließung von Clermain–Cluny am 7. Oktober 1964 und deren Entwidmung am 7. Dezember 1965, Cluny–Mâcon am 1. November 1968 und 29. Oktober 1970 und zuletzt Paray-le-Monial–Monial am 6. Januar 1987 die Schließung und am 18. September 1992 die Entwidmung. Die Strecke wurde immer ein bis zwei Jahre nach ihrer Entwidmung entgleist. Aktueller ZustandVon den einst 144 Streckenkilometern werden seit 1968 nur noch 67 km bedient. Im Personenverkehr fahren hier vor allem Züge der TER in Richtung Lyon und Dijon, jedoch ist das Angebot auf wenige Züge am Tag beschränkt. Von den übrigen Teilen der Strecke sind heute praktisch keine Spuren mehr zu sehen, zumal die N 79 und deren Zuwegungen an vielen Stellen die alten Bahntrassen nutzen. Eine Besonderheit stellt der alte, 1,6 km lange Bois-Clair-Tunnels dar, der als Fuß- und Radweg umgewidmet wurde. Dieser beleuchtete Tunnel ist von Mitte Oktober bis Ende März geschlossen, um die dort lebenden Fledermauskolonien zu schützen. Auch die angrenzende, ehemalige Bahntrasse beiderseits der Tunnelportale wird heute als Rad- und Fußweg genutzt. Weblinks
Einzelnachweise
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