Mâcon
Mâcon [französische Stadt mit 34.759 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) an der Saône, etwa 60 Kilometer nördlich von Lyon. Sie ist Sitz der Präfektur des Départements Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Die umgebende Landschaft, das Mâconnais, entspricht etwa dem Arrondissement Mâcon. ] ist eineGeschichteAntikeDie Stadt wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. an einer Furt der Saône durch den keltischen Stamm der Äduer (Häduer) unter dem Namen Matisco gegründet. Die Römer errichteten hier ein befestigtes Castrum, wodurch die Stadt wuchs. Im 4. Jahrhundert erhielt sie eine Befestigung. Der Schatz von Mâcon ist ein römischer Silber- und Geldschatz, der 1764 entdeckt wurde. Ein Großteil ging verloren, der Rest ist im British Museum in London ausgestellt.[1] MittelalterIm 6. Jahrhundert eroberten die Franken das Gebiet. Die Stadt wurde 536 zum Bistum Mâcon erhoben. Gregor von Tours nannte die Stadt Matescense, karolingische Urkunden nannten sie nun Madasconis (842, Regesta Imperii I, 1091) und Masconis (887, Reg. Imp. I, 1372). Als König Karl der Kahle hier weilte, nannte sein Schreiber sie Matescensium (Reg. Imp. I, 2533). Im späteren Mittelalter kaufte König Ludwig IX. von Frankreich die Grafschaft und Mâcon wurde Hauptsitz von Burgund. Im Hundertjährigen Krieg wurde die Stadt stark zerstört. Die Bewohner bauten Mâcon wieder auf, das nun zum Herrschaftsgebiet von Karl dem Kühnen gehörte. Nach dessen Tod bestätigte Ludwig XI. im Jahr 1477 dem Grafen von Mâcon die Stadtprivilegien.[2] In Mâcon fanden sechs fränkische Synoden der römisch-katholischen Kirche statt, in deren Folge u. a. Juden diskriminiert wurden. 16. bis 19. JahrhundertDurch ihre Lage am Fluss Saône war die Stadt für französische Herrscher von strategischer Bedeutung. Karl IX. von Chalon, der Gerichtshof, die königliche Hofgesellschaft, Heinrich von Navarra (Herzog des Anjou) sowie Kardinäle aus Bourbon und Lothringen machten hier im 16. Jahrhundert Station. Mâcon beherbergte während der Religionskriege auch Schweizer und deutsche Söldner. Im September 1602 wurde der Ort durch lang anhaltenden Dauerregen überflutet. Im Jahr 1790 wurde Mâcon Hauptstadt des neu geschaffenen Départements Saône-et-Loire. 1814 wurde die Stadt von der österreichischen Armee erobert. Französische Truppen konnten sie noch einmal kurzzeitig zurückgewinnen, doch 1815 wurde sie erneut von den Österreichern besetzt.[2] 20. JahrhundertIm Zweiten Weltkrieg gehörte Mâcon bis 1942 zum Vichy-Regime. Danach besetzte die Wehrmacht Stadt und Umgebung. Im März 1944 wurde der Résistancekämpfer Alfred Gross,[3] der mit Fallschirmen abgeworfene Waffen an sein Netzwerk „Grand-Père“ verteilte, in Mâcon von den Deutschen festgenommen, doch gelang ihm darauf die Flucht. Unter Jean de Lattre de Tassigny wurde Mâcon befreit, nachdem die Alliierten am 4. September 1944 in der Provence gelandet waren. 1974 erhielt Mâcon den vom Europarat gestifteten Preis von Europa. WappenBeschreibung: In Rot drei (2:1) silberne Ringe. Bauwerke
Wirtschaft und BildungWirtschaftlich von Bedeutung sind die Flussschifffahrt, Industriebetriebe (Metall, Druckereien, Herstellung von Baufahrzeugen) und Einrichtungen für den Tourismus[2] sowie Wein (vor allem Weißwein) aus dem großen Anbaugebiet Mâconnais; siehe auch Burgund (Weinbaugebiet). Im Bereich der Bildung gibt es fünf Collèges, vier Lycées, ein Lehrerbildungsinstitut, eine private Informatikerschule, ein Kulturzentrum und eine Bibliothek. SportAuf sportlichem Gebiet haben insbesondere die Frauenfußballerinnen des Racing Club Flacé-lès-Mâcon in den 1980er und frühen 1990er Jahren landesweit Erfolge gefeiert. 1894, 1920, 1951 und 1959 fanden die Ruder-Europameisterschaften in Mâcon statt, sowie schon häufig die französischen Meisterschaften. Das Macon-Blatt trägt den Namen der Stadt. Bevölkerungsentwicklung
Partnerstädte
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Mâcon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Mâcon – Reiseführer
Einzelnachweise
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