Santo Tirso ist eine Gemeinde und Stadt im Norden Portugals, die sehr vom Weinbau geprägt ist. In der Gemeinde leben 14.072 Einwohner (Stand 30. Juni 2011)[1].
Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung. Insbesondere die Ausgrabungen am Monte da Assunção, aber auch die ausgegrabenen Festungsdörfer aus der Castrokultur von Monte Padrão und Santa Margarida sind zu nennen. Die im 2. Jahrhundert v. Chr. eingetroffenen Römer nahmen die Dörfer ein und romanisierten sie.
Der heutige Ort geht auf die Gründung eines Klosters durch D. Unisco Godiniz im Jahr 978 zurück. 1097 gab der spätere König D. Afonso Henriques das Gebiet des Klosters an Soeiro Mendes da Maia, bevor es ein Jahr später an das Benediktinerkloster des Abtes D. Gaudemiro kam. Das Gebiet umfasste 1833 die Gemeinden Santo Tirso, São Miguel do Couto und Santa Cristina do Couto. Nach der Liberalen Revolution 1822 und dem folgenden Miguelistenkrieg wurden 1834 alle Kirchenorden aufgelöst und deren Güter verstaatlicht. Eines der Klostergebäude wurde daraufhin provisorischer Verwaltungssitz des neu geschaffenen Kreises Santo Tirso, der das vorherige Gebiet des Klosterbesitzes abdeckte.
In den 1970er Jahren wanderten viele Einwohner aus Santo Tirso in das südhessische Groß-Umstadt aus, das bis heute eine große portugiesische Minderheit hat.[4]
1985 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) zur Stadt (Cidade) erhoben. Bis 1998 gehörte Santo Tirso zu den bevölkerungsreichsten Kreisen im Land, bis Trofa durch Ausgliederung selbstständig wurde.[5]
Verwaltung
Kreis Santo Tirso
Santo Tirso ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Porto. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 67.709 Einwohner auf einer Fläche von 136,6 km²[3].
Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 24 auf 15 verringerte.[6]
Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Santo Tirso: