Ammeldingen liegt unmittelbar an der Grenze zu Luxemburg am Ostufer des Grenzflusses Our. Der kleine Ort wird von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kreisstraße 5 durchquert; die Kreisstraße 3 beginnt in Ammeldingen und führt nach Osten. Im Nordwesten liegt Gentingen in drei Kilometern Entfernung, im Südosten Wallendorf (3 km) und im Nordosten Niedersgegen (3 km). Über der Our liegt der luxemburgische Ort Hösdorf/Hoesdorf (Gemeinde Reisdorf).
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 767. Ab 1570 ist eine Kapelle registriert. Ammeldingen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur luxemburgischenGrafschaft Vianden.
Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise französisch besetzt. Im Zweiten Weltkrieg lag der Ort am Westwall, von dem sich bis heute einige Bunker in der Umgebung des Ortes erhalten haben. Das ehemalige Zollhaus, wenige Meter südlich des Ortes ging, da gut von den gegenüberliegenden Höhen sichtbar, als das weiße Haus in die Militärgeschichte der Region ein, als am 10. Dezember 1944 hier US-amerikanische und deutsche Spähtrupps zusammentrafen und sich wieder friedlich trennten. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Nachdem die Einwohnerzahl Ammeldingens von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts relativ konstant war, ist sie seit den 1960er-Jahren auf nunmehr 21 Einwohner (Stand 31. Dezember 2023) abgesunken.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ammeldingen an der Our, die Werte von 1871 bis einschließlich 2010 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
Jörg Endres wurde am 9. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Ammeldingen an der Our.[4] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht worden war,[5] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat der Gemeinde, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Endres entschied.[4]
Der Vorgänger von Jörg Endres, Arnold Theis, hatte das Amt 2009 von Viktor Biwers übernommen.[6] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 100 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[7][8] Viktor Biwers hatte das Amt 20 Jahre inne (von 1964 bis 1974 und von 1999 bis 2009, zwischenzeitlich war er aus beruflichen Gründen als Ortsgemeinderatsmitglied und Erster Beigeordneter der Gemeinde tätig).[6]
Wappen
Blasonierung: „In Rot unter einem silbernen Wellenbalken zum Schildhaupt ein betagleuchtetes goldenes Kapellenwestwerk mit Dachreiter.“[9]
Wappenbegründung: Die Kapelle in Ammeldingen steht seit Jahrhunderten unter dem Patrozinium der heiligen Wendelinus und Urbanus und ist Mittelpunkt der Ortsgemeinde. Der Wellenbalken steht als Symbol für die Our, die seit dem Wien er Kongress die Staatsgrenze zwischen Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg bildet.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Filialkirche St. Urban und St. Wendelin, ein nachbarocker Saalbau mit Spitzhelmdachreiter aus dem Jahre 1816; sie wurde 1945 restauriert und 1980 teilweise neu gestaltet.
Ein ehemaliges Wohnhaus, heute ein Wirtschaftsgebäude, aus dem 17. Jahrhundert (Dorfstraße 5).
Das ehemalige Zollhaus (weißes Haus) am südlichen Ortsausgang beherbergt heute ein Hotel.
Friedhof mit einer bauzeitlichen Umfriedung und großen Familiengrabmälern in Sezessionsformen, besondere Beachtung hat das Grabkreuz der Eheleute Biwer († 1844 bzw. 1848).
Ammeldingen an der Our wird von der parallel zum Grenzfluss verlaufenden K 5 und der im Ort abzweigenden K 3 an das überregionale Straßennetz angeschlossen.