Aisty (Kaliningrad)

Siedlung
Aisty
Neuhof-Reatischken (Budeweg)

Аисты
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Neuhof-Reatischken (bis 1938),
Budeweg (bis 1946)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 10 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238614
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 002
Geographische Lage
Koordinaten 55° 7′ N, 21° 30′ OKoordinaten: 55° 7′ 5″ N, 21° 30′ 8″ O
Aisty (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Aisty (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Aisty (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Aisty (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Aisty (russisch Аисты, deutsch Neuhof-Reatischken, 1938 bis 1945 Budeweg, litauisch Revatiškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Geographische Lage

Aisty liegt 14 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) und ist über eine Stichstraße, die von der Nebenstraße TimirjasewoSapowednoje (NeukirchSeckenburg) abzweigt, oder von Bolschije Bereschki (Alt Lappienen, 1938 bis 1946 Rauterskirch) aus zu erreichen. Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Kleinbahnstrecke (Groß) Brittanien–Seckenburg der Niederungsbahn (ab 1939 „Elchniederungsbahn“).

Ortsname

Das russische Wort aisty heißt „Störche“.

Geschichte

Das kleine Dorf am Südufer der Gilge (russisch: Massowka) hieß ehedem Neuhof-Reatischken[2] und wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Norwischeiten[3] (der nicht mehr existente Ort hieß zwischen 1938 und 1946 „Schwanensee“) eingegliedert. Dieser wurde 1939 in „Amtsbezirk Rauterskirch“ (der Ort hieß bis 1938 Alt Lappienen, seit 1946 russisch: Bolschije Bereschki) umbenannt und gehörte bis 1945 zum Kreis Niederung (ab 1939 „Kreis Elchniederung“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 erhielt das Dorf die Umbenennung in „Budeweg“.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 die russische Bezeichnung „Aisty“.[4] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Sapowednenski selski Sowet im Rajon Slawsk eingeordnet. Von 2008 bis 2015 gehörte Aisty zur Landgemeinde Timirjasewskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[5]
1910 45
1925 157
1933 147
1939 127
2002 1
2010 3

Kirche

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Neuhof-Reatischken resp. Budeweg bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Lappienen (ab 1938: Rauterskirch, ab 1946: Bolschije Bereschki) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Aisty im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde), die Pfarrsitz der gleichnamigen Kirchenregion in der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Budeweg
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Norwischeiten/Rauterskirch
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)