Dubrowka (russischДубровка, deutschSpannegeln, litauischSpanėgai, auch: Spanėgėliai) ist ein Ort in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk. Das ehemalige Spannegeln ist allerdings verlassen. Das heutige Dubrowka besteht allem Anschein nach aus zwei Wohnplätzen im Bereich des ehemaligen Lankeningken/Langenheim (zwei Kilometer nördlich von Spannegeln) und des ehemaligen Treinlauken/Kreuzberg (zwei Kilometer südlich von Spannegeln).
Dubrowka liegt etwa 25 Kilometer südlich der Rajonstadt Slawsk(Heinrichswalde) und ist von der Föderalstraße A216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) von Sowetskoje(Korehlen) über Nebenstraßen zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Im Jahre 1910 waren in Spannegeln 212 Einwohner registriert.[4] Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 252 und belief sich 1939 noch auf 214.[5]
In Kriegsfolge kam Spannegeln 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung „Dubrowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kalinowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[6] Einbezogen in Dubrowka wurden auch die um Spannegeln herum liegenden Orte Lankeningken/Langenheim, Paringen/Paaringen, Treinlauken/Kreuzberg und Wittgirren/Weißenbruch (soweit noch vorhanden).[7] Später gelangte Dubrowka in den Bolschakowski selski Sowet. Seit 1963 gehört der Ort zum Rajon Slawsk. Um 1980 wechselte Dubrowka in den Wyssokowski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Bolschakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk. Um 2018 wurden im ehemaligen Spannegeln die letzten Gebäude abgetragen.
Amtsbezirk Spannegeln (1874–1945)
Zum Amtsbezirk Spannegeln gehörten anfangs 16 Kommunen, am Ende waren es aufgrund der verschiedenen Strukturmaßnahmen nur noch sechs[3]:
Name
Änderungsname 1938 bis 1946
Russischer Name
Bemerkungen
Auxkallen
ab 1936: Ackerhof
1938 nach Kallweninken eingegliedert
Beszarwen, 1936–1938: Bescharwen
Scharhöfen
1938 nach Kallweninken eingegliedert
Bielauken
Bielken
1939 nach Berghöfen eingegliedert
Budwallen
Budewald
1928 nach Wilkowischken eingegliedert
Kallweninken (M)
Hügelort
1893 in die neue Landgemeinde Kallweninken eingegliedert
Kallweninken (Sp)
Hügelort
1893 in die neue Landgemeinde Kallweninken eingegliedert
Lankeninken (M)
Langenheim
1893 in die neue Landgemeinde Lankeninken eingegliedert
Lankeninken (Sp)
Langenheim
1893 in die neue Landgemeinde Lankeninken eingegliedert
Lindenberger Wald
1907 bis 1911 nach Piplin (Amtsbezirk Piplin) eingegliedert
Packalwen
Berghöfen
Paringen
Paaringen
Spannegeln (Landgemeinde)
Dubrowka
Spannegeln (Gutsbezirk)
Dubrowka
1928 in die Landgemeinde Spannegeln eingegliedert
Treinlauken
Kreuzberg
1939 nach Weißenbruch eingegliedert
Wilkowischken
Wolfshof
1939 nach Weißenbruch eingegliedert
Wittgirren
Weißenbruch
Am 1. Januar 1945 bestanden nur noch die Gemeinden Berghöfen, Hügelort, Langenheim, Paaringen, Spannegeln und Weißenbruch.
Im Ort Treinlauken bestand ursprünglich eine Burg des Deutschen Ordens.
Persönlichkeiten
Leberecht Arendt (1837–1910), Mitglied des Deutschen Reichstages, ab 1884 Königlicher Domänenpächter und Oberamtmann, ab 1889 Amtsvorsteher in Spannegeln
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Michael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑Für die Zeit ab den 1970er Jahren ergibt sich das aus den bekannten russischen Karten. Für die Zeit davor ist dies anzunehmen, da all diese Orte keine eigenen russische Namen erhielten.