4e régiment de dragons
Das 4e régiment de dragons (dt.: 4. Dragonerregiment) war ein Verband des Französischen Heeres, der ursprünglich 1667 als Kavallerieregiment „Beaupré“ unter König Ludwig XIV. aufgestellt worden war und zuletzt zur Arme blindée et cavalerie gehörte. Aufstellung und Namensänderungen in chronologischer Reihenfolge
RegimentskommandantenMestre de camp war bis 1791 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandanten eines Kavallerieregiments. (Von 1791 ab wurde der Rang Mestre de camp durch Colonel und dieser von 1793 bis 1803 durch Chef de brigade ersetzt. Danach hieß es wieder Colonel.) Sollte es sich bei dem Mestre de camp um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (oder zu unerfahren war) so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) überlassen. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
GefechtskalenderAncien Régime
Revolutionskriege und Kriege des Ersten Kaiserreichs
1815–1848Während der Ersten Restauration führte die Einheit den Namen „2e régiment des dragons de la Reine“ (2. Regiment Königin-Dragoner) um dann während der Herrschaft der Hundert Tage wieder seinen vorherigen Namen zu erhalten. Teilnahme an der Schlacht bei Waterloo. Nach der Abdankung Napoleons wurde es zum „Régiment des dragons de la Gironde“ (Regiment Gironde-Dragoner), um im Jahre 1825 wieder zum „4e régiment de dragons“ zu werden. Zweites KaiserreichWährend des Zweiten Kaiserreichs war das Regiment bis 1870 in keine Kampfhandlungen verwickelt. 1870–1914Im Deutsch-Französischen Krieg war das Regiment bei der „Armée de la Loire“ (Loire-Armee) eingesetzt. Weitere Erkenntnisse liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. Im Jahre 1880 war es in Chambéry stationiert. Erster WeltkriegIm Jahre 1913 gehörte die Einheit zur „12e brigade de dragons“ (12. Dragonerbrigade) in Commercy und Sézanne, die von August 1914 bis zum November 1918 Teil der „2e division de cavalerie“ (2. Kavalleriedivision) war. Die „2e division de cavalerie“ war zunächst (bis September 1914) dem „Corps de cavalerie“ (Kavalleriekorps) des Général Conneau unterstellt.
ZwischenkriegszeitVon 1918 bis 1923 war das Regiment in Castres (Tarn) stationiert und zog dann nach Carcassonne um, wo es 1926 aufgelöst wurde. 1929 erfolgte in Trier eine Wiederaufstellung als „4e bataillon de dragons portés“. Es war Teil der „4e groupe de chasseurs cyclistes“. Trotz des irreführenden Namens war der Verband nicht mit Fahrrädern, sondern mit Halbkettenfahrzeugen vom Typ „Autochenille Citroën-Kegresse C6 P. 14“, leichten Radpanzern AMR und Beiwagen-Motorrädern ausgestattet. 1935 war der Verband zum Regiment verstärkt worden und lag als „4e régiment de dragons portés“ in Verdun in Garnison. Zweiter WeltkriegDer Verband war inzwischen mit dem leichten Panzer AMR 35 ausgestattet worden. Am 10. Mai 1940 wurde das Regiment, zusammen mit den Resten der „1e division légère mécanique“ (1. Leichte-Mechanisierte-Division) nach den Niederlanden in die Region Tilburg verlegt. Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe wich das Regiment zunächst auf eine Linie südlich des Albert-Kanals aus, um dann wieder nach Frankreich zu verlegen. Während der anschließenden Abwehrkämpfe wurde es zerschlagen und am 8. Juli 1940 für aufgelöst erklärt. Es hatte für seine Einsätze eine lobende Erwähnung im Armeebefehl erhalten. Seit 1947Im Februar 1947 wurde der Verband als „4e bataillon de dragons portés“ aufgestellt und nach Tonkin verlegt, wo er am 25. März des gleichen Jahres eintraf. Am 1. November 1948 erfolgte die Umbenennung in „4e régiment de dragons portés“, der am 16. Februar 1950 die erneute Umbenennung in „4e régiment de dragons“ folgte. Am 30. Juni 1954 wurde es nach siebenjährigem Einsatz in Indochina aufgelöst. Das Regiment wurde zweimal im Bericht des Armeekorps lobend erwähnt und erhielt das Recht, die Beschriftung „Indochine 1947-1954“ auf der Standarte anzubringen. Das „4e régiment de dragons“ wurde dann am 15. November 1955 als Teil der „5e division blindée“ (5. Panzerdivision) in Deutschland wieder aufgestellt, um nach Algerien zur „19e division d'infanterie“ (19. Infanteriedivision) verlegt zu werden. Nach sieben Jahren Dienst in Algerien erfolgte am 1. Juni 1962 die erneute Auflösung, Das Personal verließ Algier am 19. Juni. Am 28. April 1968 erfolgte eine erneute Wiederaufstellung in Olivet, dabei wurden zwei Schwadronen mit dem Jagdpanzer AMX-13 und zwei Kompanien mit VTT (Véhicule de transport de troupes – Mannschaftstransportfahrzeug)[6] ausgerüstet. Am 30. Juni 1979 erfolgte die Auflösung mit der Wiederaufstellung am 1. September des gleichen Jahres in Mourmelon. Ausgestattet wurde es mit 54 Kampfpanzern AMX-30, die bald darauf durch das Modell AMX-30 B2 ersetzt wurden. Die 1. Schwadron war von Januar bis Juni 1984 mit Personal bei der „Operation Manta“ im Tschad im Einsatz. Inzwischen gab es im Regiment keine Wehrpflichtigen mehr. Das 4. Dragoner-Regiment war das schwere Regiment der Arme blindée et cavalerie in der „Division Daguet“ im Zweiten Golfkrieg. Es nahm am 24. – 26. Februar 1991, zusammen mit dem „3e régiment d'infanterie de marine“ (3. Marineinfanterieregiment) am Angriff auf die Stadt As Salman teil. Es wurde im Armeebericht lobend erwähnt und erhielt das Recht das „croix de guerre des Théâtres d’opérations extérieurs“ (Croix de guerre für überseeische Kriegsschauplätze) mit einem Palmenzweig zu tragen. Im September 1992 war das Regiment Teil der UN-Schutztruppe (FORPRONU) in Kroatien. 1994 aufgelöst, wurde die Standarte des Regiments am 28. Juni 2006 an das „Centre d’entraînement au combat – CENTAC“ (Kampftruppenschule) in Mailly übergeben. 2009 erfolgte die Wiederaufstellung, es trat an die Stelle des aufgelösten „1-11e régiment de cuirassiers“ (1.–11. Kürassierregiment)[7] in Carpiagne und übernahm dessen chars Leclerc. Eine Abteilung war in den Libanon kommandiert und dort Teil der UN-Schutztruppe (FINUL)[8] Am 1. Juli 2014 wurde das Regiment aufgelöst. AktivUnterstellungDas Regiment unterstand zuletzt der 7e brigade blindée (7. Panzerbrigade). Zusammensetzung
Letzte EinsätzeIm Jahr 2009 waren 70 % des Regiments im Libanon, im Kosovo, in Senegal und in Afghanistan eingesetzt. Ein wichtiger Teil der Aufgaben ist auch die Terrorismusbekämpfung, zu der das Regiment Personal in Paris, Strasbourg und Marseille abstellt. StandarteIn goldenen Lettern sind auf der Standarte die herausragenden Schlachten und Feldzüge aufgeführt, an denen das Regiment teilgenommen hat:[9]
Internes VerbandsabzeichenBis 1961 führte das Regiment ein Abzeichen mit der Abbildung eines Ardenner Wilddschweins (Sanglier des Ardennes) Seit 1968 wird als Abzeichen das Wappen des Jacques-François de Choiseul, marquis de Beaupré (1633–1686), verwendet, der das Regiment 1667 begründete: Azurblauer Schild, von einem goldenen Kreuz in vier Felder und mit zweimal fünf und zweimal vier goldenen Tafeln geteilt, gekrönt von einem Dragonerhelm des Empire mit weißem Federbusch. Am Fuß das Devisenband mit der Inschrift „Je boute avant“.[10]
Devise« Je boute avant » (Ich dränge vorwärts) ist die Devise des Regiments, seit es 1935 in Verdun stationiert war. Die frühere Devise ist in einer Publikation von 1756 überliefert: Spes altera Martis, eine weitere Hoffnung des Kriegsgottes.[11] Die schon damals[12] und bis heute in manchen Veröffentlichungen präsentierte Schreibweise Spes altera metis ist offensichtlich falsch. Sie ergibt keinen Sinn und lässt sich auch nicht, wie es „inoffiziell“ versucht wurde,[13] als « L'autre espoir de l'âme », Eine weitere Hoffnung der Seele, übersetzen. Dasselbe gilt für die Schreibweise Spes altera mertis aus einer Publikation von 1740.[14] Ehemalige Uniformen
Bekannte Angehörige des Regiments
Einzelnachweise
WeblinksCommons: 4e régiment de dragons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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