Philipp von Schwaben gewinnt in zunehmendem Maße die Oberhand im Deutschen Thronstreit, während sich immer mehr Reichsfürsten von seinem Widersacher Otto von Braunschweig abwenden. Auch Papst Innozenz III. sieht sich zu einem Ausgleich mit dem Staufer gezwungen und tritt in Verhandlungen mit Philipp ein. Im Mai plant Philipp einen weiteren entscheidenden Feldzug gegen den Welfen Otto und seine verbliebenen Anhänger.
Philipps Witwe, die schwangere Königin Irene, flüchtet auf die Burg Hohenstaufen und erleidet eine Fehlgeburt, an deren Folgen sie am 27. August verstirbt. Sie hinterlässt vier Töchter im Alter von drei bis zehn Jahren. Mit Philipps Neffen Friedrich, der sich im Königreich Sizilien befindet, gibt es somit nur noch einen männlichen Staufer.
Für Otto von Braunschweig, der mit dem Anschlag wahrscheinlich nichts zu tun hat, ist damit der Weg zur Herrschaft im Heiligen Römischen Reich frei. Bisherige Gegner des Welfen wie der Halberstädter Bischof Konrad oder der Magdeburger Erzbischof Albrecht II. treten ab Juli zu Otto über.
22. September: Die Fürsten Sachsens und Thüringens, bisher überzeugte Anhänger Philipps, sprechen sich einhellig für Otto IV. aus.
11. November: Otto IV. wird in Frankfurt einstimmig zum König gewählt. Als Symbol der Aussöhnung mit der Partei der Staufer wird Philipps zehnjährige Tochter Beatrix von Schwaben mit Otto verlobt. Der neue König spricht die Reichsacht über Otto von Wittelsbach aus und lässt den Attentäter gnadenlos verfolgen. Der Bamberger Bischof Ekbert und Markgraf Heinrich IV. von Istrien, die der Mitverschwörung verdächtigt werden, verlieren ihre Ämter, Lehen und Einkünfte.
15. November: König Otto bestätigt dem Wittelsbacher Ludwig sein Lehen als Herzog von Bayern und belehnt ihn zusätzlich mit mehreren der freigewordenen Lehen. Bis zum Ende des Jahres wird Otto mit Hilfe ähnlicher Gunsterweise von praktisch allen Reichsfürsten anerkannt.
31. Januar: In der Schlacht bei Lena besiegt Erik Knutsson mit norwegischer Unterstützung Schwedens König Sverker II. vernichtend, der daraufhin nach Dänemark flüchtet. Die Schlacht ist ein Teil langjähriger Machtkämpfe der Geschlechter Erik und Sverker um den schwedischen Thron.
Bruno IV. von Sayn, Erzbischof von Köln, wird nach der Ermordung Philipps von Schwaben aus der staufischen Haft entlassen und begibt sich nach Köln, wo er von Papst Innozenz III. zum rechtmäßigen Erzbischof von Köln bestimmt und die Absetzung von Adolf von Altena bestätigt wird. Am 11. September kehrt Bruno triumphal nach Köln zurück, wo sich nun auch Adolf von Altena und seine Anhänger unterwerfen. Am 2. November stirbt Bruno auf Burg Blankenberg. Vorläufig kommt es zu keiner Bischofswahl, da sich das Priorenkolleg nicht über die Rechte des früheren Bischofs Adolf I. einig ist.
Franz von Assisi trägt fortan in buchstabengetreuer Erfüllung des Evangeliums nur noch eine Kutte aus grobem Stoff und einen Strick, keine Schuhe, keine Tasche und meidet jeden Besitz.