König Philipp II. von Frankreich plant Anfang des Jahres eine Invasion in England. Sein Vasall Graf Ferdinand von Flandern verlangt jedoch als Gegenleistung für seine Teilnahme an der Invasion die Rückgabe von zwei Städten, die er zuvor an den König abtreten musste. Der französische König segelt deshalb, bevor er nach England aufbricht, mit seiner Flotte nach Flandern, um seine Oberhoheit gegenüber Graf Ferdinand durchzusetzen. Das Kommando über die Flotte hat der französische Ritter und Söldnerführer Savary de Mauléon.
28. Mai: Eine englische Flotte von 500 Schiffen unter dem Kommando von William Longespée, 3. Earl of Salisbury, verlässt im Französisch-englischen Krieg um die Herrschaft im Angevinischen Reich die englischen Häfen. An Bord befinden sich unter anderem der von Philipp II. vertriebene Rainald I. von Dammartin sowie Graf Wilhelm I. von Holland, dazu 700 Ritter und zahlreiche Söldner. Wegen ungünstiger Winde erreicht die Flotte erst am 30. Mai die flämische Küste. Vor dem Hafen von Damme entdecken die Engländer die aus etwa 1700 Schiffen bestehende französische Flotte, die dort vor Anker liegt. Zur Aufklärung vorgeschickte Schiffe stellen jedoch fest, dass die Schiffe nur mit den Seeleuten bemannt sind, während die Ritter und Soldaten das nahe gelegene Gent belagern oder die Umgebung plündern. Daraufhin befiehlt Longespée sofort den Angriff auf die ankernde Flotte.
30. Mai: In der Seeschlacht bei Damme erringt die von Johann Ohneland aufgebaute Royal Navy einen entscheidenden Sieg. Die Engländer können 300 Schiffe der wehrlosen französischen Flotte entern, 100 weitere werden versenkt oder verbrannt. Die Invasionspläne König Philipps in England sind damit vorläufig vereitelt.
Juni: Ein weiterer Feldzug Johanns ins Poitou scheitert daran, dass sich die englischen Barone neuerlich weigern, ihm über den Kanal zu folgen.
27. Januar: Die Grafen Raimund VI. von Toulouse, Raimund Roger von Foix, Bernard IV. von Comminges und Vizegraf Gaston VI. von Béarn schwören dem König von Aragón den Lehnseid und unterstellen somit ihre Domänen seinem Schutz. Peter II. erinnert Montfort an seine Vasallenpflichten ihm gegenüber und fordert ihn zum Rückzug aus allen ihm nicht zugestandenen Gebieten auf.
21. Mai: Innozenz III. gibt dem Druck seines Legaten nach und widerruft seine Zustimmung zum tolosanisch-aragonesischen Friedensplan.
28. August: Peter von Aragón überschreitet mit seiner Armee die Pyrenäen und schlägt sein Lager bei Muret auf.
Mit der Thronbesteigung des fünfjährigen Jakob I., der sich im Gewahrsam Simons de Montfort befindet, ist die Großmachtpolitik des Königreichs Aragón vorläufig zu Ende.
28. September: Während sich König Andreas II. von Ungarn auf einem Feldzug in Halitsch und Galizien befindet, wird seine Ehefrau Gertrud von Andechs bei einem Adelsaufstand ermordet. Grund dafür ist die Empörung des ungarischen Adels gegen die üppigen Zuteilungen königlicher Ländereien an fremdländische Adlige aus dem Günstlingskreis Gertruds. Gertruds Bruder Berthold und der zu diesem Zeitpunkt als Gast am ungarischen Hof weilende Herzog Leopold VI. von Österreich können verletzt entkommen.
18. Januar: Königin Tamar von Georgien stirbt. Ihr Sohn Giorgi IV. Lascha besteigt den georgischen Thron. Sofort versuchen verschiedene Vasallenstaaten wie Gandscha sowie später Nachitschewan die Unabhängigkeit zu erreichen und stellen ihre Tributzahlungen ein.
Die Anwesenheit von Juden auf dem Gebiet der heutigen Schweiz ist erstmals in Basel bezeugt. In diesem Jahr ordnet der Bischof von Basel die Rückgabe eines Pfandes an, das er bei einem jüdischen Geldverleiher hinterlegt hat.