Die Besiedlung Timors begann bereits vor 42.000 Jahren. Archäologische Funde aus dieser Zeit legen nahe, dass die Besiedlung Australiens über die Kleinen Sundainseln erfolgte. Die Vorfahren der heutigen Einwohner kamen hauptsächlich in drei bis vier Einwanderungswellen, was eine sehr heterogene Bevölkerung zur Folge hatte. Zu ihnen gehörten Vedo-Austronesen, Melanesier und Malaien. In späteren Jahrhunderten sollten noch Portugiesen, Araber und Chinesen folgen.
Die Zugehörigkeit Timors zu verschiedenen Großreichen der Region, wie sie von indonesischen Historikern früher propagiert wurde, ist äußerst umstritten. Die Timoresen bildeten zahlreiche kleine Königreiche, die durch ein komplexes System miteinander verbunden waren. Grob konnte man Anfang des 16. Jahrhunderts drei Allianzen unterscheiden, deren Einzelreiche aber auch untereinander Verbindungen hatten. Stark ritualisierte Kriege zur Kopfjagd waren nicht ungewöhnlich.
Der Handel mit Sandelholz, dem über Jahrhunderte wichtigsten Handelsgut der Insel, zwischen Timor und China und Indien, ist seit dem 10. Jahrhundert nachgewiesen.
Der Ausbau Dilis zur neuen Hauptstadt der portugiesischen Kolonie kam der Aufgabe des größten Teils Westtimors gleich, wovon die Niederländer profitierten. Die Festlegung der Grenze zwischen den beiden Kolonialmächte sollte sich aber bis ins 20. Jahrhundert hinziehen. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat Portugal seine Besitzungen auf den anderen Inseln des Archipels an die Niederlande ab. Innerhalb Portugiesisch-Timors kam es mehrfach zu Aufständen gegen die Kolonialherren. Die größte war die Rebellion in Manufahi 1911/12. Erst mit ihrer Niederschlagung gelang es Portugal eine wirkliche Macht auf seine Kolonie auszuüben. Zuvor war man auf die einheimischen Herrscher, die Liurais angewiesen.
Während der Erste Weltkrieg spurlos an der Kolonie vorbeiging, wurde Portugiesisch-Timor von Japan während des Zweiten Weltkrieges besetzt. Die Kolonie des neutralen Landes wurde Schauplatz eines Guerillakrieges, der Schlacht um Timor. Nach dem Krieg übernahm Portugal wieder die Kontrolle über Osttimor. Nach dem Sturz der Diktatur durch die Nelkenrevolution sollte auch Portugiesisch-Timor auf die Unabhängigkeit vorbereitet werden, doch es kam zum Bürgerkrieg zwischen den beiden größten Parteien der Kolonie. Die portugiesische Administration zog sich zurück. Als der Nachbar Indonesien mit der Besetzung grenznaher Gebiete begann, rief die FRETILIN die unabhängige Demokratische Republik Timor-Leste aus.
Vorkoloniale Zeit
Vor 42.000 Jahren
Menschen hinterlassen ihre Spuren in der Höhle Jerimalai im äußersten Osten Timors.
Vor 20.000 bis 40.000 Jahren
Einwanderung von vedo-austronesischen Gruppen, Vorfahren der Atoin Meto.
Das chinesische Tao-i chin-lueh beschreibt den Sandelholzhandel auf Timor.
Kolonialzeit
Anfang des 16. Jahrhunderts erreichen die Portugiesen als erste Europäer die Insel und beginnen Handelsposten zu errichten. Erst als die Niederländer sich ebenfalls in der Region engagieren, versucht Portugal die Insel militärisch und administrativ unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Hauptaugenmerk liegt in dieser Zeit auf den Westen der Insel. 1642 gelingt es den Portugiesen Wehale, das wichtigste Reich der Insel zu besiegen und weite Teile Westtimors zu unterwerfen. Die einheimischen Kleinkönige (Liurais) erkennen die Oberhoheit Portugals an und zahlen Tribut, behalten aber letztlich die Macht über Land und Leute in ihren Händen.
Neben der einheimischen Bevölkerung und den Niederländern sind die Topasse, eine Mischbevölkerung aus Portugiesen und Einheimischen, die größten Widersacher um die Macht. Den Topasse gelingt es Bündnisse mit den Timoresen einzugehen und eigene Reiche zu errichten, die nur nominell unter portugiesischer Oberhoheit stehen. Die Topasse kontrollieren den Handel im Landesinneren, während der Außenhandel mit Sandelholz zunehmend von Chinesen übernommen wird, so dass er für die Europäer schließlich unprofitabel wird.
Portugiesen und Topasse gelingt es nicht die Niederländer von der Insel zu vertreiben. Als die Topasse 1756 von ihnen vernichtend geschlagen werden, unterzeichnet der Großteil der westlichen Herrscher einen Bündnisvertrag mit der niederländischen Ostindiengesellschaft. Die politische Teilung der Insel beginnt. Zwischenzeitlich setzt die Cailaco-Rebellion den Portugiesen schwer zu. Schließlich werden sie aus ihrer ersten Hauptstadt Lifau vertrieben und verlagern ihr Zentrum mit der neuen Hauptstadt Dili in den Osten der Insel.
Antonio Viegas wird der erste Capitão, der die Aufgaben eines Gouverneurs in der Region übernimmt.
17. Jahrhundert
17. Jahrhundert
4. Juni 1613
Der Niederländer Apollonius Schotte landet in Mena. Mena, Asson und weitere Reiche schließen ein Zwangsbündnis mit den Niederlanden. Wenige Tage später erobert Schotte die portugiesische Festung von Kupang.
1616
Die Niederländer geben ihre Stützpunkte auf Timor auf.
1640
Die Niederländer gründen einen Stützpunkte in der Bucht von Kupang.
1641
Mena und das timoresische Reich von Lifau schließen mit Portugal ein Bündnis und treten zum Christentum über.
Karaeng Kanjilo (Tumammaliang ri Timoroq), muslimischer Sultan von Tallo (Sulawesi), führt vom 15. Januar bis 7. Mai eine Militärexpedition nach Timor. Drei Monate raubt er an Nord- und Südküste Timors
26. Mai 1641
Francisco Fernandes besiegt eine Streitmacht des Liurais von Wehale an der Grenze zu Mena.
1641/42
Portugal unterwirft mit einer Militäraktion das westliche Timor inklusive Sonba’i und Wehale.
1642
Timor erhält den Namen Ilha de Santa Cruz (Insel des Heiligen Kreuzes).
Ein portugiesisches Fort wird in Kupang wieder aufgebaut.
Die Topasse lassen sich verstärkt auf Timor nieder.
1644
Zwei Angriffe der Niederländer auf das portugiesische Fort in Kupang scheitern.
Die Liurais von Luca und Açao werden christianisiert.
Auf Betreiben Goas hin warnen die Portugiesen christliche Timoresen davor, mit anderen, als ihnen Handel zu betreiben.
1653
Die Niederländer zerstören den portugiesischen Stützpunkt in Kupang, der aber wieder aufgebaut wird.
1655
Der Liurai von Sonba’i bricht das Bündnis mit Portugal und greift Portugiesen in seinem Reich an. Danach schließt er ein Bündnis mit den Niederländern
1656
Ein portugiesischer Kommandant wird zum ersten Verwalter der Kolonie ernannt.
27. Januar 1656
General Arnold de Vlamigh van Outshoorn erobert Kupang, muss es aber erneut nach schweren Verlusten aufgeben.
1658
Die Topasse und Portugiesen vernichten das Reich von Sonba’i. Überlebende siedeln sich bei Kupang an.
1661
Die VOC schließt eine Vereinbarung mit Portugal. Die Niederländer dürfen ihren Posten bei Kupang behalten, dafür wird die portugiesische Oberhoheit über den Großteil der Insel zunächst anerkannt.
1665
Mit Simão Luis wird erstmals ein Capitão-Mor als Oberbefehlshaber für Timor und Solor ernannt. Luis stirbt aber vor der Amtseinführung.
Maubara fällt unter die Oberhoheit der Niederlande.
1673
António da Hornay regiert de facto als Fürst über Larantuka, Solor und Teile Timors.
1678
Raja Ama Besi von Kupang verbündet sich mit den Amarasi und greift den Nachfolger auf seinen Thron an, der von der Niederländischen Ostindien-Kompanie unterstützt wird.
Ade (Vemasse) und Manatuto, die sich auf Seiten der Niederländer und Makassaren gestellte hatten, werden von einer Flotte der Topasse erobert und unter die Hoheit der Portugiesen zurückgestellt.
1681Die portugiesischen Besitzungen auf Timor werden offiziell zu einem Teil von Portugiesisch-Indien.
1683
Amfo'an verbünden sich mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
1683
Taebenu verbünden sich mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
1688
Die Topasse und Portugiesen vernichten das Reich von Taebenu. Überlebende siedeln sich bei Kupang an.
Mit Hilfe der „fünf loyalen Alliierten“ erobert die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) Kupang endgültig.
1697
Der Dominikaner Manuel de Santo António kommt nach Timor. 1701 wird er von Papst Clemens XI. zum Bischof von Malakka ernannt und residierte bis 1722 in Lifau.
Pimentels Nachfolger André Coelho Vieira wird bereits in Larantuka von Domingos da Costa abgefangen und zurückgeschickt.
18. Jahrhundert
18. Jahrhundert
20. Februar 1702
Mit António Coelho Guerreiro tritt erstmals ein portugiesischer Gouverneur sein Amt auf Timor an. Lifau wird Verwaltungssitz.
1708
Domingos da Costa belagerte Lifau nach der widerrechtlichen Festnahme von Mateus da Costa von Viqueque. Bischof Manuel de Santo António kann ihn 1709 zur Beendigung überreden.
1710 bis 1714
Tributzahlungen (Fintas) der Liurai an die Portugiesen werden eingeführt.
1711 bis 1713
Die Herrscher von Amakono rebellieren, nachdem Bischof Santo António den Gott der Sonba’i beleidigt hat. Die Rebellion scheitert und die Anführer fliehen nach Kupang. Domingos da Costa verwüstet daraufhin die Region um Kupang.
Kaiser Yongzheng erlaubt wieder offiziell den Außenhandel. Nach dem Einstieg von chinesischen Händlern aus Kanton, wird der Sandelholzhandel für die Portugiesen aus Macao unprofitabel.
1725
Der Kamenasa-Pakt zerstört mehrere Kirchen und tötet Missionare und christliche Timoresen.
23. Oktober bis 8. Dezember 1726
Die Portugiesen belagern 40 Tage erfolglos die Rebellen auf den Pedras de Cailaco.
13. Januar 1727
Einige aufständische Liurais geben auf und erneuern das Bündnis mit Portugal.
18. Oktober 1730
Gouverneur Pedro de Melo schließt ein Bündnis mit Liurais aus der Umgebung von Dili und übersteht eine 85-tägige Belagerung in Manatuto (endet 13. Januar 1731).
Das erste Priesterseminar auf Timor wird in Lifau gegründet.
1745
Die Topasse greifen erfolglos die Niederländer an.
1747
In Manatuto wird das zweite Priesterseminar auf Timor gegründet.
1748/49
Amfo'an greift die Topasse an, woraufhin diese gegen Amanuban und Amakono vorgehen. Beide wechseln daraufhin auf Seite der Niederländer.
18. Oktober 1749
Der gemeinsame Angriff von Portugiesen und Topasse auf Kupang endet, trotz Übermacht, in einem Desaster.
9. November 1749
Bei der Schlacht von Penfui werden die Topasse von den Niederländern vernichtend geschlagen. Amarasi und andere Reiche verbünden sich mit den Niederländern. Später wechseln Amarasi und Amakono wieder zu den Portugiesen.
April 1751
Die Rebellen in Westtimor attackieren erneut Topasse und Portugiesen.
März 1752
Die Niederländer greifen das Reich von Amakono an. Der Herrscher wird ins Exil geschickt.
1752
Die Niederländer greifen die Reiche von Amarasi und Noimuti an. Umzingelt lässt der Liurai von Amarasi daraufhin sich und über hundert Frauen und Kinder von seinen Kriegern töten.
Die Niederländer geben ihr Monopol auf den Sandelholzhandel auf und verkaufen Kommissionen für den Holzeinschlag.
Der Kommandant der Niederländer Hans Albert von Plüskow wird von den Topasse ermordet, als er Besitz von Lifau nehmen will. Lifau bleibt portugiesisch.
Jacinto da Conceição wird von einem seiner Gefolgsleute ermordet. Ein neuer Regierungsrat übernimmt die Macht bis zur Ankunft des neuen Gouverneurs Dionísio Gonçalves Rebelo Galvão (1763).
28. November 1765
Gouverneur Dionísio Gonçalves Rebelo Galvão wird durch die Topasse vergiftet. Übergangsverwaltung der Kolonie durch die DominikanermöncheAntónio de São Boaventura und José Rodrigues Pereira bis 1768.
1766 bis 1769
Francisco und António da Hornay beenden die Zweiteilung der Topasse durch ein Bündnis und belagern Lifau.
Pedro da Hornay greift Maubara an, womit er nur erreichte, dass Maubara sein Bündnis mit den Niederlanden erneuert.
22. September 1796
In Dili wird erstmals mit dem Bau einer steinernen Festung begonnen.
1796–1799
Krieg von Maubara und Groß-Sonba’i mit Portugal.
19. Jahrhundert
19. Jahrhundert
1803
Rebellion im Königreich Vemasse. Dom Felipe de Freitas, der uneheliche Sohn des Liurais von Vemasse, wird als erster timoresischer Rebell nach Goa verbannt.
1807
Rebellion im Königreich Venilale.
1810 bis 1812
Der Posten des Gouverneurs ist vakant. Die Verwaltung übernimmt ein Conselho Governativo.
1811
Lacluta, Maubara und Cailaco rebellieren gegen die Tributzahlungen.
Nach dem Tod von Gouverneur Miguel da Silveira Lorena übernimmt ein Conselho Governativo, später F. Vicente Ferreira Varela allein die Regierung der Kolonie.
Buginesische Piraten überfallen den Ort Sama in der Gemeinde Lautém. Viereinhalb Monate erwehren sie sich 3.000 timoresischer Krieger. Gouverneur Julião José da Silva Vieira entsendet eine Strafexpedition gegen das Reich von Sarau, das mit buginesischen Piraten zusammengearbeitet haben soll.
1848
Rebellen verwüsten das Reich von Ermera. Der Liurai von Oecussi kommt den Portugiesen zu Hilfe und greift das ebenfalls rebellierende Reich von Balibo an. Daneben besetzt Oecussi auch Janilo(Jenilu).
30. Oktober 1850
Die portugiesischen Besitzungen auf den Kleinen Sundainseln erhalten den Status einer autonomen Provinz.
Juli 1851
Lopes de Lima einigt sich mit den Niederländern über eine neue Grenzziehung und verkauft eigenmächtig die portugiesischen Besitzungen auf den umgebenden Inseln.
15. September 1851
Die Kolonie wird wieder unter die Oberhoheit von Macao gestellt.
8. September 1852
Lopes de Lima wird abgesetzt.
1854
Verbot der Sklaverei.
26. Dezember 1854
Missionare und Priester dürfen wieder nach Timor. Das Verbot wird aufgehoben.
1854 bis 1859
Neuverhandlung über die kolonialen Grenzen zwischen den Niederlanden und Portugal. Sie werden mit dem Vertrag von Lissabon abgeschlossen.
Die Portugiesen zwingen Sanirin militärisch zur Zahlung der Tributabgaben.
20. August 1868
Im Rahmen einer Offensive gegen Cowa zerstören die Portugiesen drei Dörfer, müssen sich aber später zurückziehen.
1869
Choleraepidemie in Dili.
18. März 1869
Macao und Timor dürfen erstmals einen gemeinsamen Abgeordneten ins portugiesische Parlament entsenden, kurz darauf darf Timor auch einen eigenen Abgeordneten entsenden.
1. Juni 1871
Balibo akzeptiert die Oberhoheit Portugals.
12. November 1877
Per Dekret wird die Missionierung des Inselinneren verfügt. Die Missionare dürfen nun Schulen gründen. Pater Medeiros wird Generalvikar und Superior der Kirche
Mehrere neue Zollstationen werden an der Nordküste gegründet.
10. Juni 1893
In der Lissabon-Konvention wird eine Expertenkommission eingesetzt, die über die Zukunft der portugiesischen und niederländischen Enklaven auf Timor entscheiden soll.
Fatumean unterzeichnet einen Vasallenvertrag mit Portugal. Zuvor hatten seine Krieger im selben Jahr das Reduto do Conselheiro Jacinto Cândido zeitweise besetzt.
April 1896
Buibau und Luca unterzeichnen einen Vasallenvertrag mit Portugal.
15. Oktober 1896
Portugiesisch-Timor wird endgültig als „autonomer Distrikt“ eine eigenständige Kolonie.
April 1897
Krieg zwischen Lamaquitos und Lakmaras. Auch niederländische und portugiesische Truppen werden in Kämpfe hineingezogen. Lakmaras fällt unter die Oberhoheit Lamaquitos und damit Portugals. Das niederländische Maucatar wird zur Enklave.
1898 bis 1899
Besuch der Kommission auf Timor
30. August 1898
Großbritannien und Deutschland vereinbaren im Angola-Vertrag, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit Portugals Portugiesisch-Timor an Deutschland fallen soll.
Verabschiedung der Den Haag-Konvention über den Austausch von mehreren Grenzgebieten. Ratifizierung in Portugal 1909.
1905
Erstmals müssen die Bewohner Atauros Abgaben an Portugal zahlen.
13. September 1906
Die Kopfsteuer wird eingeführt. (andere Quelle: 1908)
1907
Rebellion in Manufahi.
Nai-Cau erringt die Unabhängigkeit Soros vom Reich von Atsabe.
1908
Portugal entzieht den Liurais offiziell die Autorität und Gerichtsbarkeit.
1910
Alle Missionare werden erneut aus Portugiesisch-Timor verwiesen.
Die Niederländer besetzten Lakmaras.
30. Oktober 1910
Der Fall der portugiesischen Monarchie (6. Oktober) wird offiziell in der Kolonie bekannt gegeben. Der Gouverneur tritt zurück, Offiziere übernehmen bis zum Eintreffen des neuen Gouverneurs die Verwaltung.
Februar 1911
Niederländische Truppen verhindern die vertragsmäßige Besetzung Maucatars durch Portugal.
11. Juni bis 18. Juli 1911
Portugal besetzt das umstrittene Territorium von Lakmaras und wird von den Niederlanden wieder vertrieben.
8. Dezember 1911
Der Militärposten von Suai wird aufgrund der Bedrohung durch Manufahi geräumt.
Portugal tritt in den Ersten Weltkrieg gegen Deutschland ein. Zu Kampfhandlungen kommt es bei Timor aber nicht.
17. August 1916
Unterzeichnung des endgültigen Vertrages über die Grenzziehung auf Timor. In Maucatar bricht daraufhin eine Panik aus und 5000 Einwohner fliehen in den Westteil der Insel.
4. Mai 1918
Der Pataca wird offiziell die einzige gültige Währung in Portugiesisch-Timor (Beschluss von 1915).
2. Januar 1920
Portugiesisch-Timor gibt erstmals eigene Geldscheine aus.
1926
Das Fällen von Sandelholzbäumen wird verboten.
Februar 1932
Die von Gouverneur António Baptista Justo eingeführten Internierungslager für Deportierte werden auf Anweisung der Regierung in Lissabon geschlossen.
20. April 1932
Brandanschlag auf den Amtssitz des Gouverneurs durch Deportierte.
5. Dezember 1932
Mit dem Dekret Nº21.943 werden fast alle Deportierten in den Kolonien begnadigt.
1933
Das Verbot der Missionierung wird mit der neuen Verfassung Portugals wieder aufgehoben (per Gesetz 1935).
Niederländische und australische Truppen besetzen präventiv zum Schutz vor den Japanern die neutrale Kolonie im Zweiten Weltkrieg. Portugal protestiert.
19./20. Februar 1942
Japan startet eine Invasion auf Timor. Beginn der Schlacht um Timor. Zwischen 40.000 und 70.000 Timoresen sterben während der Besatzungszeit.
April 1942
Faic, Liurai von Fohorem, scheitert mit einem Aufstand gegen die Portugiesen und flieht nach Atambua
Juni 1942
Die Bevölkerung von Dili wird aufgrund der alliierten Bombenangriffe evakuiert.
Juli 1942
Durch die Japaner aufgewiegelte Timoresen rebellieren erfolglos gegen die Portugiesen in Turiscai und Hatulia
8. August 1942
Liurai Faic greift mit seinen Männern das Grenzgebiet an und tötet einen portugiesischen Beamten.
11. August 1942
Rebellion von Maubisse. Portugiesen und christliche Timoresen werden attackiert.
31. August 1942
Colunas Negras töten in Aileu (damals Vila General Carmona) mehrere Portugiesen.
23. September 1942
Die HMAS Voyager läuft bei einer Evakuirungsmission bei Betano auf Grund und wird in der Nacht zum 25. September aufgegeben.
24. Oktober 1942
600 Portugiesen werden von den Japanern in Lagern interniert.
Das Bureau de Luta pela Libertação de Timor ruft in Batugade die Vereinigte Republik von Timor aus. Der Aufstand wird schnell niedergeschlagen.
15. Mai 1966
Bei einem Verkehrsunfall an der Straße von Fatubessi nach Ermera sterben 21 Menschen.
Dezember 1966
Zwischenfälle zwischen indonesischen und portugiesischen Streitkräften an der Grenze. Die Indonesier beschießen Oecussi mit Mörsern und brennen einige Dörfer nieder.
1972
Portugiesisch-Timor wird autonome Provinz Portugals. Die Einwohner erhalten die eingeschränkte portugiesische Staatsbürgerschaft.
30. April 1973
Der Frachter O Arbiru sinkt in der Floressee. Nur einer von 24 Menschen an Bord überlebt.
25. April 1974
Die Nelkenrevolution beendet die Diktatur in Portugal. Die Entkolonisierung aller Überseegebiete wird beschlossen.
Australiens Premierminister Gough Whitlam und Indonesiens Präsident Suharto diskutieren über Osttimor bei einem Treffen nahe Wonosobo
14./15. Oktober 1974
Indonesisch-portugiesische Gespräche über Osttimor in Lissabon
18. November 1974
Mário Lemos Pires übernimmt als letzter Gouverneur von Portugiesisch-Timor sein Amt.
21. Januar 1975
UDT und FRETILIN vereinbaren eine Koalition
9. März 1975
Indoesisch-portugiesische Gespräche über Osttimor in London
März 1975
FRETILIN, UDT und Portugiesen gründen eine Übergangsregierung für die Kolonie.
13. März 1975
Die Testwahlen im Kreis Lautém gewinnt klar die FRETILIN.
4. April 1975
Whitlam und Suharto diskutieren über Osttimor bei einem Treffen in Townsville
April 1975
Gouverneur Pires gründet die Comissão de Descolonização de Timor (CDT)
27. Mai 1975
Die UDT verlässt die Koalitionsregierung.
6. Juni 1975
Indonesische Truppen besetzen als UDT-Kämpfer getarnt die Exklave Oe-Cusse Ambeno.
26.–28. Juni 1975
António de Almeida Santos, Minister für Koordination interterritorialer Angelegenheiten, trifft UDT- und APODETI-Vertreter sowie indonesische Diplomaten in Macau.
11. August 1975
Putschversuch der UDT. Es bricht ein dreiwöchiger Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN aus, aus dem die FRETILIN siegreich hervorgeht.
US-Präsident Gerald Ford und US-Außenminister Henry Kissinger geben Indonesiens Präsident Suharto bei einer Konferenz in Jakarta freie Hand in Bezug auf Osttimor.
Indonesische Besatzungszeit
Bereits neun Tage nach der Ausrufung der Unabhängigkeit begann Indonesien offen mit der Invasion in das Kernland Osttimors. In den folgenden 24 Jahren sollten infolge der Besetzung 183.000 Menschen sterben, etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Mehrfach kam es zu Massakern unter der Zivilbevölkerung. Die FALINTIL führte einen Guerillakrieg gegen die Invasoren, die Osttimor als Timor Timur in Indonesien eingliederten, was international aber nicht anerkannt wurde. Erst 1999 konnte Indonesien zur Abhaltung eines Referendums über die Zukunft Osttimors bewegt werden. Die deutliche Mehrheit der Bevölkerung Osttimors sprach sich für die Unabhängigkeit aus. Nochmals kam es zu einer Gewaltwelle durch indonesische Armee und pro-indonesische Milizen (Wanra). Schließlich wurde eine internationale Eingreiftruppe (INTERFET) entsandt und Osttimor unter Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt.
Indonesische Besatzungszeit
7. Dezember 1975
Beginn der Operation Seroja, der Invasion Indonesiens in das restliche Gebiet Osttimors. Durch die 24-jährige Besatzung sterben 183.000 Menschen.
8. Dezember 1975
Der portugiesische Gouverneur Mário Lemos Pires verlässt die Kolonie an Bord eines portugiesischen Kriegsschiffes von seinem Zufluchtsort auf der Insel Atauro aus. Damit endet die portugiesische Herrschaft auf Timor.
10. Dezember 1975
Die Indonesier landen in Baucau.
17. Dezember 1975
Eine Marionettenregierung unter Arnaldo dos Reis Araújo wird von den Indonesiern eingesetzt.
Tetum wird von der katholischen Kirche als Sprache für die Liturgie zugelassen.
Mai bis September 1981
Bei der Operation „Zaun aus Beinen“ (Operasi Pagar Betis) werden 60.000 Timoresen gezwungen in Menschenketten das Land zu durchstreifen, um so FALINTIL-Kämpfer aufzuspüren.
7. September 1981
Beim Massaker am St. Antonius-Schrein am Aitana sterben 500 Menschen, darunter Frauen und Kinder.
1983
Treffen des von den Indonesiern eingesetzten Gouverneurs Mário Carrascalão und des Chefs der FALINTIL Xanana Gusmão in Lariguto
23. März 1983
Nach Verhandlungen schließen indonesische Armee und FALINTIL einen Waffenstillstand.
8. August 1983
Nach Übergriffen der Indonesier auf die dortige Bevölkerung sterben bei einem Angriff der FALINTIL auf einen Militärposten in Kraras 14 indonesische Soldaten (Kraras-Zwischenfall). Weitere vier Gefechte folgen in der Region bis zum 6. September
7. September 1983
Zu Beginn der Vergeltungsaktionen der Indonesier brennen sie das Dorf Kraras nieder.
16. September 1983
Zwischen 18 und 55 Zivilisten werden von den Indonesiern im Suco Caraubalo exekutiert.
17. September 1983
Bei Tahu Bein werden zwischen 26 und 181 Männer von den Indonesiern ermordet. Insgesamt sterben beim Kraras-Massaker fast 300 Menschen.
Ein Umsturzversuch gegen Xanana Gusmão als FALINTIL-Chef scheitert.
21. Juli 1985
Bei einem Gefecht zwischen FALINTIL und indonesischen Sicherheitskräften in Tchaivatcha sterben neun FALINTIL-Kämpfer. In Osttimor wird der Vorfall die „Tchaivatcha-Tragödie“ genannt.
31. März 1986
Gründung der Convergencia Nacional Timorense CNT als Dachverband der größten timoresischen Parteien.
72 RENETIL-Mitglieder demonstrieren vor dem Büro der Vereinten Nationen in Jakarta
11. März 1992
Die am 9. März aus Darwin losgefahrene Lusitânia Expresso wird auf ihrer Mission „Frieden in Timor“ von indonesischen Kriegsschiffen aufgehalten und muss umkehren
20. November 1992
Xanana Gusmão wird gefangen genommen
9. Dezember 1992
Nahe Maubisse sterben im Distrikt Manufahi 30 indonesische Soldaten in einem Hinterhalt der FALINTIL
Der indonesische Machthaber Suharto tritt zurück. Sein Nachfolger Bacharuddin Jusuf Habibie bietet Osttimor Autonomie innerhalb Indonesiens an.
12. Juni 1998
In Jakarta findet vor dem Gebäude des Außenministeriums die größte Demonstration von Osttimoresen in Indonesien statt. Über 1800 IMPETTU-Mitglieder fordern die Unabhängigkeit.
9. November 1998
FALINTIL-Kräfte unter dem Kommando von Jaime Ribeiro greifen das Koramil-Hauptquartier in Alas an.
13. November 1998
Die Indonesier greifen als Vergeltung für den FALINTIL-Überfall am 9. November den Suco Taitudac an.
15. November 1998
Indonesische Angriffe auf das Dorf Turin und den Suco Taitudac
27. Januar 1999
Indonesiens Präsident Habibie erklärt, dass seine Regierung eine Unabhängigkeit Osttimors in Betracht ziehen könne, falls die Osttimoresen eine Autonomielösungablehnen würden.
Beim Referendum entscheiden sich 78,5 % der Wähler für die Unabhängigkeit des Landes und gegen eine Autonomie innerhalb Indonesiens.
2. September 1999
Gewalt durch die pro-indonesischen Milizen bricht aus.
4. September 1999
Die indonesische Armee startet wenige Stunden nach Bekanntgabe des Ergebnisses des Unabhängigkeitsreferendums die Operation Donner. Innerhalb eines Monats sterben 1400 bis 1500 Menschen, drei Viertel der Bevölkerung muss fliehen oder wird zwangsdeportiert und 75 % der Infrastruktur des Landes wird zerstört.
20. September 1999
Erste Einheiten der INTERFET landen in Dili um die Ordnung im Lande wiederherzustellen.
21. September 1999
Der niederländische Reporter Sander Thoenes wird von indonesischen Soldaten in Dili ermordet.
19. Oktober 1999
Das indonesische Parlament akzeptiert das Ergebnis des Referendums und annulliert das Annexionsgesetz von 1976.
UN-Verwaltung
Im Laufe der UN-Verwaltung wurde eine osttimoresische Administration aufgebaut. Die im CNRT zusammengeschlossenen Parteien lösten den Dachverband auf. Aus den Wahlen für die verfassunggebende Versammlung ging die FRETILIN als stärkste Kraft hervor. Aus der Versammlung wurde später das erste Parlament Osttimors. Der Freiheitskämpfer Xanana Gusmão wurde zum neuen Staatspräsidenten Osttimors gewählt.
Zudem wurden in dieser Zeit auch die anderen Institutionen eines unabhängigen Staates aufgebaut, wie Verwaltung, kommunale Verwaltung, Armee und Polizei. Nur langsam kehrten die Flüchtlinge aus dem Westteil der Insel in ihre Heimat zurück. Probleme verursachte die zerstörte Infrastruktur und die Wiedereingliederung von Mitgliedern der FALINTIL und der Wanras.
UN-Verwaltung
25. Oktober 1999
Die UNTAET wird von den Vereinten Nationen als Übergangsverwaltung eingesetzt.
Nach der Entlassung in die Unabhängigkeit kam es bereits Ende 2002 erstmals zu Unruhen in Dili. Schließlich kam es 2006 nach der Fahnenflucht eines Großteils der Soldaten des Landes zu massiven Unruhen. 155.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, mindestens 37 Menschen sterben. Erneut muss eine internationale Eingreiftruppe (ISF) unter australischer Führung entsandt werden. Für Ruhe und Ordnung sorgen auch internationale Polizisten einer neuen UN-Mission, die UNMIT. Premierminister Alkatiri von der FRETILIN muss zurücktreten. Ihm folgt der parteilose, bisherige Außenminister Ramos-Horta.
Ramos-Horta wird 2007 als Nachfolger von Gusmão zum neuen Staatspräsidenten gewählt und gibt daher sein Amt an Estanislau da Silva von der FRETILIN ab. Bei den Parlamentswahlen im selben Jahr verliert die FRETILIN ihre absolute Mehrheit und wird durch eine Koalitionsregierung unter dem ehemaligen Präsidenten Xanana Gusmão ersetzt. Dieser wird auch in der Neuwahl 2012 bestätigt. 2015 tritt Gusmão vorzeitig vom Amt zurück. Ihm folgt eine Allparteienregierung unter Rui Maria de Araújo von der FRETILIN.
Am 11. Februar 2008 wird Staatspräsident Ramos-Horta bei einem Attentat schwer verletzt. Der Anführer der Rebellen, Alfredo Reinado kommt dabei ums Leben.
Die Wahrheits- und Freundschaftskommission (CTF) wird von den Präsidenten Osttimors und Indonesiens eingerichtet, um wie die CAVR die Besatzungszeit aufzuarbeiten.
21. April 2005
Zwischen indonesischen Soldaten und osttimoresischen Polizisten der Unidade da Polícia de Fronteiras kommt es bei Maliana zu einem Schusswechsel
Mai 2005
Nach wochenlangen Protesten gegen Premierminister Alkatiri wird Religionsunterricht in öffentlichen Schulen wieder zum Pflichtfach
20. Mai 2005
Die letzten Soldaten der UNMISET verlassen Osttimor. Die UNOTIL bleibt mit 45 Mitarbeitern zur Unterstützung im Lande.
Oktober 2005
Die CAVR stellt ihren Bericht Chega! über Menschenrechtsverletzungen während der indonesischen Besatzungszeit vor.
Es kommt zu den schwersten Unruhen in Osttimor seit der Unabhängigkeit. Mindestens 37 Menschen sterben, 155.000 müssen fliehen. (siehe dazu im Einzelnen Chronologie der Unruhen in Osttimor 2006)
25. Mai 2006
Die International Stabilization Force ISF landet in Osttimor, um wieder für Ordnung zu sorgen. Am 25. Mai werden mindestens acht Polizisten durch meuternde Soldaten erschossen und 25 weitere Menschen verletzt.
26. Juni 2006
Premierminister Marí Alkatiri tritt aufgrund der Proteste zurück. Sein Nachfolger wird José Ramos-Horta.
25. August 2006
Die UN entsendet mit der UNMIT eine neue Mission nach Osttimor. Sie beginnt mit ihrer Arbeit am 13. September.
30. August 2006
Der Rebellenchef Alfredo Reinado kann mit seinen Männern aus dem Gefängnis entkommen.
1. März bis 4. März 2007
Alfredo Reinado wird in Same von der australischen Armee eingekreist, kann aber schließlich entkommen.
Ende März 2007
Zusammenstöße zwischen FRETILIN-Anhängern und Unterstützern von Gusmão und Ramos-Horta in Uato-Lari. Bis Mitte April fliehen hunderte Naueti aus Uato-Lari.
9. April/9. Mai 2007
José Ramos-Horta wird in zwei Wahlgängen zum neuen Staatspräsidenten gewählt.
19. Mai 2007
Um sein Amt als Staatspräsident am nächsten Tag übernehmen zu können, tritt Premierminister Ramos-Horta zurück. Sein Nachfolger wird Estanislau da Silva.
30. Juni 2007
Bei den Parlamentswahlen verliert die FRETILIN ihre absolute Mehrheit. Es kommt zu Ausschreitungen durch FRETILIN-Anhänger.
Alfredo Reinado kommt bei einem Schusswechsel im Haus von Präsident Ramos-Horta ums Leben. Ramos-Horta wird schwer verletzt, Xanana Gusmão entkommt unverletzt einem Attentatsversuch auf seinen Wagen. Die Rebellenbewegung bricht im Laufe der folgenden Wochen zusammen.
Juli 2008
Die CTF stellt ihren Abschlussbericht zur Besatzungszeit vor.
Januar 2009
Gewaltwelle in Uato-Lari.
8. August 2009
Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Maternus Bere wird in Suai festgenommen. Auf Druck Indonesiens wird ihr Staatsbürger aber am 30. August wieder freigelassen und später nach Westtimor abgeschoben. Es kommt daraufhin zu heftigen Protesten von UN, Menschenrechtsorganisationen, Kirche, Opposition und großen Teilen der Bevölkerung.
3. März 2010
24 Rebellen werden wegen ihrer Teilnahme am Attentat vom 11. Februar 2008 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
26. Mai 2010
Indonesische Soldaten dringen in das Gebiet des Sucos Beneufe ein, zerstören zwei Häuser und setzen ihre Flagge. Hintergrund sind Streitigkeiten über den Verlauf der Staatsgrenze.
2012–2021
2012 beginnt die politische Karriere von Taur Matan Ruak, der zunächst als Staatspräsident, dann als Premierminister eine führende Position übernimmt. Am Ende desselben Jahres verlassen die letzten UN-Sicherheitskräfte das Land. Die Klage Osttimors gegen Australien im Streit um die Seegrenze ist erfolgreich. Australien muss die Verträge um die Nutzung der Bodenschätze in der Timorsee neu verhandeln. Während Wahlen, Wahlkämpfe und Regierungswechsel auf der Straße immer geordneter ablaufen, wird der Konflikt zwischen den Parteien in den Institutionen immer härter geführt und verursacht Blockaden im politischen Ablauf. Im März 2020 erreicht die COVID-19-Pandemie Osttimor. Bis Ende 2021 sterben 122 Einwohner an dem Virus. Am 4. April 2021 verursacht der Zyklon Seroja mit schweren Überschwemmungen die schlimmste Naturkatastrophe in Osttimor seit 1973. 42 Osttimoresen kommen ums Leben. Ohne Opfer bleiben 2021 Erdbeben, eine Explosion eines Schlammvulkans und Waldbrände.
Bei den Parlamentswahlen wird der CNRT die stärkste Partei und bildet eine Koalitionsregierung mit PD und Frenti-Mudança. Es kommt zu Ausschreitungen durch FRETILIN-Anhänger.
15. – 17. Juli 2012
Bei Ausschreitungen in Dili kommt ein Mann ums Leben.
November 2012
Anhänger des CPD-RDTL besetzen illegal Land in Welaluhu und gründen gegen den Willen der lokalen Bevölkerung dort eine Kommune.
31. Dezember 2012
UNMIT und die Mission von ISF enden. Die letzten ausländischen Sicherheitskräfte verlassen Osttimor.
23. Januar 2013
Die frühere Justizministerin Lúcia Lobato muss eine fünfjährige Haftstrafe wegen Missmanagement antreten. Nach insgesamt 18 Monaten im Gefängnis wird sie am 30. August 2014 von Staatspräsident Taur Matan Ruak begnadigt.
März 2013
Die Polizei räumt die Kommune der CPD-RDTL in Welaluhu.
Mitglieder des KRM marschieren in Uniform trotz Verbots in Laga auf.
Dezember 2013
Osttimor klagt gegen die bisherigen Vereinbarungen über die Nutzungsrechte in der Timorsee mit Australien. Der australische Auslandsgeheimdienst ASIS hatte 2004 Wanzen im osttimoresischen Kabinettssaal installiert und Gespräche zu den Verhandlungen abgehört.
Februar 2014
In Lalulai (VerwaltungsamtLaga) wird ein Polizist bei einer Aktion gegen den KRM verletzt.
3. März 2014
KRM und CPD-RDTL werden durch das Nationalparlament verboten.
10. März 2014
Ein Verletzter durch einen KRM-Angriff im Verwaltungsamt Laga.
14. März 2014
Die KRM-Führung stellt sich der Regierung und wird verhaftet, beziehungsweise wird unter Hausarrest gestellt. Gleiches gilt für die Führung des CPD-RDTL.
24. Oktober 2014
Das Parlament entlässt alle ausländischen Mitarbeiter in der osttimoresischen Justiz.
13. Dezember 2014
Mauk Moruk und Labarik Maia vom KRM werden mangels Beweise freigelassen.
Januar 2015
Der KRM nimmt zwei Polizisten als Geiseln und verletzt zwei weitere. Auf Vermittlung von Premierminister Gusmão kommen die Geiseln frei, Mauk Moruk und seine Getreuen flüchten in den Dschungel.
18. Januar 2015
Über die Mauer der Residenz des US-Botschafters in Dili wird ein Sprengsatz geworfen. Ein Auto und Fenster werden beschädigt[2]
5. Februar 2015
Premierminister Xanana Gusmão erklärt seinen Rücktritt.
16. Februar 2015
Premierminister Rui Maria de Araújo von der FRETILIN wird mit seinem Kabinett vereidigt.
8. März 2015
Beim Angriff auf eine Polizeistation in Baguia werden drei Polizisten verletzt. Der zufällig anwesende ParlamentspräsidentVicente da Silva Guterres kommt nicht zu Schaden. Beginn der Operation Hanita gegen den KRM am 11. März.
28. Juni 2015
Ein Soldat wird in Atelari von KRM-Mitgliedern angeschossen.
6. August 2015
In Osso-Uaque werden bei einem Feuergefecht ein KRM-Mitglied getötet und ein Polizist und ein Soldat schwer verletzt.
8. August 2015
Mauk Moruk und zwei weitere KRM-Kommandanten werden im Gefecht durch Soldaten getötet. Ende der Operation Hanita am 19. August.
März 2016
Im Streit um den militärischen Oberbefehlshaber der Streitkräfte kündigt der CNRT die Koalition mit der PD.
5. Mai 2016
Parlamentspräsident Vicente da Silva Guterres (CNRT) wird vom Parlament zum Rücktritt gezwungen. Die PD-Mitglieder im Parlamentspräsidium werden abgewählt. Neuer Parlamentspräsident ist nun Adérito Hugo da Costa (CNRT). Auch die anderen Sitze im Präsidium werden mit CNRT-Mitgliedern besetzt.
Das römisch-katholische Bistum Dili wird zum Erzbistum erhoben.
17. Januar 2020
Der Großteil der CNRT-Abgeordneten lehnt zusammen mit der Opposition den Haushaltsentwurf der Regierung zu wiederholten Male ab. Die Regierungskoalition AMP zerbricht.
5. Februar 2020
17 Osttimoresen werden mit einem Flug der Air New Zealand aus dem von dem Coronavirus-Epidemie betroffenen Wuhan (Volksrepublik China) nach Neuseeland evakuiert. Am 21. Februar können sie nach Osttimor zurückkehren.
22. Februar 2020
CNRT, PD, KHUNTO, UDT, FM und PUDD unterzeichnen die Vereinbarung zur Bildung einer neuen Regierungskoalition
24. Februar 2020
Taur Matan Ruak reicht seinen Rücktritt als Premierminister ein
Atauro wird zur Gemeinde erhoben. Hatulia B und Loré entstehen als neue Verwaltungsämter
19. April 2022
José Ramos-Horta gewinnt gegen Amtsinhaber Francisco Guterres die Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2022 in der Stichwahl. Ramos-Horta übernimmt das Amt am 20. Mai 2022.
Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Eine kritische Untersuchung zur portugiesischen Kolonialgeschichte in Osttimor 1850 bis 1912. Abera, Hamburg 1996, ISBN 3-931567-08-7, (Abera Network Asia-Pacific 4), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss., 1994).