Der Sohn eines Zimmermeisters und Bruder des Architekten Hermann Matthies (1871–1911) besuchte nach Abschluss einer Zimmerlehre von 1885 bis 1888 die Baugewerkschule Holzminden. Er war zeitweilig bei dem Kirchenbaumeister Caspar Clemens Pickel in Düsseldorf beschäftigt und studierte an den Technischen Hochschulen in Dresden und München.[2]
Nach Studienreisen in Deutschland und nach Italien war er von 1894 bis 1897 in Lüneburg tätig, zeitweilig als Bauführer im väterlichen Büro für dessen Bauten in Cuxhaven und Husum.[2]
Ab 1898 wirkte Matthies in Bardowick, wo er im Künstlerheim St. Lukas wohnte.[2]
Bardowick, Beim Dom: Entwurf des Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges, ausgeführt von dem Bildhauer Max Lange (Lüneburg), eingeweiht am 19. August 1900[2]
1901 Lüneburg, Lüner Straße 15: Nicht ausgeführter Wettbewerbsentwurf für den Neubau des Evangelisch-lutherischen Pfarrhauses St. Nicolai mit Konfirmandensaal; der Bau wurde stattdessen 1902 nach einem 1902 nach einem Entwurf des in Lüneburg tätigen Architekten Franz Krüger ausgeführt[2]
Hamburg-Neuengamme: Vierländer Bauten, ausgeführt nach dem vom Verein für Vierländer Kunst und Heimatkunde ausgelobten Wettbewerben nach Entwürfen von Peerköpp und Uhlenlock[2]
Umbau und Vergrößerung der Waldwirtschaft Tiergarten[2]
1911
Lüneburg, Hinter der Bardowicker Mauer/am Liebesgrund: Johanna-Stegen-Denkmal; für den Wettbewerbsentwurf für den Neubau erhielt Matthies den 3. Preis, die Ausführung erfolgte jedoch 1911–1913 nach einem Entwurf der in Hannover tätigen Künstler Karl Gundelach (Bildhauer) und Otto Lüer (Architekt)[2]
1911/1912 Schwarzenbek, Lauenburger Straße: Wohnhaus Dr. med. Walter Fran(c)k; erhalten[2]
1912
Lüneburg, An den Reeperbahnen 1: Evangelisches Gemeindehaus: Matthies fertigte den nicht ausgeführten Wettbewerbsentwurf Schild mit 3 Kreuzen für den Neubau, die Ausführung erfolgte 1913–1914 nach einem Entwurf des in Lüneburg ansässigen Architekten Hans Holthey[2]
Kirsten Weinig: Das Bevenser Schulgebäude. Eine Arbeit des Architekten Wilhelm Matthies (1867–1934). In: Der Heidewanderer: Heimatbeilage der Allgemeinen Zeitung. Becker, Uelzen 1993.
Kirsten Weinig: Zum Heimatstil um 1900 in der Lüneburger Heide. Modernes Bauen im Werk des Architekten Wilhelm Matthies (1867–1934).
In: G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Ländliches und kleinstädtisches Bauen und Wohnen im 20. Jahrhundert: Bericht über die Tagung des Arbeitskreises für Hausforschung in Verbindung mit dem Freilichtmuseum am Kiekeberg … vom 19.–23. Juni 1995. Marburg, 1999, S. 153–172.
In: Jahrbuch für Hausforschung/ Arbeitskreis für Hausforschung. Jonas, Marburg 1999, ISSN0172-2727.
Knut Markuszewski: Ein modernes Gebäude für die Volksschule Bevensen. Zur Einweihung des von Architekt Wilhelm Matthies errichteten Baus vor 100 Jahren. In: Der Heidewanderer: Heimatbeilage der Allgemeinen Zeitung. Becker, Uelzen 2010.
Kirsten Freytag, in: Der Heidewanderer. Niedersächsische Heimatschrift der Allgemeinen Zeitung der Lüneburger Heide, Bd. 98 (2022)
Bauten des Lüneburger Architekten Wilhelm Matthies, Illustrationen, Ausgabe 22, S. 85–88
Bauten des Lüneburger Architekten Wilhelm Matthies. Fortsetzung und Schluss, Ausgabe 23, S. 86–87
Werner H. Preuß: Bardowick und seine Menschen. Bardowick 2014, S. 134–137.
Weblinks
Reinhard Glaß: Matthies, Wilhelm in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902)