Westricher HochflächeAls Westricher Hochfläche,[1] auch als Zweibrücker Westrich[2] oder Südwestpfälzische Hochfläche[3][4][5] wird eine Landschaft bezeichnet, die größtenteils im Bundesland Rheinland-Pfalz, zu kleineren Anteilen auch im Saarland (Saarpfalz-Kreis) liegt. Ihr Kerngebiet im Südwesten der Region Pfalz ist Teil der historischen Region Westrich.[6] GeographieStruktur und GrenzenDie Westricher Hochfläche besteht in erster Linie aus der Sickinger Höhe im Norden und dem Zweibrücker Hügelland im Süden, das morphologisch eigentlich mehr zum nordöstlichen Lothringen (Frankreich) gehört.[7] Nach Nordwesten, zum Homburger Becken, und vor allem nach Norden, zum Landstuhler Bruch, fällt die Kern-Hochfläche in einer markanten Schichtstufe, der Sickinger Stufe, ab, während der östliche Westrichrand einen eher fließenden Übergang des Muschelkalkplateaus in den Buntsandstein des Pfälzerwaldes darstellt. Die unten angegebenen Teilflächen an der Moosalbe und bei Eppenbrunn ragen auch bis in die Bewaldungen des Naturparks Pfälzerwald hinein. Nach inzwischen gängiger Einstufung bilden demgegenüber das Queidersbach- und das Moosalbtal, der östliche Besiedlungsrand von Pirmasens sowie die Trualbe den eigentlichen Ostrand.[8] Nach Süden findet das Zweibrücker Hügelland eine Fortsetzung nach Frankreich hinein. Die mittlere Westgrenze zu Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet und, weiter südlich, zum Bliesgau, verläuft nach der Bundesanstalt für Landeskunde (Blatt Saarbrücken) wie auch nach landläufiger Auffassung knapp westlich der saarländischen Landesgrenze und übertritt das Tal der Blies nicht, welches hiernach als Abgrenzung zur erstgenannten Landschaft gilt. Dem steht eine rein saarlandinterne Gliederung nach Quasten (siehe Gliederung nach Quasten 1992) gegenüber, die auch einen schmalen Teil der Landschaft südwestlich Blieskastels (rechts = westlich der Blies) noch zum Zweibrücker Westrich zählt.[9] Naturräumliche GliederungNaturräumlich gliedert sich die Hochfläche wie folgt:[10][11][12]
FließgewässerDie Sickinger Höhe, die hauptsächlich durch die Wallhalb (17,9 km; 100,2 km² Einzugsgebiet)[13] und den Auerbach (16,5 km; 80,4 km²)[13] entwässert wird, reicht im Süden bis unmittelbar vor die Talweitung des Schwarzbachs. Der Osten des Zweibrücker Hügellandes (Pirmasenser Hügelland) wird vor allem durch die Felsalb (17,7 km; insgesamt 76,0 km²)[13] entwässert, der Westen (Schwalbhügelland) durch Schwalb (114,5 km²) und Bickenalb (78,8 km²), wobei gerade vom namensgebenden Flüsschen nur ein kleiner Mündungsabschnitt auf deutschem Boden liegt. Vom Hornbach, dem Vorfluter von Felsalb, Schwalb und Bickenalb, liegt ebenfalls nur der kürzere Mündungsabschnitt in Deutschland und dieser fast komplett in der unteren Schwarzbachtalweitung. Im Norden entwässert der Lambsbach direkt zur Blies hin die Sickinger Höhe. Nah dem Nordrand der Sickinger Höhe verläuft die Pfälzische Hauptwasserscheide zwischen dem Ober- und dem Mittelrhein (Mosel), wobei fast die gesamte Hochfläche über den Schwarzbach zu Blies, Saar und letztendlich Mosel entwässert wird. GeschichteEine wichtige historische Person der Gegend war der Ritter Franz von Sickingen (1481–1523), der zur Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit Anführer der rheinischen und schwäbischen Ritterschaft war. Als Unterstützer von Anhängern der Reformation stritt er für die Säkularisation der kirchlichen Güter und führte seine Standesgenossen im Ritterkrieg an. Sehenswürdigkeiten und KulturLokale Sehenswürdigkeiten werden beispielsweise im Artikel Mühlenweg behandelt. 1869 sorgte der Krähenberg-Meteorit für überregionale Beachtung. Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben widmet sich intensiv der Pflege der Pfälzer Mundart und veranstaltet seit 1991 den Sickinger Mundartwettstreit. Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrStraßeErschlossen wird die Westricher Hochfläche durch die im Südteil von West nach Ost (zwischen Zweibrücken und Pirmasens) verlaufende Autobahn 8 sowie die Autobahn 62, die – teilweise erst zweispurig ausgebaut – Landstuhl im Norden mit Pirmasens im Süden verbindet. Parallel zur Autobahn 8 verläuft die alte Bundesstraße 10, und von Kaiserslautern nach Pirmasens führt am Ostrand der Hochfläche die Bundesstraße 270. SchieneEbenfalls etwa parallel zur A 8 verläuft die Bahnstrecke Zweibrücken–Pirmasens-Nord, die Teil der Verbindung Saarbrücken–Karlsruhe ist. BesiedelungDie Westricher Hochfläche ist nur dünn besiedelt. Größere Städte gibt es lediglich an Randlagen mit Zweibrücken im südlichen Westen und Pirmasens im südlichen Osten sowie – westlich außerhalb der Sickinger Höhe und jenseits der Schichtstufe – Homburg.[14] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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