Zum Welterbe in Japan gehören (Stand 2024) 26 UNESCO-Welterbestätten, darunter 21 Stätten des Weltkulturerbes und fünf Stätten des Weltnaturerbes. Japan ist der Welterbekonvention 1992 beigetreten, die ersten vier Welterbestätten wurden 1993 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2021 eingetragen.[1]
Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Japan[2] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).
f1 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM
Die Seidenspinnerei und Seidenfabrik in Tomioka wurde 1872 von der japanischen Regierung, mit aus Frankreich importierten Maschinen, erbaut und ist damit die älteste japanische Fabrik die nach industriellen Methoden Seide herstellt.
17 Bauten des Architekten Le Corbusier wurden in die Welterbeliste aufgenommen. In Japan gehört dazu das Hauptgebäude des Nationalmuseums für westliche Kunst, die übrigen Stätten liegen in Frankreich, Argentinien, Belgien, Deutschland, Indien und der Schweiz. Die Gebäude zeigen die Lösungen, welche die Moderne im 20. Jahrhundert für die Herausforderungen des Erfindens neuer architektonischen Techniken bereithielt, um auf die Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen.
Okinoshima ist eine Insel zwischen Japan und Korea, die zur Gemeinde Munakata gehört. Sie hatte für Seeleute des 1. Jahrtausends eine besondere religiöse Bedeutung.
Durch Missionare gelangte das Christentum im 17. Jahrhundert nach Japan. Bald darauf wurde das Christentum untersagt und verfolgt, was die Christen zu einer heimlichen Ausübung in entlegene Stätten zwang. Die zehn Dörfer, die Kathedrale und die Burg, die diese Welterbestätte umfasst, zeugen von den verschiedenen Phasen des Christentums, auch nach der Aufhebung des Verbots. Die Welterbestätte versinnbildlicht die spezielle christliche Kultur, die sich in Japan entwickelt hat und über die darauffolgenden zwei Jahrhunderte bewahrt wurde.
Die Erbestätte umfasst die Kofun-Gruppe von Mozu-Furuichi. 49 Hügelgräber in der Präfektur Osaka, welche auf herausragende Weise die Kofun-Zeit zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert veranschaulichen.
In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.
Aktuelle Welterbekandidaten
Derzeit (2024) sind vier Stätten in der Tentativliste von Japan eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2012.[3] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.
f1 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM
geplante Erweiterung der Welterbestätte „Hiraizumi – Tempel, Gärten und archäologische Stätten des Reines-Land-Buddhismus“ (Ref. 1277)
Ehemalige Welterbekandidaten
Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.
Von den ursprünglich zu diesem noch auf der Tentativliste stehenden Vorschlag zählenden Stätten wurden fünfzehn wieder zurückgezogen, dreizehn verbleiben auf der Liste.
Zu den zurückgezogenen Stätten zählen: Ehemaliges Katholisches Seminar, Aosagaura-Kirche, Mementos des Paters Marc Marie de Rotz, Ehemaliges Shitsu-Hilfzentrum, Dōzaki-Kirche, Hōki-Kirche, Christliche Grabsteine, Stätte der Märtyrer von Nagasaki, St.-Dominik-Kirche, Urakami-Kathedrale, Ehemalige Residenz des Erzbischofs, Kaminoshima-Kirche, Kurosaki-Kirche, Himosashi-Kirche und Ōso-Kirche.
Japan auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)
Einzelnachweise
↑Japan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
↑Deutsche Bezeichnungen entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 11. Juli 2019., gelegentlich mit Anpassung der Transkription
↑Tentativliste von Japan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).