Vorwerk Ventures: Es handelt sich um die Venture-Capital-Einheit des Unternehmens.
Nexaro: Seit März 2024 vertreibt die Tochterfirma den Saugroboter NR 1500[6]
Die Bereiche Thermomix und Kobold sind überwiegend im Direktvertrieb organisiert.
Vertriebsgesellschaften und Vertrieb
Mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Handelspartner – Distributoren genannt – ist Vorwerk in mehr als 60 Ländern aktiv (Stand Juni 2024).[7][8]
Vorwerk betrachtet den beraterzentrierten Direktvertrieb als wichtigste Säule des Geschäfts,[10] ergänzt sie aber um eigene Onlineshops, Online-Vorführungen und Geschäfte in Innenstädten.[11] 2021 schuf das Unternehmen die Möglichkeit, das Basis-Paket des Thermomix auf eigens von den Beratern betriebenen Plattformen online zu bestellen; eine Produktvorführung, Beratung oder Einweisung im Anschluss an den Online-Kauf durch einen persönlichen Ansprechpartner kann dort ebenfalls gebucht werden.[12][13]
Kennzahlen
Kennzahlen der Vorwerk Unternehmensgruppe (Werte in Mio. €)[14]
Der Rückgang der Beschäftigtenzahlen ab Geschäftsjahr 2023 lässt sich durch den Verkauf von Jafra Cosmetics erklären
2023 erwirtschaftete das Unternehmen 58,5 Prozent seines Gesamtumsatzes außerhalb Deutschlands.[15]
Leitung und Organe
Seit Ende 2005 wird Vorwerk nicht mehr von einem Mitglied der Familie Vorwerk beziehungsweise der Familie Mittelsten Scheid geführt, sondern von familienfremden Managern. Diese sind als persönlich haftende Gesellschafter an das Unternehmen gebunden. Reiner Strecker wirkte in dieser Funktion ab Januar 2010.[16] Mit der Umfirmierung im Juli 2021 von der Vorwerk & Co. KG in die Vorwerk SE & Co. KG übernahmen Thomas Stoffmehl (Sprecher des Vorstands) und Hauke Paasch sowie Thomas Rodemann die Rolle des Vorstands.[17][18]
Acht Personen bildeten Ende 2020 den Beirat von Vorwerk.[9] Das 1955 eingerichtete Gremium[19] übernimmt eine dem Aufsichtsrat von Aktiengesellschaften vergleichbare Funktion:[20] Der Beirat wirkt an wesentlichen strategischen Entscheidungen des Unternehmens mit, ebenso an der Bestellung von persönlich haftenden Gesellschaftern.[21] Von Anfang 2006 bis Ende 2012 amtierte Jörg Mittelsten Scheid als Vorsitzender des Beirats.[22] Seither gehört er ihm als Ehrenvorsitzender an.[23] Vorsitzender des Beirats ist seit 2020 Rainer Hillebrand.[24]
Gründung der Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co. durch
Carl und Adolf Vorwerk
1907
August Mittelsten Scheid übernimmt die alleinige
Geschäftsführung
1929
Erfindung des Kobold
1930
Beginn des Kobold-Direktvertriebs
1938
Gründung der ersten Auslandsgesellschaft in Italien
1949
Der Millionste Kobold wird verkauft
1953
Erich Mittelsten Scheid übernimmt die Leitung des
Unternehmens
1966
Jörg Mittelsten Scheid tritt in die Unternehmensleitung
ein
1968
Gründung der akf Bank
1971
Markteinführung des Thermomix
1974
Gründung der Hygienic Service Gebäudereinigung und
Umweltpflege GmbH, später Hectas
2004
Übernahme von Jafra Cosmetics
2006
Jörg Mittelsten Scheid wechselt in den Unternehmensbeirat
und übernimmt dessen Vorsitz bis Ende 2012
2011
Eröffnung des ersten Vorwerk-Stores in Hamburg
2017
Übernahme von Neato Robotics
2020
Verkauf des Geschäftsbereichs Flooring
2020
Rainer Hillebrand wird Vorsitzender des Beirats
2021
Vorwerk & Co. KG wird zu Vorwerk SE & Co. KG
2021
Neuer Vorstand: Thomas Stoffmehl, Hauke Paasch, Thomas Rodemann
2022
Verkauf von Jafra Cosmetics an Betterware
2023
Auflösung von Neato Robotics
Anfänge
1883 gründeten die Brüder Carl (1847–1907)[29] und Adolf Vorwerk (1853–1925) das Unternehmen als Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co. Noch im selben Jahr trennten sie sich wieder und Carl Vorwerk leitete das Unternehmen fortan alleine. Hergestellt wurden zunächst Teppiche und Möbelstoffe, später auch die nötigen Webstühle – erst unter einem britischen, dann unter verbessertem eigenen Patent.[29][30]
Das Aufkommen des Hörfunks in den 1920er Jahren führte zu einem Umsatzeinbruch bei Grammophonen, von dem auch Vorwerk als Hersteller entsprechender Motoren betroffen war. In dieser Situation entwickelte Vorwerk-Chefingenieur Engelbert Gorissen aus dem Grammophonmotor einen elektrischen Handstaubsauger, den Kobold.[34] Im Mai 1930 wurde das Patent für den Kobold „Modell 30“ erteilt. Der Absatz blieb zunächst unbefriedigend, denn der relativ günstige Preis des Geräts motivierte Einzelhändler nicht sonderlich, die Vorzüge des neuartigen Geräts in den Geschäften praktisch zu demonstrieren. Erst die Einführung des Direktvertriebs – Werner Mittelsten Scheid (1904–1953), ein Sohn des Firmeneigentümers, importierte dieses Verkaufskonzept aus den Vereinigten Staaten – sorgte für den Durchbruch des erklärungsbedürftigen Produkts auf dem heimischen Markt. Von 1930 bis 1935 wurden auf diese Weise 100.000 Exemplare des Kobold verkauft, 1937 bereits eine halbe Million. 1938 gründete Vorwerk die erste Auslandsgesellschaft: Vorwerk Folletto in Italien.[35] Bereits in den 1930er Jahren ergänzte Vorwerk den Kobold um Zubehör, beispielsweise um Vorrichtungen zum Trocknen von Haaren oder zur Pflege des Fells von Pferden.[36]
Zweiter Weltkrieg und Einsatz von Zwangsarbeitern
Während des Zweiten Weltkriegs stellte auch Vorwerk Rüstungsgüter her.[37] In der Produktion wurden Zivilarbeiter, Ostarbeiter und Zwangsarbeiter eingesetzt. Das galt sowohl für das Stammwerk in Wuppertal und das Werk in Wipperfürther, als auch für die Zweigniederlassung in Litzmannstadt.[38] Insgesamt arbeiteten bei Vorwerk 1944 im Schnitt 580 Zwangsarbeiter.[39] Ende Mai 1943 beschädigten Bombenangriffe das Hauptwerk in Wuppertal-Barmen schwer. Bald darauf übernahmen die Söhne von August Mittelsten Scheid, Werner und Erich Mittelsten Scheid, die Leitung des Unternehmens. Ab 1943 pausierte der Direktvertrieb.[36][40]
Nachkriegszeit, Diversifizierung und Internationalisierung
Nach Kriegsende baute das Unternehmen die Produktion und den Vertrieb zunächst in Deutschland, dann in Europa und in Übersee wieder auf. 1949 war der Millionste Kobold verkauft.[41][36][42] In den 1950er Jahren ergänzten Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäscheschleudern und Teppichbürsten die Produktpalette.[36] Nach dem Tod seines Bruders fungierte Erich Mittelsten Scheid ab 1953 als alleiniger persönlich haftender Gesellschafter.[43]
1961 etablierte Vorwerk zur Führung seiner Auslandsgesellschaften die Auslandsholding Vorwerk & Co. Diese Tochtergesellschaftfirmierte 1971 zur Vorwerk International um.[36] 1968 gründete Vorwerk zur Absatzfinanzierung die akf Bank. 1969 – der Umsatz näherte sich der Marke von 400 Mio. DM[44] – trat Jörg Mittelsten Scheid, der in den folgenden Jahrzehnten systematisch am Direktvertrieb festhielt und zugleich für die Diversifizierung und Internationalisierung sorgte,[45] an die Spitze des Unternehmens.[46] Im Jahr darauf gründete Vorwerk die ZEDA-Gesellschaft für Datenverarbeitung und EDV-Beratung sowie 1974 die Hygienic Service Gebäudereinigung und Umweltpflege GmbH, aus der 1997 die Hectas Gebäudedienste Stiftung und Co. KG für Facilitymanagement hervorging,[47][48] ab 2011 dann Vorwerk Facility Management Holding KG.[49]
Der Gesamtumsatz des Unternehmens mit seinen SpartenElektro, Textil, Fertighaus und Dienstleistungen[53] lag 1979 bei etwas über 1 Mrd. DM.[54] Für das Jubiläumsjahr 1983 wies der Geschäftsbericht einen Rekordumsatz von 1,211 Mrd. DM aus.[55] Ende 1986 veräußerte das Unternehmen seinen 1979 erworbenen Minderheitsanteil an Ranco, einem amerikanischen Unternehmen für Mess- und Regelungstechnik.[56] Im selben Jahr beteiligte sich Vorwerk an der Gründung von Plaxicon, einem amerikanischen Hersteller von alkoholresistenten Kunststoff-Flaschen; aus strategischen Gründen verkaufte Vorwerk diesen Anteil zehn Jahre später.[57] In den 1980er Jahren erhöhte Vorwerk sein Auslandsgeschäft insgesamt deutlich: 1980 wurden 25 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielt, 1987 lag dieser Wert bei 40 Prozent.[58] Ende 1987 beendete Vorwerk sein Engagement im Markt für Fertighäuser.[59]
1992 übertraf der Umsatz erstmals die Zwei-Milliarden-Grenze (2,082 Mrd. DM).[60] Diese Umsatzgröße wurde im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ausgebaut und lag 1999 bei 2,48 Mrd. DM.[61] Das Geschäft im west- und vor allem im osteuropäischen Ausland trug dazu ebenso bei wie die zunehmenden Aktivitäten in asiatischen Ländern.[47] Gleichzeitig wurden Produktion und Verwaltung des Unternehmens unter Zuhilfenahme japanischer Experten rationalisiert.[62]
Anfang 2000 stieg Vorwerk bei Tupperware ein und hielt im Sommer 2000 10,2 Prozent der Aktien.[63] Das Aktienpaket wurde 2005 allerdings wieder veräußert, weil Vorwerk bei seinen Versuchen erfolglos blieb, die Kosmetik-Sparte von Tupperware zu übernehmen.[64] Ein Jahr zuvor, 2004, gelang hingegen die Übernahme von Jafra Cosmetics und damit der Einstieg in den Kosmetik-Markt. Diese Akquisition war die größte in der gesamten Unternehmensgeschichte. Vorwerks Position in den Vereinigten Staaten und in Mexiko profitierte von diesem Kauf.[65] Die Stellung im Fernen Osten verbesserte sich 2001 durch den Kauf von Lux Asia Pacific, vormals der Direktvertrieb von Electrolux in Asien.[47][46] Bereits im Frühjahr 2000 begann Vorwerk mit der Produktion von Staubsaugern in Shanghai.[66] Im Jahr 2003 lagerte das Unternehmen seine IT-Sparte ZEDA an T-Systems aus.[67]
Anfang 2006 übergab Jörg Mittelsten Scheid nach dreieinhalb Jahrzehnten die Unternehmensleitung an Achim Schwanitz[68] und Markus von Blomberg. Erstmals in der Unternehmensgeschichte bestimmten damit ausschließlich familienfremde persönlich haftende Gesellschafter die Geschicke Vorwerks.[69] Mitte 2007 erfolgte die Gründung der Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH; dieses Tochterunternehmen fungierte als Beteiligungsgesellschaft.[70] Vorwerk Ventures ist mittlerweile seit 2019 ein unabhängiger Venture-Capital-Fund mit Firmensitz in Berlin. Das Unternehmen investiert in Gründerteams mit disruptiven Produkt- und Service-Ideen, die das alltägliche Leben möglichst vieler Menschen verbessern sollen. Vorwerk Ventures hat sich insbesondere auf digitale Geschäftsmodelle im B2C-Bereich spezialisiert und mit HelloFresh[71] und Flaschenpost innerhalb kürzester Zeit zwei deutsche Unicorns von der Start-up Phase begleitet.[72]
Ende 2007 entschied Vorwerk, nach rund drei Jahrzehnten die Produktion und den Vertrieb von Einbauküchen in Deutschland einzustellen.[73] Zwei Jahre später gab Vorwerk die Herstellung und den Vertrieb seines Bügelsystems(Feelina) auf, eine Produktlinie, die es 2002 auf den Markt gebracht hatte.[74] Von 2000 bis 2010 steigerte Vorwerk seinen Umsatz von 1,24 Mrd. Euro (2000)[75] auf 2,37 Mrd. Euro (2010), bis dahin ein Rekordergebnis.[76]
Entwicklungen seit 2010
2011 nahm Vorwerk eine Veränderung in seiner Vertriebsstrategie vor: Im Dezember eröffnete der erste Flagship-Store auf dem Jungfernstieg in Hamburg, ihm sollten in den nachfolgenden Jahren viele weitere Shops folgen.[77] Ende 2011 erweiterte Vorwerk sein Konzept auch durch einen Onlineshop. Der Vertrieb des Kobold wurde 2010 zudem von der Rotation auf Festgebiete umgestellt.[78]
Mit Wirkung zum 30. Juni 2011 gingen alle Hectas-Gesellschaften auf die Vorwerk Facility Management Holding KG über. Mit diesem Schritt strebte Vorwerk eine bessere Markenpositionierung an.[79]
2014 übertrafen die Umsätze des Thermomix mit 920 Mio. Euro (inkl. USt) erstmals jene des Kobold (898 Mio. Euro inkl. USt).[80] Im Folgejahr steigerte Vorwerk seinen Thermomix-Umsatz um fast 50 Prozent auf 1,375 Mrd. Euro (inkl. USt).[81][82] Mitte 2015 brachte das Unternehmen Twercs auf den Markt. Hierbei handelt es sich um ein Set von Akkuwerkzeugen, mit dem in erster Linie Frauen angesprochen werden sollen.[83] 2016 erreichte Vorwerk erneut ein Rekordergebnis: Der Gesamtumsatz belief sich auf 3,058 Mrd. Euro.[84]
Von Lux Asia Pacific trennte sich die Gruppe[87] zum 30. November 2018.[88] Zum 31. August 2019 wurde der Vertrieb der Twercs-Produkte eingestellt.[89] Im Spätsommer 2020 erfolgte die Trennung vom Geschäftsbereich Flooring durch ein Management-Buy-out.[28] Im Folgejahr veränderte das Unternehmen seine Firmierung: aus der Vorwerk & Co. KG wurde die Vorwerk SE & Co. KG.[90] Anfang des Jahres 2022 verkaufte Vorwerk die Firma Jafra Cosmetics an das mexikanische Direktvertriebsunternehmen Betterware für 255 Mio. US-Dollar.[91] Im Mai 2023 wurde das US-amerikanische Unternehmen Neato Robotics, das im Bereich Staubsaugerrobotik tätig gewesen war, aufgelöst.[92]
Eigendarstellung und Rezeption
Eigendarstellung
Vorwerk verzichtete – mit Ausnahme der Teppichwerke – bis 2003 auf klassische Werbung.[93] 2003 startete Vorwerk mit dem Slogan „Vorwerk – Unser Bestes für Ihre Familie“ erstmals eine breit angelegte Imagekampagne. Ziel waren die Steigerung der Bekanntheit von Vorwerk sowie eine Emotionalisierung der Vorwerk-Produkte. Der Werbespot „Ich führe ein sehr erfolgreiches kleines Familienunternehmen“[94] stand im Zentrum der Kampagne. Vorwerk und die Zeitschrift Hörzu schrieben ab 2004 mehrere Jahre lang zudem den Wettbewerb zur „Familien-Managerin des Jahres“ aus. Jährliche Vorwerk-Familienstudien begleiteten die Kampagne.[95]
Sportsponsoring
Von 2016 bis 2019 war Vorwerk Haupt- und Trikotsponsor des italienischen Fußball-Erstliga-Vereins AC Florenz.[96] Der Vertrag hatte nach Angaben italienischer Medien ein Volumen von rund elf Millionen Euro, nach Angaben des Unternehmens waren es weniger.[97]
Kulturelle Rezeption von Produkten und Kontroversen
„Loriot setzte Vorwerk in den siebziger Jahren mit dem SketchVertreterbesuch ein filmisches Denkmal.“[98] Der Außendienst-Mitarbeiter und das Staubsauger-Modell „Heinzelmann“ stehen hier als Synonym für Vorwerk und sein Produkt.
1978 erschien eine Dissertation über „Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern“, in der ausdrücklich auf den damaligen Kobold Bezug genommen wurde.[99] 1985 prozessierte Vorwerk gegen den Chaos Computer Club (CCC). Dieser hatte auf seiner Btx-Seite Auszüge aus dieser Dissertation veröffentlicht. Vorwerk fürchtete um seinen Ruf und reichte eine Unterlassungsklage ein. Das Unternehmen konnte jedoch von der Seriosität der akademischen Schrift überzeugt werden und zog die Klage zurück.[100] Ab 2004 rezitiertenCharlotte Roche und Christoph Maria Herbst die akademische Schrift in Lesungen. Einige Auftritte absolvierte Roche auch zusammen mit Heinz Strunk.[101] Im Oktober 2011 wurde der Text in einer bearbeiteten Fassung als Hörbuch veröffentlicht, gelesen von Ulrike Sophie Kapfer.
Der seit 1930 praktizierte Kobold-Direktvertrieb ist Gegenstand des 1998 erschienenen Dokumentarfilms Die Blume der Hausfrau. Diese Produktion lief unter anderem in deutschen Programmkinos.
Der Verkaufserfolg des Thermomix regte einige Journalisten dazu an, die Küchenmaschine mit dem als Ikone verstandenen iPhone zu vergleichen.[98][102][84]
Kritik
Der Oberste Gerichtshof Österreichs verurteilte Vorwerk Austria 2008 zur Unterlassung unlauterer Vertriebsmethoden.[103] Vorwerk-Berater hatten wahrheitswidrige Angaben zu den Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Kosten der Reparatur gebrauchter Staubsauger gemacht, um Kobold-Neugeräte verkaufen zu können. Sie behaupteten, eine Reparatur sei nötig, obwohl das Gerät noch einwandfrei funktionierte, oder sie empfahlen einen Neukauf, obwohl eine Reparatur nachweislich zu geringen Kosten möglich war. Vorwerk entgegnete, bei diesen Praktiken habe es sich um Einzelfälle gehandelt.[104]
Literatur
Jörg Mittelsten Scheid: Die diversifizierte Familien-Holding: Familienunternehmen wandeln sich – und mit ihnen die Beiräte. In: Christoph Achenbach, Frederik Gottschalck (Hrsg.): Der Beirat im Mittelstand. Erfahrungsberichte aus der Praxis. Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-942543-28-6, S. 39–48.
Markus Plate: Vorwerk & Co. KG. In: Markus Plate, Torsten Groth, Volker Ackermann, Arist von Schlippe: Große deutsche Familienunternehmen. Generationenfolge, Familienstrategie und Unternehmensentwicklung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-40338-9, S. 423–434, .
M. L. Cohen, updated by Helga Schier: Vorwerk & Co. KG. In: International Directory of Company Histories, Vol. 112. St. James Press, Detroit/New York [u. a.] 2010, S. 475–479.
↑Vorwerk gilt als Musterbeispiel für diese Vertriebsform. Siehe den Eintrag: „Direktvertrieb“ in: Kai Hudetz, Andreas Kaapke: Lexikon Handelsmanagement. Controlling – Führung – Marketing. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2009, S. 82 f. ISBN 978-3-86641-103-6. Ferner den Eintrag „Direktvertrieb“ in: Susanne Czech-Winkelmann: Lexikon Sortimentspolitik. Gestaltung – Schnittstellen – Management – Kennzahlen. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main, S. 50, ISBN 978-3-86641-040-4.
↑Peter Lausmann: Pakistans politische Lage ist fatal, aber immerhin stabil; zur Person [von Jörg Mittelsten Scheid]. In: Westdeutsche Zeitung (Ausgabe gesamt) vom 7. Juni 2013.
↑„Wir könnten weiter sein“. In: Wirtschaftswoche Nr. 39 vom 24. September 2012. Klaus Koch: Wechsel: Vorwerk besetzt Führungsgremien neu. In: Westdeutsche Zeitung (Ausgabe Wuppertal) vom 9. Februar 2013. Dieter Fockenbrock: Vorwärts mit Vorwerk. In: Handelsblatt vom 12. Mai 2014. Lothar Leuschen: Direktvertrieb ist sein Erfolgsgeheimnis. In: Westdeutsche Zeitung (Ausgabe gesamt) vom 7. Mai 2016.
↑Mirjam Hecking: Dünne Sosse. In: Manager Magazin. 18. Dezember 2020.
↑Plate: Vorwerk & Co. KG, S. 426. Zur Geschichte des Unternehmens siehe ferner die Hausschrift Vorwerk & Co. KG, Ecksteins Biographischer Verlag, Berlin [um 1921] und Pross, Der Geist der Unternehmer, S. 16–24.
↑Beate Battenfeld und Florian Speer: Die größte Qual der Zwangsarbeiterinnen bei Vorwerk in Litzmannstadt ist der ständige Hunger gewesen. Lebensmittelkarten und Zuteilungszwang erschwerten die Versorgung. Eine Studie über das Unternehmen und seine Arbeiter im Zweiten Weltkrieg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. März 2000. Siehe hierzu auch Christian Schott: Familienunternehmen und „global player“: Vorwerk & Co. und der Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Interview mit Petra Mertins, Unternehmenssprecherin von Vorwerk & Co. (PDF) In: Akkumulation. Informationen des Arbeitskreises für kritische Unternehmens- und Industriegeschichte, Nr. 12/1999, S. 6–8. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Mai 2016; abgerufen am 17. Juni 2020.
↑Pross, Der Geist der Unternehmer, S. 61–65 f. Lothar Leuschen: Direktvertrieb ist sein Erfolgsgeheimnis. In: Westdeutsche Zeitung (Ausgabe gesamt) vom 7. Mai 2016. Stefanie Scharbau: Der Tradition verpflichtet. In: Handelsblatt vom 28. November 2002. Online als Stefanie Scharbau: Jörg Mittelsten Scheid: Der Tradition verpflichtet. In: karriere.de. 28. November 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2018; abgerufen am 13. Dezember 2016.
↑ abcdTanja Kewes: Auf der Saugspur. In: Handelsblatt. 4. Oktober 2005, abgerufen am 12. Dezember 2016.
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↑Pross, Der Geist der Unternehmer, S. 54. Stabile Entwicklung „rund ums Haus“, Handelsblatt, 25. Juni 1981. Vorwerk sieht Chancen auf angestammten Märkten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 1981. Vorwerk hat Erfolg mit dem Direktverkauf, Süddeutsche Zeitung, 27. Juni 1981. Vorwerk für das Jubiläumsjahr zuversichtlich, Süddeutsche Zeitung, 23. Juni 1983.
↑Auf gesättigten Märkten wurden 1983 enorme Zuwachsraten erreicht, Handelsblatt, 2. Juli 1984. Vorwerk hat Grund zum Jubeln, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Juli 1984.
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↑Felix Laurenz: Warum der Thermomix von Vorwerk so erfolgreich ist. In: Der Westen. 4. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. November 2017; abgerufen am 21. Dezember 2016. Thomas Tuma, Claudia Panster: Thermomix. Das Erfolgs-Rezept, Handelsblatt Magazin, Nr. 6 vom 4. Dezember 2015. Marco Müller: Das Geschäft mit dem Thermomix. In: WDR online. 16. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. November 2016; abgerufen am 21. Dezember 2016.Jana Gioia Baurmann: Neues vom Mixer. In: Die Zeit. 3. November 2016, abgerufen am 22. Dezember 2016.