Akkuwerkzeug![]() Akkuwerkzeuge sind schnurlose Elektrowerkzeuge mit Akkumulator statt Netzkabel. Sämtliche Hersteller von Elektrowerkzeugen haben mittlerweile Akkugeräte im Programm, ihr Marktanteil ist von 50 % im Jahr 2018 auf 74-81 % im Jahr 2022 stark gestiegen.[1][2] Teils sind die Akkus innerhalb einer Akkuplattform tauschbar. Die Lebensdauer ist sowohl durch kalendarische (mehrere Jahre) als auch nutzungsabhängige Alterung (≥250 Zyklen) begrenzt,[3][4] die Hersteller garantieren allerdings nicht für die Lebensdauer. Geschichte1961 brachte Black & Decker den ersten kabellosen Akkubohrer für professionelle Anwender auf den Markt.[4] 1969 kam der erste Akkubohrer für die breite Öffentlichkeit auf den Markt, der Makita 6500D.[4] Die Entwicklung hochstromfähiger Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) mit großer Kapazität in den 80er-Jahren ermöglichte es, dass akkubetriebene Geräte in den 90er-Jahren eine Alternative zu vielen netzbetriebenen Geräten wurden. Im Herbst 2003 gab es das erste Werkzeug mit Lithium-Ionen-Akku, den Bosch IXO-Akkuschrauber mit einer einzelnen Li-Zelle.[1] Die 2004 verabschiedete EU-Richtlinie RoHS zur Eindämmung vom Einsatz von Schwermetallen ließ viele Hersteller von Nickel-Cadmium auf Nickel-MetallHydrid-Akkus (NiMH) umschwenken, auch wenn es eine Ausnahme für schnurlose Werkzeuge gab und NiCd-Akkus dort noch bis Ende 2016 erlaubt waren. Seit 2010 werden fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus verwendet. In den 2020er-Jahren geht der Trend zum bürstenlosen Gleichstrommotor (BLDC), der keine verschleißenden Kohlebürsten und damit kein Bürstenfeuer mehr hat. AkkumulatorenWaren früher NiCd-Akkus üblich, dann NiMH (jeweils 1,2 Volt, davon meist sechs in Serienschaltung als 7,2 V, zehn als 12 Volt), werden seit 2010 fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus verwendet, mit vielfachen der Nennspannung einer Li-Ionen Zelle von 3,6 Volt bei einer Lade-Endspannung über 4 Volt. Systeme mit drei Zellen mit einer Nominalspannung 10,8 V und End-Spannung von über 12 Volt wurden von vielen Herstellern auf sogenannte „12 Volt-Systeme“ umdeklariert.[5] Bei Einführung akkubetriebener Werkzeuge verwendeten einige Hersteller zeitweise 14,4 V mit 4 Zellen. Sehr gebräuchlich sind Akkuplattformen der Hersteller Milwaukee, Bosch, Makita, Metabo, DeWalt und weitere Marken die 18-Volt-Systeme mit fünf Li-Ion-Zellen in Serie verwenden. Diese Systeme mit 18 Volt Nennspannung werden von manchen Herstellern aufgrund der Endspannung auch als „20-Volt-Systeme“ deklariert. Ebenso werden anstatt 36 V manchmal 40 V angegeben, ohne dass eine zusätzliche elfte Zelle verwendet wird. Der Hersteller Makita führte 2021 das 40-Volt-System XGT primär für größere Baugeräte ein das auch nur die üblichen zehn Zellen der Formate 18650 oder 21700 enthält.[6] AkkuwerkzeugeDas typische Gerät war zunächst der Akkuschrauber, meist mit einem Gang und niedrigen, stufenlos regulierbaren Umdrehungszahlen. Bei Bohrschraubern kommt ein Zweigang-Getriebe für niedrige und hohen Drehzahlen zum Einsatz, dementsprechend hohes Drehmoment zum Schrauben und niedrigeres zum Bohren. Einige 1-Gang-Geräte werden zuweilen auch als Akku-Bohrschrauber angeboten. Daneben gibt es eine Reihe von Sonderformen wie Winkelschrauber, Knickschrauber und Stabschrauber. Akku-Bohrhammer sind wie ihre kabelgebundenen Pendants mit einem pneumatischen Schlagwerk und SDS-plus-Bohrfutter ausgerüstet. Während Schlagschrauber mit hohem Anzugsmoment über Jahrzehnte ausschließlich pneumatisch betrieben wurden, leisten Akkuschlagschrauber Stand 2022 ebenfalls ein Drehmoment von 600 Nm und mit den „40 V Systemen“ 1500 Nm. In Kfz-Werkstätten haben sie sich aber nicht durchgesetzt. Akkubetriebenen Sägen sind Stand 2022 wegen ihrer hohen Leistungsaufnahme noch nicht auf dem Gebrauchsniveau wie kabelgebundene Tauchkreis- oder Stichsägen. Ebenso haben Akkutrennschleifer (vulgo „Flex“) nur sehr kurze Laufzeiten. Komplettiert wird das Angebot von Akkuleuchten und Akkuradios. Es gibt sogar Akkuschweißgeräte, z. B. von Fronius. Vor- und NachteileVorteile
Nachteile
Häufig führen die Schwächen der Akkutechnik dazu, dass Hersteller verkleinerte Ausgaben ihrer netzbetriebenen Geräte anbieten, z. B. Winkelschleifer oder Kreissägen mit kleineren Scheibendurchmessern. Einzelnachweise
Siehe auch |
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