Virneburg

Wappen Deutschlandkarte
Virneburg
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Virneburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 7° 5′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vordereifel
Höhe: 402 m ü. NHN
Fläche: 5,36 km2
Einwohner: 382 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56729
Vorwahl: 02656
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 105
Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 Mayen
Website: www.virneburg-eifel.de
Ortsbürgermeister: Torsten Zilles
Lage der Ortsgemeinde Virneburg im Landkreis Mayen-Koblenz
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Karte

Virneburg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen hat.

Geographie

Geographische Lage

Die Ortsgemeinde Virneburg liegt in der Vulkaneifel. Die nächsten Städte sind ca. 15 km im Osten Mayen und 15 km im Westen Adenau.

Die durchschnittliche Höhe liegt bei 402 m ü. NHN. Der Ort liegt in einem Tal – umgeben von vier Bergen, dem Brauberg, Schafsberg, Mühlenberg und Bleiberg. In der Mitte des Orts befindet sich ein weiterer Berg, auf dem die Virneburg steht.

Durch den Ort fließt der Nitzbach, der bei Schloss Bürresheim in die Nette mündet. Um den Ort befinden sich hauptsächlich Wälder, Weiden und Wiesen.

Virneburg, Luftaufnahme (2016)

Nachbargemeinden

Virneburg grenzt an folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Welschenbach, Langenfeld, Mayen, Hirten, Luxem, Nachtsheim und Baar.

Geschichte

Virneburg im Nitztal mit Kapelle St. Trinitatis und Burgruine

Die Geschichte des Ortes Virneburg ist eng verbunden mit der Geschichte der gleichnamigen Burg, deren Ruinen als Wahrzeichen des Ortes gelten. Die Burg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet und 1192 erstmals urkundlich erwähnt. Der Burgflecken entstand später am Fuß des Burgberges. Virneburg war Mittelpunkt der Grafschaft Virneburg. Im Spätmittelalter war Virneburg kontinuierlich Residenz der Grafen von Virneburg bis 1545, 1570–1582 eine Nebenresidenz und 1582 bis 1594 Witwensitz, ehe Virneburg 1615 an die Grafen von Löwenstein-Wertheim kam.[2]

Im Jahre 1815 wurde auf dem Wiener Kongress das Rheinland und damit auch Virneburg dem Königreich Preußen zugesprochen. Virneburg wurde Sitz einer Bürgermeisterei im 1816 neu errichteten Kreis Adenau, zugleich Sitz eines Friedensgerichts. Zur Bürgermeisterei Virneburg gehörten der Flecken Virneburg, zehn Dörfer, 13 Weiler, fünf Höfe und zwei Mühlen.[3]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Virneburg, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 259
1835 338
1871 302
1905 235
1939 258
1950 327
Jahr Einwohner
1961 354
1970 378
1987 398
2005 460
2022 368

Politik

Bürgermeister

Torsten Zilles wurde am 12. August 2019 Ortsbürgermeister von Virneburg. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden. Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.

Vorgänger von Torsten Zilles war Herbert Pung, der das Amt ab 2008 ausübte.[5][6][7]

Wappen und Flagge

Blasonierung des Wappens: „Geteilt von Silber und Gold, oben auf flachem grünem Dreiberg ein schreitender goldbekronter und blaubewehrter roter Löwe mit erhobener linker Vorderpranke, unten sieben rote Rauten (4:3).“

Beschreibung der Flagge: „Hissflagge gold-rot-gold im Verhältnis 1/6: 4/6: 1/6 waagerecht gestreift. In der Mitte auf dem roten Streifen das Wappen der Ortsgemeinde Virneburg.“

Der Legende nach wird der Ursprung der Rauten so erklärt: Die Ungarn drangen im Jahr 933 bis nach Kaisersesch vor. Hier wurden sie von einem deutschen Heer geschlagen. Dabei tat sich besonders der Graf Albick von Virneburg hervor. Zum Dank verlieh ihm der Kaiser das Wappen mit den sieben Rauten, die die Langschilder der besiegten Ungarn symbolisierten.[8]

Die Wappen finden sich noch heute an vielen Stellen, unter anderem in den Kirchen in Wanderath, Weiler, Nachtsheim, Mayen, Monreal, Schleiden, in der Kapelle in Einig und im Kölner Dom. Weiterhin zieren sie die Wappen der Ortsgemeinden Arft, Anschau, Baar, Bermel, Boos, Ditscheid, Ettringen, Luxem, Monreal, Münk, Nachtsheim Weiler und Welling.

Bis 1615 enthielt das Wappen lediglich die sieben roten Rauten auf Gold. Danach kam die Grafschaft an Löwenstein-Wertheim und der Löwe wurde zusätzlich in das Wappen aufgenommen.

Am 26. Juni 1990 erhielt Virneburg die Genehmigung, eine Flagge zu führen.

Sehenswürdigkeiten

St. Trinitatis

Die Kapelle St. Trinitatis ist ein barocker Saalbau aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.

Burgruine

Im Zentrum von Virneburg liegt die Ruine der gleichnamigen Virneburg, Stammsitz der Grafen von Virneburg. Sie befindet sich auf einer Erhebung und wird von den vier umliegenden Virneburger Bergen Schaftberg, Bleiberg, Brauberg und Mühlenberg umgeben.

Virne-Burgweg

Der rund um Virneburg führende Wanderweg „Virne-Burgweg“ wurde im Frühjahr 2008 als einer der Traumpfade des Kreises Mayen-Koblenz fertiggestellt. Der 9,9 km lange Wanderweg führt über 313 Höhenmeter und durch eine Mischung aus Wald und Heidelandschaften. Im September 2008 wurde der Weg auf der Wandermesse „Tour Natur“ in Düsseldorf zum Wanderweg des Jahres in der Kategorie Tagestouren gewählt.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Virneburg

Infrastruktur

Söhne und Töchter

  • Peter Kaufmann (1803–1872), Nationalökonom und Vordenker der Friedensforschung

Literatur

  • Mathilde Lang: Virneburger Dorfgeschichte(n), Viersen 2004, ISBN 3-937221-50-6.
  • Klaus Markowitz: Zur Geschichte des Hauses und der Burg Virneburg. In: Rheinische Heimatpflege. 42. Jahrgang, 2005, S. 263–273.
  • Michael Maiworm: Auf einem 'Traumpfad' ins Mittelalter. Der Virne-Burgweg. In: Eifel-Jahrbuch 2014. ISBN 978-3-921805-93-0, S. 145–151.
  • Günter Pung/Theo Schmitt: Die Schule Virneburg- In: Vordereifel. Geschichte der Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde Vordereifel, Mayen 2003, Bd. 2, S. 399–405.
  • Berthold Prößler: Das Ende der französischen Zeit in Virneburg 1814. In: Landkreis Mayen-Koblenz. Heimatbuch (1997), S. 119–121.
  • Achim H. Schmidt: Die frühen Grafen von Virneburg und ihre Stammburg – Forschungen zur Frühgeschichte einer Burg und eines Grafengeschlechtes in der Osteifel. In: Olaf Wagener (Hrsg.): Burgen und Befestigungen in der Eifel. Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Petersberg 2013, ISBN 978-3-86568-925-2, S. 74–93.
  • Daniel Schneider: Artikel Virneburg, in: Harm von Seggern (Hrsg.): Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800). Ein Handbuch, Band I/2: Der Nordwesten des Alten Reiches (niederrheinisch-westfälischer, kurrheinischer und burgundischer Reichskreis), Ostfildern 2022 (Residenzforschung. Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Neue Folge: Stadt und Hof), S. 573–575.
  • Heike Wagner/Aloys Richter: Aus der Schulchronik Virneburg. In: Wanderather Geschichtsblätter 6 (2010), S. 30–32.
Commons: Virneburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Vgl. Daniel Schneider: Artikel Virneburg, in: Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800), Band I/2: Der Nordwesten des Alten Reiches, S. 573–575.
  3. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830, Seite 669
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Vordereifel, Verbandsgemeinde, 25. Ergebniszeile. Abgerufen am 16. Februar 2020.
  6. Mitteilungsblatt Vordereifel: Konstituierende Sitzung in Virneburg. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 35/2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  7. Mitteilungsblatt Vordereifel: Verabschiedung von Ortsbürgermeister Herbert Pung. Linus Wittich Medien GmbH, Ausgabe 44/2019, abgerufen am 16. Februar 2020.
  8. Springiersbacher Chronik Virnenburg oder Virneburg. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 48, Leipzig 1746, Sp. 1774–1779.