Seit der Wende engagierte sich Grüning in der Politik. Er trat im Dezember 1989 der CDU bei und wurde im Monat darauf stellvertretender Kreisvorsitzender. Von März bis Oktober 1990 war er Mitglied der frei gewählten Volkskammer, dort stellvertretender Vorsitzender der CDU/DA-Fraktion und stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses.
Die Übernahme des Amtes als Medienrat verlangte aus rechtlichen Gründen die Niederlegung des Abgeordnetenmandates am 12. Juli 2004 kurz vor Ablauf der 3. Wahlperiode und Konstituierung des Landtags der 4. Wahlperiode. Von 2004 bis 2016 war Grüning Mitglied im fünfköpfigen Medienrat[5] der Sächsischen Landesmedienanstalt. Von 2004 bis 2010 fungierte er zunächst als dessen Vizepräsident, dann bis 2012 als Präsident.[6]
Veröffentlichungen
Eigene Schriften
Erlebtes Hier. Neue Gedichte neuer Autoren. Von Kurt Bartsch, Uwe Grüning u. a. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1966, OCLC2807347 (Erstpublikation Grünings[7]). 19672, DNB456569383.
Auswahl 68. Neue Lyrik, neue Namen. Ausgew. und mit einem Vorw. von Bernd Jentzsch. Verlag Neues Leben, Berlin 1968, ZDB-ID 539333-4, DNB573264546, S. 50–54 (Mitautor; im Gedicht „Gesang im Feuerofen“ (Daniel 3,51 LUT) ist in Korrektur eines Druckfehlers zu lesen: „[…] Geschätzt, gewogen: / Die Löwen haben den Krüppel verschmäht, / den Darius ihnen vorwarf. […]“ (Daniel 6,23 LUT)).
Spiegelungen. Gedichte. Union Verlag Berlin, Berlin 1981, DNB810702797.
Laubgehölz im November. Miniaturen. Illustrationen von Gerhard Seidel. Union Verlag Berlin, Berlin 1983, DNB840265360 (Autobiographisches); 2. Auflage. Ebenda, 1987, ISBN 3-372-00098-6.
Im Umkreis der Feuer. Gedichte. Union Verlag Berlin, Berlin 1984, DNB840928629.
Moorrauch. Essays. Union Verlag Berlin, Berlin 1985, DNB860526984.
Jena vor uns im lieblichen Tale. Text zum Bildband. Mit Jürgen Michel. Fremdenverkehrsamt der Stadt Jena, Verlagsabt., Jena 1992, ISBN 3-910054-23-4; Jena-Information, Jena 19932, ISBN 3-910054-23-4.
Landschafts- und Kulturbilder um Jena. Text zum Bildband. Mit Jürgen Michel. Fremdenverkehrsamt der Stadt Jena, Abt. Jena-Werbung, Jena 1993, ISBN 3-910054-27-7.
Befreundet mit diesem romantischen Tal. Beiträge zum Romantikerkreis in Jena. (Mitautor). Mit Hartwig Schultz und Heinz Härtl. Fremdenverkehrsamt der Stadt Jena, Abt. Jena-Werbung, Jena 1993, ISBN 3-910054-30-7.
Fragebogen: Zensur. Zur Literatur vor und nach dem Ende der DDR (= Reclam-Bibliothek. Band 1541). Hrsg. von Richard [A.] Zipser. Reclam-Verlag, Leipzig 1995, ISBN 3-379-01541-5, S. 154 f. (Antworten der Autoren, hier: Uwe Grüning).
Kloster Jerichow. Essay zum Bildband. Fotografien von Jürgen M. Pietsch. Hrsg. vom Förderverein „Erhaltet Kloster Jerichow!“ e. V. Edition Schwarz Weiss, Spröda 2001, ISBN 3-00-006919-4.
Doppelkapelle St. Crucis Landsberg. Essay zum Bildband. Fotografien von Jürgen M Pietsch. Pietsch, Edition Schwarz Weiss, Spröda 2002, ISBN 3-00-009297-8.
[Aufsatz]. In: ORPHEUS versammelt die Geister – Stimmen aus der Mitte EuropasOCLC699818280 (= [3.] Sonderpublikation von Ostragehege),ISSN0947-1286. Literarische Arena e. V., Dresden 2005.
Das romantische Kunstverständnis. In: Ostragehege – Zeitschrift für Literatur und Kunst. Nr. 35. Literarische Arena e. V., Dresden o. J., ISSN0947-1286.
Valeri Brjussow: Ich ahne voraus die stolzen Schatten. Gedichte. Russisch/Deutsch. Aus dem russischen Original nachgedichtet von Elke Erb, Roland Erb und Uwe Grüning. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Klaus Städtke. Volk und Welt, Berlin (DDR) 1978, DNB790006197.
Anna Achmatowa: Poem ohne Held. Gedichte und Poeme (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 795). Aus dem Russischen. Nachdichtung von Heinz Czechowski, Uwe Grüning, Rainer Kirsch und Sarah Kirsch. Interlinearübersetzung von Oskar Törne. Übers. der Prosatexte von Fritz Mierau, Werner Rode und Eckhard Thiele. Hrsg. von Fritz Mierau. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1979, DNB1247650790 (viele Nechauflagen).
Altfranzösische Liebeslyrik, altfranzösisch und deutsch (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 802). Aus dem Altfranzösischen übersetzt von Philipp August Becker und Elisabeth Lea, nachgedichtet von Uwe Grüning. Hrsg. von Elisabeth Lea. Mit 8 Abb. von mittelalterlichen Miniaturen und Wandteppichen und mit Noten zu 5 Liedern. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1979, ISBN 3-379-00583-5; 2., durchges. Auflage 1982.
John Keats: Richtmaß des Schönen. Briefe (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 1099). Aus dem Englischen. Übers. von Christa Schwenke. Mit Nachdichtungen von Adolf Endler, Uwe Grüning, Stephan Hermlin, Reiner Kirsch, Christa Schuenke. Hrsg. von Horst Höhne. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1985, DNB860591271, OCLC317858211.
[Band I:] Die Sonnenuhr. Tschechische Lyrik aus 11 Jahrhunderten. [Band I:] Teil 1 und 2: 10.–19. Jahrhundert. I. Teil: Der Baum das Blattkleid um sich schlingt. 10. bis 18. Jahrhundert. II. Teil: Hadert nicht, daß ich am Bau euch rüttle. 19. Jahrhundert (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 1153). Aus dem Tschechischen [von Ludvík Kundera (Interlinearübers.)]. Nachdichtungen von Otto F. Babler, Heinz Czechowski, Elke Erb, Franz Fühmann, Louis Fürnberg, Barbara Grüning, Uwe Grüning, Uwe Kolbe, Kito Lorenc, Walther Petri, Richard Pietraß, Brigitte Struzyk. Übers. der Einleitungen von Karl-Heinz Jähn. Hrsg. von Ludvík Kundera. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1987, ISBN 3-379-00045-0 (Band I/II), ISBN 3-379-00043-4 (Band I).
[Band II:] Die Sonnenuhr. Tschechische Lyrik aus 11 Jahrhunderten. [Band II:] Teil 3: 1900–1950. III. Teil: Verweile, Leben. 1900–1950 (= Reclams Universal-Bibliothek. Band 1154). Aus dem Tschechischen [von Ludvík Kundera (Interlinearübers.)]. Nachdichtungen von Otto F. Babler, Heinz Czechowski, Stefan Döring, Elke Erb, Roland Erb, Franz Fühmann, Louis Fürnberg, Barbara Grüning, Uwe Grüning, Peter Hacks, Uwe Kolbe, Ludvík Kundera, Walther Petri, Richard Pietraß, Odwin Quast, Vilém Reichmann, Jürgen Rennert. Übers. der Einleitungen von Karl-Heinz Jähn. Hrsg. von Ludvík Kundera. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1987, ISBN 3-379-00044-2 (Band II).
Guillaume de Machaut: Lob der Frauen. Hrsg. von Jacqueline Cerquiglini-Toulet. Reclam, Leipzig 1987, ISBN 3-379-00194-5. [Lizenzausg.:] Mit 21 Miniaturen und einer Notenseite aus einer Handschrift des 14. Jahrhunderts. Interlinearübers. aus dem Altfranz. von René Pérennec. Nachdichtungen von Uwe Grüning. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-379-00194-5.
Afanassi Fet: Gedichte (= Reclam Bibliothek. Band 1358). Russisch und Deutsch. Nachgedichtet von Uwe Grüning. Hrsg. von Klaus Müller mit einer Erzählung und einem Aufsatz des Dichters im Anhang. Übers. von Andreas Tretner. Reclam, Leipzig 1990, ISBN 3-379-00563-0.
Milan Rúfus: Strenges Brot. Nachdichtungen aus dem Slowak. von Uwe Grüning und Richard Pietraß. Mit einem Nachw. von Manfred Jähnichen und Illustr. von Dušan Kállay. Gollenstein, Blieskastel 1998, ISBN 3-930008-85-8.
Pejo Jaworow: Den Schatten der Wolken nach. Sammlung letzter Hand. Bulgar. und deutsch. Nachgedichtet und übers. von T. N. Braron, Uwe Grüning u. a. Hrsg. von Norbert Randow. C. Weihermüller, Leverkusen 1999, ISBN 3-929325-04-7.
Arthur Schopenhauer: Ich trete die Kelter allein. Aphoristisches aus seinem Werk, ausgewählt von Uwe Grüning. Hrsg. und mit einem Nachw. versehen von Uwe Grüning. Union Verlag Berlin, Berlin 1989, ISBN 3-372-00007-2 (Der Titel ist ein Zitat aus Jesaja 63,3 LUT.).
Peter B. Schumann: Zu diesem Heft. In: alternative. Zeitschrift für Literatur und Diskussion. Hrsg. von Hildegard Brenner. 13. Jg., Heft 58 der Gesamtfolge. Alternative Verlag Berlin, Februar 1968, S. 1.
Dorothea von Törne: Interview mit Uwe Grüning. In: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturtheorie. Band 34 (1988), Nr. 11, S. 1854–1871. – Die 2. Umschlagseite zeigt Uwe Grüning (Foto: Jürgen Pietsch).
Dorothea von Törne: „Furcht vor der menschlichen Erstarrung“. Über die Lyrik Uwe Grünings. In: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturtheorie. Band 34 (1988), Nr. 11, S. 1872–1889.
Ian Hilton: Reality and Imagination: The Poetic World of Uwe Grüning. In: GDR monitor. Band 21, Rodopi, Amsterdam u. a. 1989, ISSN0144-6355, S. 21–38.
Christian Bergmann: „Gegengabe ist uns das Wort.“ Zum 50. Geburtstag des Schriftstellers Uwe Grüning. In: Freie Presse. Rubrik „Kalenderblatt“. Chemnitz, 16. Januar 1992, ZDB-ID 1085204-9 (Der Titel nimmt den Schluss des Gedichtes Zeilen, am Silvesterabend 1972 geschrieben auf. In: Spiegelungen. S. 75).
Norbert Randow: Die bulgarische Literatur in deutscher Übersetzung. In: Bulgarische Literatur in alter und neuer Sicht. Einführende Überlegungen (= Opera Slavica. Neue Folge. Band 26). Hrsg. von Reinhard Lauer. In Verb. mit Alexander Kiossev und Thomas M. Martin. Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03724-5, S. 127–140, hier S. 135 (zur Übersetzertätigkeit Grünings, namentlich des Gedichtes Epitaph (1956) von Atanas Daltschew, und zu Auseinandersetzungen mit Zensur und Selbstzensur der Verlage. Faksimile in der Google-Buchsuche).
Peter Gehrisch: Euridice! du Lied des scheinenden Sommers. In: Ostragehege – Zeitschrift für Literatur und Kunst. Nr. 35. Literarische Arena e. V., Dresden o. J., [III/2004], ISSN0947-1286 (zu Uwe Grüning: „Unzeitige Heimkehr“).
Jan Brachmann: Dichter Uwe Grüning: Stiller Hochmeister. Ein Lyriker von größter Strenge, ein Nachdichter von enormer Präzision, ein Romancier voller Sympathie für Oblomow, zugleich ein kenntnisreicher Politiker: Uwe Grüning wird achtzig Jahre alt. In: faz.net. 16. Januar 2022
J. David Sullivan: [Rezension] (1983) Uwe Grüning: Hinter Gomorrha. Erzählungen. In: GDR Bulletin. Band 9, Ausg. 2 (1983) (19831017), Art. 14, S. 8 f., doi:10.4148/gdrb.v9i2.675.
Mark Gruettner: [Rezension] (1988): Uwe Grüning: Das Vierstromland hinter Eden. In: GDR Bulletin. Band 14, Ausgabe 2 (1988), Art. 15, S. 52–54, doi:10.4148/gdrb.v14i2.866.
Jan Brachmann: Zum Tod von Uwe Grüning: Du sinkender Reichtum des Sommers. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. Juli 2024 („Er war ein Lyriker und Nachdichter von enormer Strenge und Perfektion, ein Hochmeister der Prosaminiatur und Inspirator von Wolfgang Rihms letztem Liederzyklus: Fast gleichzeitig mit dem Komponisten ist Uwe Grüning nun gestorben.“ – Auch in der Printausgabe vom 30. Juli 2024, Nr. 175, Feuilleton, S. 12).
Petra Steps: Zum Tod des Neumarker Schriftstellers Uwe Grüning. Am 23. Juli verstarb der promovierte Literat Uwe Grüning. Er hinterlässt ein reiches literarisches Werk. Als Bildungspolitiker setzte er sich für die Berufsakademie Plauen ein. In: Freie Presse Online. 26. Juli 2024, in der Fassung vom (Auch in der Printausgabe Freie Presse / Reichenbacher Zeitung. 27. Juli 2024, S. 19)
↑Uwe Grüning. In: lyrikwelt.de. Doris und Hans-Werner Gey, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2016; abgerufen am 3. Dezember 2018 (ursprünglich abgerufen am 8. März 2016).
↑Medienrat. (Memento vom 1. Mai 2016 im Internet Archive) In: slm-online.de, abgerufen am 21. Januar („Der fünfköpfige Medienrat der SLM wählte am 1. Dezember 2010 auf seiner konstituierenden Sitzung aus seiner Mitte die neue Führung für die nächste sechsjährige Amtszeit.“).