Am 1. Januar 1963[6] wurden die beiden BezirkszeitungenFreie Presse (Zwickau-Stadt)[4] und Volksstimme (Karl-Marx-Stadt)[7] zu einem einheitlichen SED-Bezirksorgan für den Bezirk Karl-Marx-Stadt unter dem Zeitungsnamen „Freie Presse“[6] zusammengelegt.[8]
Die Freie Presse galt vor der Wende in der DDR als eine der auflagenstärksten Tageszeitungen.[3]
„Das lag dann mit 192 Millionen Mark deutlich über dem der Mitbewerber, auch über dem des „Spiegel“ (110 Millionen Mark). Die Medien Union erhielt daraufhin den Zuschlag, und am Tag vor der Wiedervereinigung, am 2. Oktober 1990, wurden die Kaufverträge unterzeichnet – „damals noch mit Hammer und Sichel“, fügt Dieter Schaub hinzu.“
– Annette Weber: Die Rheinpfalz 1980–1993: Erfolg und Scheitern nah beeinander[11]
Wie Der Spiegel recherchierte, ging der direkte Verkauf der Freien Presse auf eine Intervention von Bundeskanzler Helmut Kohl zurück.[9]
„In einem Leserbrief an manager-magazin.de bestreitet Ex-Kanzler Kohl jede Nähe zu Dieter Schaub. „Ich lege Wert auf die Feststellung, dass es die angedeutete besondere Beziehung zu den Herren Schaub nicht gab und gibt“, so Kohl.“
Die verkaufte Auflage beträgt 173.819 Exemplare, ein Minus von 60,1 Prozent seit 1998.[13] Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 3,6 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 6 % abgenommen.[14] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 85,8 Prozent.
Im Januar 1990 wurden täglich 600.000 Exemplare gedruckt.[8]
Überregionale Bedeutung hatte die ab 1960 in der Freien Presse erscheinende, über Jahrzehnte von Manfred Zucker bis zu seinem Tode geleitete Schachecke.[15] Die dort als Urdrucke publizierten Schachkompositionen renommierter Autoren aus aller Welt haben ihren Namen durch Nachdrucke der Kompositionen in Büchern und anderen Zeitschriften rund um den Erdball getragen.[16]
Pressefest
Eine lange Tradition hat das von der Freien Presse veranstaltete Pressefest im Chemnitzer Küchwald. Es fand zu DDR-Zeiten 34-mal statt und wurde 1999 wiederbelebt.[17][18]
↑Druckzentrum. In: Freie Presse. Abgerufen am 31. Juli 2023.
↑Nicole Struppek: Studierende als potentielle Kunden eines Medienhauses : ihre Bedeutung und zielgruppengerechte Ansprachemöglichkeiten aus Perspektive der Sächsischen Zeitung. 2019, S.22 (hs-mittweida.de [abgerufen am 29. Juli 2023] Hochschule Mittweida): „Die freie Presse ist eine regionale Tageszeitung und beinhaltet die 5 Regionen Chemnitz, Erzgebirge, Mittelsachsen Vogtland und Zwickau. Nicht vertreten ist hierbei der Raum Dresden. Sie besitzt 19 Lokalausgaben und gilt als auflagen- und reichweitenstärkste regionale Tageszeitung in Sachsen.“
↑ abcAriane Mohl: „Personelle und institutionelle Übergänge im Bereich der brandenburgischen Medienlandschaft“. (PDF; 749 kB) Gutachten für die Enquete-Kommission 5/1 des Brandenburger Landtags. In: gruene-fraktion-brandenburg.de. Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, 20. Juni 2011, S. 20, abgerufen am 30. Juli 2023: „Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung bereits vergeben waren auch die in Chemnitz erscheinende Freie Presse und die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle. Ausgerechnet die beiden auflagenstärksten ehemaligen DDR-Regionalzeitungen waren also außerhalb des von der Treuhandanstalt eröffneten förmlichen Angebotsverfahren veräußert worden.“
↑ ab»Der hat jeden Tag gefragt«. In: Der Spiegel. 10. März 1991 (spiegel.de [abgerufen am 29. Juli 2023]): „Der Kontrakt wurde am 2. Oktober letzten Jahres unterschrieben […] Medien-Union GmbH […] habe schließlich mehr als jeder andere Verlag für die Freie Presse geboten: 200 Millionen Mark.“
↑Die Schwalbe - Zeitschrift für Problemschach - Heft 269, 10/2014. In: Schwalbe, deutsche Vereinigung für Problemschach e. V. Abgerufen am 6. August 2023: „1960 gründete Küchler zusammen mit Helmut Klug und Manfred Zucker eine Schachecke in der Regionalzeitung Volksstimme (Karl-Marx-Stadt), die 1963 mit der Zwickauer Kreiszeitung Freie Presse fusionierte […] Manfred Zucker allein weitergeführt wurde, weltweite Anerkennung. […] Leitung der Freien Presse nach Zuckers Tod […] Schachspalte nicht mehr fortgeführt wird.“
↑Peggy Fritzsche: Wenn die Leser fröhlich feiern. In: freiepresse.de. 13. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2016; abgerufen am 22. Mai 2016.