Der Beruf des Bergmanns war immer und überall ein gefährlicher Beruf. Neben den alltäglichen Gefahren eines Arbeitsunfalls lauern unsichtbare Gefahren. Die Angst vor dem Tod und der „letzten Schicht“ (Bergmannsbegräbnis) war lange Zeit ein stetiger Begleiter der Bergleute.[1]
In der Montanregion Ruhrgebiet arbeiteten zeitweise über 30 % der Männer im Bergbau. Seit dem Beginn der Industrialisierung bis in die 1950er-Jahre gehörten tödliche Unfälle zum traurigen Bestandteil des Alltagslebens.
Im Ruhrbergbau kam es zu vielen Grubenunglücken. Diese hatten eine Häufung in den Anfängen des industriellen Bergbaus sowie in den Zeiten der Weltkriege, wo oft auf die geringen Sicherheitsvorkehrungen noch weniger geachtet wurde.
Ein großes Problem waren die Grubengase, welche Schlagwetterexplosionen auslösen konnten. Einige Zechen galten geradezu als berüchtigt. Auf der Zeche Neu-Iserlohn in (Bochum-)Langendreer kam es zu dem ersten Unglück mit mehr als 100 Toten,[1] und auch schon vorher und nachher kam es hier zu sogenannten „Schlagenden Wetter“. Gleiches galt für die benachbarte Zeche Bruchstraße, die beide die gleichen, stark methanhaltige Flöze abbauten, wo sich dann explosive Gase bilden konnten. Eine defekte Grubenlampe oder die Auswirkungen des Schießens (Sprengung unter Tage) konnten dann der ausschlaggebende Funke sein. Auch bestand die Gefahr einer Kohlenstaubexplosion.
Die Unglücksgefahren konnten durch verschiedene gesetzliche Vorschriften gemindert werden. So wurden nach dem Grubenunglück 1908 auf der Zeche Radbod elektrische Sicherheitslampen eingeführt. Die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK) betrieb zur Ursachenforschung und Unfallverhinderung eine Versuchsstrecke für Schlagwetterexperimente in Dortmund.[2] Auch im Wirtschaftsleben schlug es sich nieder. So war ein großer Hersteller von Grubensicherheitslampen, Wilhelm Seippel, in Bochum ansässig. Ebenfalls in Bochum wurde von der Firma Heintzmann das TH-Profil entwickelt, das beim Stahlausbau im Bergbau aufgrund seiner definierten Nachgiebigkeit nicht nur einen Entwicklungssprung darstellte, sondern auch die Gefahr eines Strebbruchs reduzierte.
Seit den 1950er-Jahren konnte die Anzahl der Schlagwetterexplosionen durch bessere Bewetterung, Sicherheitsmaßnahmen und bessere Messgeräte erheblich reduziert werden. Die Wichtigkeit der guten Bewetterung zeigt sich darin, dass eigens Bergleute als Wettermänner eingestellt waren.[3] Auch die Einführung der Filterselbstretter im Ruhrbergbau verhinderte die Erstickung durch Kohlenmonoxid bei Grubenbränden oder anderen Schadereignissen.[1] Eventuell hätten auch über 200 Bergleute 1946 auf Zeche Grimberg nicht den Tod finden müssen, wenn die Technik der Selbstretter, die seit den 1930er bekannt war, schon eine Pflicht gewesen wären.[4] Erst 1952 wurde, nach jahrelangen Tests, das kleine Einmal-Gerät zur Pflichtausrüstung für Kumpels.[5] Danach konnten in der Zeit von 1953 bis 1960 mehr als 600 Bergleute mit dem Filterselbstretter aus einem Gefahrenbereich in sichere Wetter flüchten.[6]
Trotz aller strengen Sicherheitsmaßnahmen zur gab es weiterhin Todesfälle, auch Schlagwetterunglücke. Diese waren, trotz geringerer Todeszahlen, immer noch die größeren Unglücke.[3] So starben 1966 auf der Zeche Rossenray in Kamp-Lintfort 16 Bergleute und 1968 gab es auf der Zeche Minister Achenbach in Lünen 17 Toten.
Rettungswesen
Die Gefahr großer Unglücke ging hauptsächlich von Explosionen aus. Die Brände unter Tage waren, mit der Ausnahme des Grubenbrandes auf der Zeche Zollern im Jahr 1891, von geringerem Ausmaß. Brände über Tage kamen dagegen häufig vor, besonders als die Gebäude der Tagesanlagen noch aus Holz bestanden. Die Zeche Rheinelbe richtete als eine der ersten Schachtanlagen in den 1880er eine freiwillige Betriebsfeuerwehr ein.[7]
Die Grubenwehren, die sich entwickelten, waren ein Teil dieser Werkfeuerwehren. Die Idee entstand um 1885. Vorreiter war hier Generaldirektor Karl Behrens von der Zeche Hibernia in Herne. Auch in Gelsenkirchen und Bottrop etablierten sich bald danach Berufsgrubenwehren.[5]
Weltweite Aufmerksamkeit bekamen die Grubenwehren aus dem Ruhrbergbau beim Grubenunglück von Courrières vom 10. März 1906. Eine aus Freiwilligen bestehende deutsche Rettungsmannschaft von 25 Grubenwehrmännern von den Zechen Shamrock und Rheinelbe brach am Abend des 11. März nach Frankreich auf.[8] Sie drangen mit Hilfe von Atemgeräten auf der Suche nach Überlebenden in die Gasschwaden vor und bargen dort Tote. Die Aufmerksamkeit war unter anderem so groß, da diese Hilfsaktion vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen der französischen 3. Republik und dem Deutschen Reich stattfand (siehe auch Revanchismus).
Soziale Aspekte
Der Tod eines Bergmanns konnte auch gleich die ganze Familie in die Not reißen. Früher gab es nur unzureichende Zuwendungen für die Hinterbliebenen. Eine noch dramatischer Auswirkung konnte ein großes Grubenunglück haben, wenn die ganze Schicht umkam. Es gab dann in den Bergarbeitersiedlungen teils ganze Straßenzüge, in denen die Ernährer fehlten. Bei dem großen Unglück im Jahr 1946 auf der Zeche Grimberg mit über 400 toten Bergmännern beklagten 283 Witwen den Tod ihrer Ehemänner, und 433 Kinder verloren ihren Vater.[4]
Somit waren die Sicherheitsbedingungen wie unzureichende Bewetterung (Belüftung) auch immer wieder ein Thema bei den großen Bergarbeiterstreiks.[1]
Naturgemäß erregten die Massenunglücke oft große Aufmerksamkeit. Von mehreren der großen Unglücke lassen sich noch heute Denkmäler und Grabanlagen finden. Auch wird regional an die Unglücke gedacht.[9]
Der Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen beschäftigte sich in seinen Gedichten auch oft mit der schlechten Situation der Bergleute. So befasst sich auch sein Gedicht „Wenn der Bergmann …“ mit den Gefahren unter Tage.
Wenn der Bergmann in die Grube fährt, weiß er nicht, ob heil er wiederkehrt,
ob die First dem Drucke widersteht, ob der Pfeiler nicht zu Bruche geht,
ob das Wetter nicht Verderben braut, ob das Tageslicht er wiederschaut.
Nicht umsonst hat man das Wort geprägt, dass er stets sein Totenhemde trägt.
Lauert doch dort unten tausenfach, jäher Tod auf ihn und Ungemach.
Wenn der Bergmann in die Grube fährt, weiß er nicht, ob heil er wiederkehrt.
Der Beruf des Bergmanns war nicht nur eine harte Arbeit, sondern auch mit einer ständigen Lebensbedrohung verbunden[10]. Ein Aspekt, der in der Revierfolklore keine Rolle spielt.[11]
Gedenken und Ehrung
In der Zeit der 1860er bis um die Jahrhundertwende kam es vor, dass die verunglückten Kumpel konfessionell getrennt bestattet wurden. Dies ist der damaligen religiösen Auffassung geschuldet. Dies widerspricht aber dem gemeinsamen Kameradschaftsgeist der gefährlichen Arbeit unter Tage sowie der Tatsache, dass man zusammen sein Leben gelassen hat. Für diese Art der Bestattungen wurden in der Zeit bei mehreren Unglücken ähnliche Stelen für jeweils zwei Grabstätten errichtet. Dabei kam es auch zu Verwechselungen, die eine Umbettung erforderlich machten.[12]
Selbst bei großen Ehrenanlagen wie die für das Grubenunglück in Gerthe, 1912, wurden die Bergleute zwar zusammen bestattet, aber jede Konfession auf ihre eigene Seite. Bei dem Grubenunglück auf der Zeche Bruchstraße am 20. April 1941 wurden die deutschen Bergleute und die „Fremdarbeiter“ gemeinsam bestattet, an dem existierenden Denkmal sind verschiedene Namen aufgeführt.
Den Bergleuten gaben oft Tausende von Trauernden und Gemeindemitgliedern das letzte Geleit. Auch kamen zu den Trauerfeiern neben der Leitung der Zechen oder Konzerne oft hohe Politiker. Die Toten wurden früher als „gefallene Helden auf dem Felde der Arbeit“ betrauert, in Kriegszeiten auch als „Soldaten der Arbeit (...) die im Einsatz für Deutschland ihr Leben dahingaben“[13], die durch einen Unglücksfall aus dem Leben gerissen worden sind. Kaiser Wilhelm II. gedachte der Toten des Grubenunglücks auf der Zeche Lothringen 1912 vor Ort mit militärisch geprägten Worten: „Es ist von dem Armeekorps der Kohle, das im Kampf mit der Erde steht, von Gefahren und Wettern umgeben, eine tapfere Schar wieder von bösen Wettern dahingerafft. Wir gedenken ihnen in Dankbarkeit, sie sind auf ihrem Felde der Ehre gefallen ...“[14]
Dass viele der Toten in früheren Zeiten oder in Krisenzeiten bei ausreichenden Sicherheitsbestimmungen hätten überleben können, wurde ausgeblendet.
Auch heute wird an einigen Orten an Jahrestagen der Unglücke der toten Bergleute gedacht.[4][15]
Zahlen
Es gab im Ruhrbergbau etliche Unglücke mit über hundert Toten. Einige davon gehören von den Zahlen der Opfer zu den schlimmsten Grubenunglücken in Deutschland.[16]
Die großen Unglücke ereigneten sich
Bei vielen der Unglücke schwanken die Angaben zu den Todesopfern. Alle diese Unglücke waren Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion.[16]
Evelyn Kroker und Michael Farrenkopf haben in dem Standardwerk zu Grubenunglücken im deutschsprachigen Raum, in Anlehnung an Richtlinien des Oberbergamtes Dortmund, Grubenunglücke erfasst, bei denen zwei oder mehr Menschen ums Leben kamen und/oder drei oder mehr Personen vom gleichen Ereignis betroffen waren.[18] Einzelfälle, also Arbeitsunfälle, auch wenn sie tödlich verlaufen, werden nicht als Grubenunglück definiert. Auch Einzelfälle, die einem Grubenunglück entsprachen, wie Erstickungstod oder Gebirgsschlag, wurden nicht erfasst. Es darf also von einer wesentlich höheren Zahl an getöteten oder verletzten Bergleuten ausgegangen werden. Den bekannten Massenunfällen stand eine Vielzahl von Einzelunfällen gegenüber. Im Oberbergamtsbezirk Dortmund waren im Jahr 1900 7,1 % aller Unfälle mit tödlichem Ausgang auf schlagende Wetter zurückzuführen. Die häufigste Unfallursache waren Stein- und Kohlenfall mit 45,5 %, weitere 12,4 % entfielen auf Unfälle in Schächten.[19]
Auch eine genaue Zahl der Bergmänner, die bei einem erfassten Grubenunglück gestorben sind, lässt sich nicht ermitteln. In dem Bereich Bochum und Wattenscheid gab es zwischen 1854 und 1971 über 250 dokumentierte Grubenunglücke. Dabei kam es zu über 1200 Todesfällen und es gab mehr als 1020 Verletzte.[20]
Weiterhin bestand eine große Gefahr, an den Folgen der Staublunge zu sterben. Die Gefahr war dreimal höher als die eines tödlichen Arbeitsunfalles oder Grubenunglückes.
Galerie
Darstellung von schlagendem Wetter in der Hoesch-Verwaltung Dortmund
Aufbahrung von Särgen bei einem Unglück auf der Zeche Minister Stein
Die schwarze Flagge ist auf halbmast auf dem Förderturm
Besuch des Kaisers Wilhelm II. bei dem Grubenunglück in Gerthe, 1912
Eine seltene Ehrung von verschiedenen verunglückten Bergleuten der Zeche Mont Cenis
Liste der Grubenunglücke im Ruhrbergbau [Auswahl]
In der Liste sind die größeren Grubenunglücke enthalten. Weiterhin stammen viele Einträge aus der Liste von Unglücken im Bergbau. Es sind aber erweitert. Die Einträge sind nicht abschließend. Es gibt eine Häufung von den Zechen, deren Artikeln auf Wikipedia Unglücke aufführten.
Datum
Bergwerk
Ort
Ursache
Tote, Verletzte
Verlauf, Überlebende, weitere Schäden, Bemerkungen
Anbohren eines mit Grubenwässern angefüllten, verlassenen Abhaues, Erstickungstod infolge des aus den Grubenwässern freigewordenen Schwefelwasserstoffes.
Das Befestigungsseil war anscheinend schlecht gesichert. Es erfolgte ein Absturz in den Schacht, die Toten ertranken im hoch aufgestauten Schachtwasser.
Die Bergleuten hinterließen zehn Witwen und 34 minderjährige Waisen. Schuld an der Explosion waren offenbar Missachtung der Wetterkonzentrationen seitens der Betriebsleitung sowie die Ausgabe mangelhaft gewarteten Geleuchts.
Entzündung schlagender Wetter infolge von Schießarbeiten.
Auf dem katholischen Friedhof an der Kirchstraße steht ein Denkmal. Auf dem gegenüberliegenden evangelischen Friedhof stand das gleiche Denkmal für die evangelischen Bergleute, es wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Bei der Restaurierung des Denkmals im Jahre 1987 wurden die Namen der evangelischen Bergleute an einer Seite dieses Denkmals angebracht.
Entzündung eines Hanfseils am offenen Geleucht. Direkte große Brände unter Tage kamen kaum vor. Dieser war einer Ausnahme. Die Verunglückten wurden, wie damals üblich, in zwei verschiedenen Gräbern nach Konfession bestattet. Dabei wurde jeweils ein Bergmann versehentlich in das falsche Grab gelegt. Sie wurden daher exhumiert und dem jeweils anderen Friedhof neu bestattet.
Eine weitere Gedenkstele ist auf dem ehemaligen Friedhof in Dortmund-Marten.
Das Grubenunglück auf Radbod war bis dato das Grubenunglück in Deutschland. Vollständige Flutung der Schachtanlage mit Lippewasser, um die Brände einzugrenzen.
Es war das sechstgrößte Unglück im Ruhrbergbau und das 13.-schwerste Unglück im deutschen Bergbau. Besuch des Unglücksortes durch den Kaiser Wilhelm II., der zu dem Zeitpunkt gerade bei Krupp in Essen zu Gast war.
Auf dem Friedhof im Gerthe ist eine Gedenkstätte angelegt worden.
Viergrößte Grubenunglück im Ruhrbergbau, das zehntgrößte im deutschen Bergbau.
Erste Einsatz des Gasschutzgerätes Dräger. Unter den Opfern befanden sich um die 80 Junggesellen, sie hatten teilweise mit verheirateten Bergleuten, die mit ihren Frauen zum Karnevalsball wollten, die Schicht getauscht.[5]
Eine Gedenkstätte auf dem Nordfriedhof Dortmund, in Dortmund-Eving und Dortmund-Kirchderne.[22]
Die Rettung des verletzten Bergmanns braucht über 180 Stunden, und ist eine der am längsten dauernden Rettungen. Der Bergmann Fritz Wiepahl überlebte, da ihm durch eine Rohrleitung Brühe, Milch und Mineralwasser mit Schnaps geschickt bekam, die er mit seinem linken Schuh auffing.
Der lebensrettende linke Schuh[35] stand bis zur Schließung der Zeche in eine Vitrine auf der Zeche. Das Relikt wurde 1973 dem Deutschen Bergbau-Museum überlassen, und steht dort in der Dauerausstellung.[36]
Fünf Bergleute sterben, als ein Grubenbrand ausgebricht. Der Tod ereilt einen Betriebsführer und einen Bergassessor einen Tag später an einer anderen Stelle des Bergwerks.
Entzündung bei Schießarbeiten. Neun der tödlich Verunglückten konnten aufgrund der Grubenbrände nicht aus dem Bergwerk geborgen werden. Bei der Beerdigung war der Deutsche ArbeitsfrontRobert Ley anwesend, um einen „Letzten Gruß des Führers“ zu überbringen.
Eine Ehrengrabanlage für 11 der Toten befindet sich auf dem Friedhof in Günnigfeld.
Entzündung bei Schießarbeiten. Die in der Zeche eingesetzten Zwangsarbeiter, die bei dem Unglück umkamen, sind zusammen mit ihren deutschen Kumpeln begraben.
Es war das siebtgrößte Unglück im Ruhrbergbau und das 14.-schwerste im deutschen Bergbau. Vermutlich ausgelöst durch das Rauchen eines Zwangsarbeiters.
Deutschlands schwerstes Grubenunglück. Neben den Bergleuten starben der Werksleiter und drei britische Offiziere der North German Coal Control, die sich unter Tage einen modernen Kohlehobel ansehen wollten.
Zur Rettung von drei verschütteten Bergleuten wurde innerhalb von fünf Tagen das Rettungsgerät Dahlbuschbombe entwickelt. Es hatte hier seinen ersten Einsatz.
25 Bergleute, die sich nah bei dem Explosionsherd befanden, konnten aufgrund des starken Grubenbrandes nicht geborgen werden. Nach dem Abbruch der Rettungsarbeiten wurde diese Gänge zugemauert.
Das Unglück ereignet sich kurz vor der Stilllegung der Zeche. Erst nach 58 Tagen wird der erste Tote geborgen und die Beisetzung erfolgt erst 65 Tage nach dem Unglück.
Das Unglück ereignete sich um 0 Uhr. Fünf eingeschlossene Bergleute wurden nach knapp acht Stunden unverletzt gerettet. Bei der Rettung waren 51 Bergleute beteiligt. Weitere fünf Verschüttet konnten nur noch tot geborgen werden. Der letzte von vier türkischen und einen deutschen Bergmann, die zum Opfer fielen, wurde am 19. Februar geborgen. Über das Unglück gibt es eine kurze Fotoreportage in „Untertage Übertage – Bergarbeiterleben heute“[50]
Sechs Männer (Alter 20 bis 43 Jahre) starben gegen 17 Uhr auf Flöz Sonnenschein. Ein siebter wurde schwer verletzt, konnte sich aber retten und Alarm geben. Er wurde in die Dortmunder Unfallklinik geflogen und erlag dort seinen schweren Verbrennungen.[48]
Schlagende Wetter von 1923 ist ein naturalistischerStummfilm, der eine Dreiecksgeschichte vor dem Hintergrund einer genauen Milieustudie im Bergwerksmilieu erzählt. Höhepunkt ist die Rettung von zwei der Hauptfiguren nach einer Verschüttung nach mehreren Tagen. Der Film handelt nicht explizit im Ruhrrevier, aber durch seine Aufführung zur Zeit der Ruhrbesetzung wurde er solidarisch mit dem Ruhrgebiet verbunden.[51]
Die Fernsehserie Rote Erde aus den 1980er zeigt die Geschichte einer fiktiven Zeche mit Bergarbeitersiedlung im Ruhrgebiet vom Ende des 18. Jahrhunderts über etwa 70 Jahren. Verschiedene Grubenunglücke sind ein Teil der Handlung.
Gabriele Unverferth, Evelyn Kroker: Der Arbeitsplatz des Bergmanns in historischen Bildern und Dokumenten, Kapitel Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz. 2. Auflage. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 1981, ISBN 3-921533-21-X.
Wolfgang Pabst: 350 Männer starben – nun lasst uns tanzen: Die Katastrophe in der Steinkohlen-Zeche Radbod/Hamm im November 1908. 1. Auflage. Pabst Science Publishers, 1982, ISBN 3-89967-029-9.
Helmut Brämer: Der Knappen letzte Fahrt – Eine Dokumentation über Grubenkatastrophen und dazugehörigen Friedhofs-Gedenkstätten in Bochum. Peter Kracht Verlag, Bochum 1992, ISBN 3-926713-07-0.
Evelyn Kroker, Michael Farrenkopf: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum - Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Bochum 1999, ISBN 3-921533-68-6.
Die Radbod-Katastrophe: Berichte und Zeichnungen des Einfahrers Moritz Wilhelm. In: Olaf Schmidt-Rutsch, Ingrid Telsemeyer (Hrsg.): Veröffentlichungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und des ... Industriemuseums - Quellen und Studien. 2008, ISBN 978-3-8375-0032-5.
LWL-Industriemuseum (Hrsg.): Helden im Zeichen von Schlägel und Eisen. Denkmale für tödlich verunglückte und gefallene Bergleute im Ruhrgebiet. Katalog zur Ausstellung auf Zeche Zollern, 18. April bis 22. August 2010. Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0298-5.
Friedrich Wessel: Gerettet! Grubenunglücke im Revier. 1. Auflage. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2018, ISBN 978-3-8313-3242-7.
↑ abcdDietmar Bleidick: Bergbau – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten. Klartext, Essen 2021, ISBN 978-3-8375-2313-3, S.56–57.
↑Das Wissensrevier. 150 Jahre Bergbauforschung und Ausbildung bei der Westfälischen Berggewerkschaftskasse/DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 2014 Bd. 1: Stefan Moitra: Die Geschichte einer Institution. ISBN 978-3-937203-69-0 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum Nr. 197)
↑ abcdHeinrich-Otto Buja: Ingenieurhandbuch Bergbautechnik: Lagerstätten und Gewinnungstechnik. Beuth Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-410-22618-5, S. 366.
↑ abGabriele Unverferth, Evelyn Kroker: Der Arbeitsplatz des Bergmanns in historischen Bildern und Dokumenten, Kapitel Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz. 2. Auflage. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 1981, ISBN 3-921533-21-X, S.205.
↑Siehe unter anderem: LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur (Hrsg.): Revierflklore, zwischen Heimatstolz und Kommerz. Das Ruhrgebiet am Ende des Bergbaus in der Populärkultur. Klartext-Verlag, Essen 2018.
↑Evelyn Kroker, Michael Farrenkopf: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum - Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Bochum 1999, ISBN 3-921533-68-6, S.12, 36.
↑Gabriele Unverferth, Evelyn Kroker: Der Arbeitsplatz des Bergmanns in historischen Bildern und Dokumenten, Kapitel Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz. 2. Auflage. Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Bochum 1981, ISBN 3-921533-21-X, S.205.
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabacadaeafagahaiajakLWL-Industriemuseum (Hrsg.): Helden im Zeichen von Schlägel und Eisen. Denkmale für tödlich verunglückte und gefallene Bergleute im Ruhrgebiet. Katalog zur Ausstellung auf Zeche Zollern, 18. April bis 22. August 2010. Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0298-5.
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyJoachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. 3., überarb. und erw. Auflage. Selbstverlag Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9, S.50–1069.
↑ abcdefgZeche Shamrock. In: herne.de. Pressestelle der Stadt Herne, 20. Dezember 2016, abgerufen am 28. Oktober 2024.
↑ abcdefStadt Bochum, Technischer Betrieb (Hrsg.): Bochumer Erinnerungsorte – Verzeichnis der Anlagen auf städtischen Friedhöfen, Bestandserfassung und Bewertung. Bochum 2022.
↑Zeche Teutoburgia. In: herne.de. Pressestelle der Stadt Herne, 20. Dezember 2016, abgerufen am 28. Oktober 2024.
↑Zeche Teutoburgia. In: herne.de. Pressestelle der Stadt Herne, 20. Dezember 2016, abgerufen am 28. Oktober 2024.
↑Zeche Friedrich der Große. In: herne.de. Pressestelle der Stadt Herne, 20. Dezember 2016, abgerufen am 28. Oktober 2024.
↑Frank Jochims, Christoph Oboth: Kleine Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet. DGEG Medien GmbH, Hövelhof 2016, ISBN 978-3-937189-93-2, S.107.
↑ abDr. Christian Zentner (Hrsg.): Zentners illustrierte Chronik – Ruhrgebiet von den Anfängen bis heute. Otus, St. Gallen 2010, ISBN 978-3-905851-31-1, S.138f.