Zweckel
Zweckel ist ein Stadtteil im Norden der Stadt Gladbeck im Kreis Recklinghausen.[3] Geschichtliche EntwicklungDer Siedlungsname [sueclo] wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Der später so genannte Abdinghof im östlichen Teil von Zweckel gehörte seit dem 11. Jahrhundert mit der Kirche St. Lamberti (Gladbeck) in der Stadtmitte der Abtei Deutz. 1660 zählten mehr als 30 Höfe zu Zweckel (Schwicheler Burschafft). Mit dem Ortsnamen verbunden war der Bauernhof Schulte Zu Schwichel. Er gehörte in die Vikarie der St. Lamberti-Kirche in der Gladbecker Dorfmitte. Die Bauernhöfe in Zweckel waren besonders im Besitz von Haus Brabeck, Reichsstift Essen, Kanonissen in Essen, Vikarie St. Lamberti, Wersabe, Haus Beck und Pfarrei St. Lamberti. Zahlreiche Höfe gehörten in den Essener Oberhof Ringeldorf, der südlich des Gladbecker Dorfes lag und offenbar schon im 9. Jahrhundert existierte. Zweckel war bis 1910 eine typische Siedlung mit Bauernhöfen. Erst der Bergbau mit der Schachtanlage Zweckel, die zunächst Potsdam hieß, veränderte dieses Bild. Mit dem Bau einer eigenen Kirche Herz-Jesu nach Zuwanderung vieler Arbeiterfamilien wurde erst 1912 begonnen, kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges. Am 27. Mai 1914 erfolgte die Einweihung. Die Kirche ist im Stil des Bergischen Barocks errichtet. Die Gemeinde wurde 1916 im Ersten Weltkrieg (1914–1918)[4] gegründet. Die Herz-Jesu-Kirche wurde am 21. Juni 1944 durch eine Luftmine zerstört und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Bekanntester Pastor war Heinrich Krekeler von 1966 bis zu seinem Tod am 31. August 2002. Die dreimanualige Orgel der Herz-Jesu-Kirche (2008 aus Gelsenkirchen-Rotthausen mit 45 Registern zugekauft) gehört zu den herausragenden Instrumenten Gladbecker Kirchen, auf der mehrmals im Jahr öffentliche Orgelkonzerte präsentiert werden. Sie wird von bekannten Organisten der Region gespielt. Die Hermann-Schule im Norden von Zweckel war nach ihrer Erbauung 1905 eine katholische Volksschule. 1939 wurde sie durch die Nationalsozialisten in eine „deutsche Schule“ umgewandelt. Der Rektor war Angehöriger der SS. Die Gemeinschaftsschule wurde in Hermann-Löns-Schule umgetauft. 1939 wurden die Räume von der Wehrmacht übernommen. Im Juli 1943 wurden alle Gladbecker Schulen wegen der Luftangriffe geschlossen. In Zweckel entstand 1908 das Steinkohlenbergwerk Zweckel durch Vereinigung. Die Bewohner von Zweckel fanden schon vor dem Ersten Weltkrieg im Bergbau viele spezialisierte Arbeitsplätze. Die Zeche Zweckel förderte 1913 vor dem Ersten Weltkrieg 97.731 Tonnen Kohle durch 2.897 Arbeiter. Sie förderte 1920 310.937 Tonnen Kohle mit 5.233 Arbeitern. Erste Wohnungen für die Bergarbeiter wurden ab 1911 errichtet (Kolonie Zweckel). Sie entstanden im Westen der neuen Schachtanlage. Es handelte sich um Häuser für zwei oder für vier Familien. Bis 1914 waren etwa 570 Wohnungen fertiggestellt. Die ältesten Häuser lagen an der Beethoven-, der Richard-Wagner- und der Serlostraße, dazu an der Händel-, Söller-, Weber-, Mozart-, Krug- und der Arenbergstraße. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Ortsteile Zweckel und Schultendorf nicht nur durch den Alltag der Zechen und die Bergarbeiterschaft geprägt. Alliierte Luftangriffe richteten sich von Frühjahr 1943 bis März 1945 gegen die Phenol-Chemie und das Hydrierwerk Scholven.[5] Die Bevölkerung wurde besonders hart betroffen.[6] Der Ortsteil Zweckel der Stadt Gladbeck belebte sein Bild nach 1945 besonders durch zahlreiche Geschäfte mit Einzelhändlern.[7] Das Zentrum von Zweckel am neuen Kreisverkehr wird optisch (Blickrichtung hier das beigestellte Foto) durch das Sparkassenzentrum mit zusätzlichen Arztpraxen und von den Zwillingstürmen der Herz-Kirche-Kirche akzentuiert. Der Grün-Bereich vor der Kirche erweitert den Platz und lockert das Bild zur Natur auf. In den letzten zehn Jahren wurden städteplanerisch die Bausubstanzen der Häuser aus der Jahrhundertwende ausgetauscht oder ergänzt. Im Zentrum von Zweckel liegt ein Haltepunkt der Deutschen Bahn AG. In der 1909 erbauten Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zweckel werden über das Jahr verteilt regionale Events angeboten. Die Zeche Zweckel förderte bis 1963 und ihr Zentrum, die Maschinenhalle, wurde 1988 als Industriedenkmal unter Schutz gestellt. LageDer Stadtteil Zweckel liegt im Norden von Gladbeck im Kreis Recklinghausen.[8] Der nördlichere Ortsteil Zweckel grenzt an folgende Städte, Stadt- und Ortsteile:
InfrastrukturVerkehrIm Stadtteil befindet sich der Bahnhof Gladbeck-Zweckel, welche Zugverbindungen ins nördliche Dorsten, sowie über Dorsten hinaus auch nach Borken und Coesfeld erlaubt. In Richtung Süden verzweigen sich die Zugverbindungen in eine Relation in Richtung Gladbeck West, Bottrop und Essen (nächster Fernbahnhof) und in eine weitere Relation in Richtung Gladbeck Ost, Wanne-Eickel, Herne und Dortmund. Bei Nutzung der Umsteigemöglichkeit am Bahnhof Gladbeck West können auch die Direktverbindungen zur Kreisstadt Recklinghausen, Haltern am See, Wuppertal und Hagen mit der S 9 genutzt werden. Die VRR-Buslinien 188, 247, 252, 253, 254 und 257 verbinden Zweckel mit den umliegenden Stadtteilen und der Innenstadt.
NahversorgungIm Stadtteilgebiet befinden sich drei kleine Nahversorgungszentren. Zweckeler Markt, Tunnelstraße:
Zweckel Mitte, Feldhauser Straße und Beethovenstraße (bis Ecke Gluckstraße)
Beethovenstraße/Händelstraße
BevölkerungIn Zweckel leben (Stand: 30. Juni 2018) 10.978 Menschen.[9]
Freie Wohlfahrtspflege
KirchenIn Zweckel existieren drei Kirchengemeinden.
Bildung und JugendarbeitKindergärten:[11]
Grundschulen:[12]
Förderschulen:
Jugendtreffs:
Literatur
Weblinks
Commons: Gladbeck-Zweckel – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia