Die Tour der neuseeländischen Rugby-Union-Nationalmannschaft nach Südafrika 1970 umfasste eine Reihe von Freundschaftsspielen der All Blacks, der Nationalmannschaft Neuseelands in der Sportart Rugby Union. Das Team reiste von Juni bis September 1970 durch Südafrika. Während dieser Zeit bestritt es 26 Spiele. Darunter waren vier Test Matches gegen die Springboks, in denen die All Blacks drei Niederlagen hinnehmen mussten und somit die Serie verloren. In den 24 weiteren Begegnungen mit regionalen Auswahlteams resultierten ausschließlich Siege. Zu Beginn der Tour machten die All Blacks einen Zwischenstopp in der australischen Stadt Perth, wo zwei Spiele auf dem Programm standen; Test Matches gegen die Wallabies gab es hingegen keine.
Wie alle Touren nach Südafrika während der Apartheid-Ära sorgte auch diese für Kontroversen. 1960 die New Zealand Rugby Football Union (NZRFU) dem Druck der südafrikanischen Regierung nachgegeben und keine Spieler māorischer oder samoanischer Herkunft in den Kader der All Blacks berufen, was in der neuseeländischen Gesellschaft zunehmend auf Unverständnis stieß. Die Tour von 1967, die ursprünglich nach Südafrika hätte führen sollen, wurde kurzfristig nach Europa verlegt, da die NZRFU die rassistisch motivierten Ausschlusskriterien nicht länger akzeptieren wollte.[1] Dennoch bestand der Wunsch, durch Südafrika zu touren, weshalb hinter den Kulissen Gespräche stattfanden, damit die Neuseeländer bezüglich der Spielerwahl nicht mehr eingeschränkt würden. Beispielsweise traf der Spieler Chris Laidlaw 18 Monate vor der Tour den späteren südafrikanischen Außenminister Pik Botha zu Verhandlungen. Schließlich gestand die Regierung den nichtweißen neuseeländischen Spielern und Zuschauern den Status von „Ehrenweißen“ (honorary whites) zu, womit die Apartheid-Einschränkungen für diese Personen faktisch aufgehoben waren. Einzelne Spieler wie Ken Gray hielten dies für unehrlich, weshalb sie ihre Teilnahme an der Tour dennoch absagten.[2]
Die beiden Spiele in Perth fanden unmittelbar hintereinander am selben Tag statt. Sid Going nahm jeweils nicht teil, da er als Mormone aus religiösen Gründen nie an Sonntagen spielte. Für ihn sprang James Hendrie ein, der trotz seiner australischen Staatsbürgerschaft seither offiziell als neuseeländischer Nationalspieler geführt wird.[3]
Spielplan
Hintergrundfarbe grün = Sieg
Hintergrundfarbe rot = Niederlage
(Test Matches sind grau unterlegt; Ergebnisse aus der Sicht Neuseelands)