Stammdienststelle der Bundeswehr
Die Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) in Köln war die zentrale personalführende Dienststelle für die Unteroffiziere (mit und ohne Portepee) und zugeordnete Mannschaften der Bundeswehr, einschließlich der Reservisten. Die Personalführung der Offiziere und Reserveoffiziere oblag dem Personalamt der Bundeswehr bzw. dem Bundesministerium der Verteidigung. Hauptaufgabe der Stammdienststelle war – im Gegensatz zur truppendienstlichen Führung, die sich unmittelbar aus dem hierarchischen Aufbau der Bundeswehr ergibt – die zentrale Personalführung; diese umfasst neben Ausbildungsplanung, Beförderung, Versetzung, Entlassung zum Ablauf der Verpflichtungszeit (Soldat auf Zeit) bzw. Dienstzeit auch die Durchführung von Auswahlverfahren. Die Auswahlverfahren zur Übernahme von Soldaten auf Zeit in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten und die Zulassung zur Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes wurden jährlich durchgeführt. Seit März 2008 fanden im Abstand von zwei Jahren das Verwendungsauswahlverfahren zum Kompaniefeldwebel („Spieß“) und vergleichbare Dienststellungen statt. Durch das in Abständen von drei Jahren stattfindende Verwendungsplanungsverfahren wurden die Anwärter für den Spitzendienstgrad (Oberstabsfeldwebel) in der Laufbahn der Feldwebel ermittelt. AufgabenSie nahm im Rahmen einer zentralen Personalführung Maßnahmen der Personalbedarfsdeckung, Personalentwicklung und Personalausgliederung wahr. Im Rahmen der Personalbewirtschaftung führte sie Tätigkeiten der Personalverwaltung, Maßnahmen der Beförderung und der Personalhaushaltsbewirtschaftung für alle Unteroffiziere und Mannschaften der Bundeswehr im zugeordneten Bereich aus. GeschichteAnfang 1956 wurde die Aufstellung der Vorbereitungsstelle Personalbearbeitung für Unteroffiziere und Mannschaften in Wilhelmshaven befohlen. Anfang April 1956 folgte eine Aufteilung auf die Teilstreitkräfte. Deren Stammdienststellen wurden Mitte Juni 1956 als Teile der Truppenämter (später Heeresamt, Luftwaffenamt und Marineamt) aufgestellt und unterstanden diesen truppendienstlich bis zu ihrer Auflösung. Die Stammdienststellen des Heeres (SDH) und der Luftwaffe (SDL) hatten ihren Standort in Köln, die Stammdienststelle der Marine (SDM) befand sich in Wilhelmshaven. Die Personalführung der Angehörigen der Streitkräftebasis und des Zentralen Sanitätsdienstes wurde 2002 in die Stammdienststelle des Heeres eingegliedert.
Zum 31. Dezember 2006 wurden die drei Stammdienststellen von Heer, Marine und Luftwaffe aufgelöst und in der am 5. Oktober 2006 in Dienst gestellten Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) in der Lüttich-Kaserne (Stadtbezirk Nippes/Stadtteil Longerich) zusammengeführt. Seit dem 1. April 2012 war die Stammdienststelle der Bundeswehr dem Organisationsbereich Personal zugeordnet; eine Maßnahme, die aus der Neuausrichtung der Bundeswehr resultierte. Zum 1. Dezember 2012 wurde die SDBw aufgelöst; ihre Aufgaben übernahm das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr. Stammdienststelle des Heeres (SDH)GeschichteEnde 1955 war im Bundesministerium der Verteidigung in der Abteilung III (Personal), Unterabteilung C (Militärisches Personal) das Referat 5 (Heer) eingerichtet worden. Die Leitung erfolgte ab 16. Januar 1956 durch den Oberst Joachim Bergener, welcher später auch erster Leiter der SDH wurde. Aus dem Referat wurde im April 1956 durch die Ausgliederung aus dem Bundesministerium die Stammdienststelle der Heeres in Köln gebildet. Leiter
Stammdienststelle der Marine (SDM)GeschichteAm 3. April 1956 ging die Marine-Stammdienststelle in Wilhelmshaven aus der seit Anfang 1956 bestehenden Vorbereitungsstelle Personalbearbeitung für Unteroffiziere und Mannschaften hervor. Sie wurde Mitte Juni 1956 in Stammdienststelle der Marine umbenannt und war zunächst dem Kommando der Marineausbildung, ab 1962 dem daraus hervorgegangenen Zentralen Marinekommando und ab 1965 dem Marineamt unterstellt.[1] Nach der Zentralisierung der Personalführung 2006 wurde die SDM aufgelöst.[2] Leiter
Stammdienststelle der Luftwaffe (SDL)Geschichte1956 wurde die Dienststelle für Zentrale Luftwaffenangelegenheiten (DZL) in Köln-Wahn aufgestellt.[3] Aus der Personalabteilung für Unteroffiziere und Mannschaften der Luftwaffe der DZL wurde im September 1957 die Stammdienststelle der Luftwaffe eingerichtet. Hierdurch wurde die Dienststelle für die Personalfragen von Unteroffizieren und Mannschaften[3] unmittelbar dem Bundesministerium für Verteidigung nachgelagert. Für diesen Personenbereich erhielt die Dienststelle auch die Weisungsbefugnis, was die Ernennung und Entlassung dieses Personenbereichs beinhaltete. Ab Oktober 2006 wurde die Dienststelle in die neu entstandene Stammdienststelle der Bundeswehr überführt und Ende 2006 dann außer Dienst gestellt.[4] Leiter
Wappen der SDBwDas Eiserne Kreuz im Wappen der Stammdienststelle der Bundeswehr hob die Bedeutung als eine zentrale Dienststelle der Bundeswehr hervor. Der Bezug und die Verbundenheit zum Standort Köln wurde zum einen durch den silbernen und roten Schildgrund, die Wappenfarben der Stadt Köln und zum anderen durch die stilisierte Silhouette der Türme des Kölner Doms zum Ausdruck gebracht. Dem Landeswappen von Nordrhein-Westfalen war der symbolisierte Niederrhein entlehnt, der in Blau leicht gewellt den Wappenschild schräglinks teilte. Liste der Leiter
WeblinksEinzelnachweise
Koordinaten: 51° 0′ 4,9″ N, 6° 55′ 2,5″ O |
Portal di Ensiklopedia Dunia