St. Pantaleon (Oberösterreich)
St. Pantaleon[1] (auch Sankt Pantaleon; in der lokalen Mundart Pontigo) ist eine Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel (Bezirk Braunau am Inn), mit 3248 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). GeografieSt. Pantaleon liegt auf 436 m ü. A. im Oberen Innviertel, direkt an der Salzach, auf der anderen Seite dieser ist Bayern. Südlich grenzt St. Pantaleon an das österreichische Bundesland Salzburg. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,5 km, von West nach Ost 5,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,32 km². 23,6 % der Fläche sind bewaldet, 63,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Im Gemeindegebiet befindet sich in einer bewaldeten Senke der Höllerersee. GemeindegliederungDas Gemeindegebiet umfasst die Katastralgemeinden St. Pantaleon, Steinwag und Wildshut. Die Ortschaften der Gemeinde sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Des Weiteren gibt es Ortslagen mit eigenen Bezeichnungen, die einer oder zwei Ortschaften zugerechnet werden so Eiferding, Esterloh, Söllham, Pichling, wie auch Kirchberg Siedlung, Riedersbach Siedlung und die Vorderberger Siedlung. Zählsprengel sind Riedersbach für den Nordteil der Gemeinde mit Trimmelkam, und St.Pantaleon-Wildshut für den Süden und Osten. Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen, bis 2004 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Wildshut. Nachbargemeinden
GeschichteSeit Gründung des Herzogtums Bayern war St. Pantaleon bis 1779 bayrisch. Der Ort kam nach dem Frieden von Teschen 1779 zusammen mit den östlich des Inn gelegenen Gebieten des kurfürstlichen Rentamtes Burghausen, die bis dahin „Innbaiern“ geheißen hatten, als „Innviertel“ zu Österreich. Salzach und Unterer Inn, die bis dahin in erster Linie Handelswege innerhalb Bayerns gewesen waren, wurden damit zu Grenzflüssen zwischen Bayern und Österreich ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört St. Pantaleon seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Während der NS-Zeit wurde von den Nationalsozialisten im Juli 1940 auf dem damaligen Gemeindegebiet in Weyer (heute der Gemeinde Haigermoos zugehörig) das Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer eingerichtet, das zunächst bis Januar 1941 als Arbeitserziehungslager betrieben und dann bis Ende 1941 als Zigeuneranhaltelager weitergeführt wurde.[3][4] Im Jahr 2000 wurde an der Moosach, einem kleinen Nebenbach der Salzach, die Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel geschaffen und dort ein Mahnmal errichtet. Die Häftlinge des ehemaligen nationalsozialistischen Gefangenenlagers in Weyer waren damals bei der Regulierung der Moosach als Zwangsarbeiter eingesetzt worden. Eine Brücke, die in unmittelbarer Nähe zum ersten Lager über die Moosach führt und die St. Pantaleon mit der Salzburger Gemeinde St. Georgen verbindet, wurde 2009 vom Sankt Pantaleoner Bürgermeister gemeinsam mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde zur Brücke der Erinnerung erklärt. Einwohnerentwicklung1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3108 Einwohner, 2001 wurden 3062 Bewohner gezählt. Von 2001 bis 2011 blieb zwar die Wanderungsbilanz negativ, konnte aber durch die positive Geburtenbilanz wettgemacht werden, sodass die Bevölkerungszahl wieder auf 3.093 stieg.[5] 2018 sank die Einwohnerzahl auf 3085. Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturVereine
VerkehrIm Gemeindegebiet liegen fünf Stationen der Bahnstrecke Bürmoos–Ostermiething. Diese wird von der Salzburg AG betrieben und ist als Linie S11 in die S-Bahn Salzburg integriert. Die Haltestellen werden stündlich, teilweise halbstündlich angefahren. Sport und FreizeitDie Gemeinde ist Mitglied in der Tourismusregion Seelentium. Der Höllerersee gilt als Ausflugsziel und wird sowohl im Sommer als auch im Winter zu Freizeitzwecken genutzt (Schwimmen, Fischen, Eislaufen). Er ist einer von mehreren kleinen Seen aus dem weiter umliegenden Gebiet, die namensgebend für die Tourismusregion Seelentium waren. Durch das Gemeindegebiet von St. Pantaleon führt der als R 25 geführte „Ibmer Moor Radweg“, ein Radwanderweg vom nahen Ibmer Moor, der über die St. Pantaleoner Ortschaft Riedersbach nach Hochburg-Ach führt. PolitikDer Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Bürgermeister
WappenDie offizielle Beschreibung des Gemeindewappens lautet:
PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Sankt Pantaleon, Oberösterreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|