Saratowskoje liegt 13 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Krasnosnamensk(Lasdehnen/Haselberg) und 8 Kilometer nordwestlich der einstigen Kreisstadt Dobrowolsk(Pillkallen/Schloßberg) an der Kommunalstraße 27K-390, die von der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) bei Dobrowolsk über Bolotnikowo(Szameitkehmen/Lindenhaus) nach Tolstowo(Löbegallen/Löbenau) führt. Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Tilsit–Stallupönen/Ebenrode, die nach 1945 zunächst für den Personen-, dann auch für den Güterverkehr geschlossen wurde.
Geschichte
Das kleine und seinerzeit Debbruppen genannte Dorf fand im Jahre 1625 seine erste urkundliche Erwähnung.[2] Um 1780 wurde Groß Schorellen als königliches Bauerndorf bezeichnet. Es gab dort damals auch schon ein Forstamt.[3] Im Jahre 1874 wurde die Landgemeinde Groß Schorellen in den neu errichteten AmtsbezirkSchmilgen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[4] 1929 wurden aus dem Gutsbezirk des Forstes Schorellen (s. u.) das Forstamt Schorellen und vermutlich auch die Försterei Wörth nach Groß Schorellen eingemeindet. 1937 wurde das einen Kilometer nordöstlich gelegene Klein Schorellen (s. u.) nach Groß Schorellen eingemeindet. 1938 wurde Groß Schorellen in Adlerswalde umbenannt. Am 9. August 1940 änderte man die Namensschreibweise in „Adlerswalde (Ostpr.)“.[5]
Klein Schorellen, zunächst auch Schunkern genannt, wurde um 1780 als Schatull-kölmisches Dorf bezeichnet.[3] 1874 kam auch die Landgemeinde Klein Schorellen zum Amtsbezirk Schmilgen.[4] 1928 wurde der Gutsbezirk Kellmischkeiten an die Landgemeinde Klein Schorellen angeschlossen. Dies wurde 1937 wieder rückgängig gemacht und Klein Schorellen nun seinerseits an Groß Schorellen angeschlossen.
1874 wurde im Kreis Pillkallen der Amtsbezirk Schorellen eingerichtet, der aus dem Gutsbezirk Schorellen, Forst bestand.[17] Es handelte sich dabei um eine Fläche von etwa 71 km², die den Schorellener Forst und die Moorfläche der großen Plinis umfasste, heute russisch nach dem Ort Mitschurino(Lasdinehlen/Sommerswalde) les Mitschurinski bzw. boloto Mitschurinskoje genannt. Das zuständige Forstamt lag am südöstlichen Ortsrand von Groß Schorellen. 1929 wurden das Forstamt und die Förstereien in die umliegenden Landgemeinden ausgegliedert. 1938 bzw. 1939 wurden mit der Gemeinde Groß Schorellen auch Forst und Moor, Gutsbezirk und Amtsbezirk in Adlerswalde umbenannt.
Nach 1945 wurden die beiden Förstereien Bagdohnen/Rodungen und Inster 1950 offenbar unter dem russischen Namen Plankino (planka = Leiste, Latte) zusammengefasst[18] und gelangten später (wieder) zu Scheikino. Die ehemalige Försterei Inster ist verlassen. Die ehemalige Försterei Wörth gehört zu Saratowskoje, die heutige Zuordnung der weiteren Förstereien, sofern diese noch vorhanden sind, ist unbekannt.
In den Jahren 1906/7 wurde in Groß Schorellen eine der 14 ostpreußischen Jubiläumskirchen und -kapellen errichtet.[19] Es handelte sich um ein im gotischen Stil errichtetes Bauwerk aus Feld- und Ziegelsteinen mit seitlich angesetztem Turm. Die Ausstattung war schlicht gehalten. In den Kriegshandlungen 1944/45 wurde der Turm leicht beschädigt, das Kirchenschiff blieb unversehrt. Diese jedoch wurde 1956/57 durch einen Brand bei einstürzendem Dach schwer zerstört.[20] Daraufhin trug man die Mauern ab und benutzte die Steine als Baumaterial für Straßen.[21]
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Es erscheint unklar, warum dieser Zusatz notwendig wurde.
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑ abcdDie Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
↑ abGemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
↑ abGemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
↑Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen, 1968, S. 109, Abb. 478