Saliwino (russischЗаливино, deutschLabagienen, 1938–1945 Haffwinkel und Rinderort) ist ein Ort in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk. Zu Saliwino gehört auch das ehemalige Klein Reikeninken.
Saliwino liegt am Südufer des Kurischen Haffs westlich der Mündung der Deime (russisch: Deima). Von der Rajonstadt Polessk(Labiau) aus führt die Kommunalstraße 27K-148 über Podsobny(Groß Reikeninken/Reiken) direkt in den Ort. Polessk ist auch die nächste Bahnstation und liegt an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg–Tilsit).
Im Jahre 1910 waren in Labagienen 514 Einwohner registriert.[4] Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 551 und belief sich – in dem ab dem 3. Juni 1938 in „Haffwinkel“ umbenannten Ort – im Jahre 1939 auf 547.[5]
Rinderort / Otkrytoje
Die beiden nordwestlich an Labagienen anschließenden Fischer- und Bauerndörfer Alt Rinderort und Neu Rinderort auf einer sandigen Landzunge direkt am Kurischen Haff gehörten seit 1818 zum neu gebildeten Kreis Labiau und dort zum Domänenamt Labiau. Im Jahr 1832 waren in Alt Rinderort 148 Einwohner und in Neu Rinderort 98 Einwohner registriert.[6] Im Jahr 1874 wurden die Landgemeinden Alt Rinderort und Neu Rinderort in den neu errichteten AmtsbezirkReikeninken eingeordnet.[3] Im Jahr 1910 betrugen die Einwohnerzahlen von Alt Rinderort und von Neu Rinderort 274 bzw. 240.[4] Am 30. September 1928 wurden die Landgemeinden Alt Rinderort und Neu Rinderort sowie der Forstschutzbezirk Grünwalde zur neuen Landgemeinde Rinderort zusammengefasst. Deren Einwohnerzahl belief sich im Jahr 1933 auf 601 und stieg bis zum Jahr 1939 auf 673.[5]
Im Jahre 1945 kam Haffwinkel mit den übrigen Orten des nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 wurde der Ort (als Labagienen) in Saliwino umbenannt und gleichzeitig dem Dorfsowjet Mordowski selski Sowet, dem späteren Tjuleninski selski Sowet, im Rajon Polessk zugeordnet.[7] Später gelangte der Ort in den Golowkinski selski Sowet. Vor 1975 wurde der Ort Otkrytoje an Saliwino angeschlossen.[9] Von 2008 bis 2016 gehörte Saliwino zur Landgemeinde Golowkinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.
Der erste Leuchtturm Rinderort wurde im Jahr 1868 errichtet. Der markante Klinkerbau aus dem Jahr 1908 war ein wichtiges Signal für den Schiffsverkehr im Haff. Er heißt heute russischМаяк ЛабагиненаMajak Labaginena (Leuchtturm Labagienen)[11] und wird nicht mehr als Navigationshilfe genutzt. Die Anlage ist begehbar und steht als Aussichtsturm zur Verfügung. Seit Juli 2020 wurde der Leuchtturm dem Kaliningrader „Museum der Weltmeere“ als externes Exponat übergeben.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Leopold Krug, Die preußische Monarchie: topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt: nach amtlichen Quellen, Berlin 1833, S. 253
↑ abDurch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑Falls er nicht vorher schon an Saliwino angeschlossen worden war (s. u.).