Krasny Bor (russischКрасный Бор, deutschKrakau, Kr. Labiau, Peremtienen, zu Klein Steindorf und zu Skrusdienen (Steinrode)) ist ein Ort in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk.
Die Ortsteile zu Klein Steindorf und zu Skrusdienen (Steinrode) bezeichnen diejenigen Teile von Klein Steindorf und von Skrusdienen/Steinrode, die südlich des linken Hauptzuflusses der Deiminka (Stymbel-Graben) liegen. Die Ortskerne von Klein Steindorf und Skrusdienen/Steinrode gehören zu Marxowo. Die Ortsstelle zu Skrusdienen (Steinrode) ist verlassen.
Krasny Bor liegt zwölf Kilometer südöstlich der Stadt Polessk(Labiau) an der Regionalstraße 27A-014 (ex R514) Richtung Snamensk(Wehlau). Eine Bahnanbindung besteht über die Station in Scholochowo(Schelecken/Schlicken) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg–Tilsit).
Geschichte
Krakau
Das kleine damals als Crackaw[2] im Jahre 1498 erstmals genannte Dorf wurde im Jahre 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Schmerberg[3] (der Ort existiert heute nicht mehr) eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischenProvinz Ostpreußen. Die Zahl der Einwohner belief sich 1910 auf 405.[4] Sie sank bis 1933 auf 399 und belief sich 1939 noch auf 387.[5]
Peremtienen
Der um 1540 Perenthin[6] genannte Ort war bis 1945 ein nur kleines Dorf, in dem aber immerhin eine Ziegelei und eine Windmühle (an der Straße nach Krakau) betrieben wurden. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Schmerberg aufgenommen.[3] In Peremtienen waren im Jahre 1910 162 Einwohner registriert.[4] Nachdem am 30. September 1929 die Försterei Müllershorst (s. u.) eingemeindet worden war, stieg die Einwohnerzahl bis 1933 auf 196 und betrug 1939 noch 165.[5]
Müllershorst
Die Försterei Müllershorst[7] war bis 1929 ein Teil des Gutsbezirks Gertlauken (Forst) innerhalb des Amtsbezirks Schmerberg.[3] Am 30. September 1929 wurde Müllershorst aus dem Gutsbezirk Gertlauken (Forst) ausgegliedert und in die Landgemeinde Peremtienen (s. o.) eingemeindet.
Krasny Bor
Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurden Krakau und Peremtienen im Jahr 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion angeschlossen. Im Jahr 1947 wurden die beiden Orte zusammen mit denjenigen Ortsbereichen von Klein Steindorf und Skroblienen, die südlich des linken Hauptzuflusses der Deiminka (Stymbel-Graben) lagen, unter der russischen Bezeichnung Krasny Bor zusammengefasst.[8] Gleichzeitig wurde der Ort dem Dorfsowjet Nowoderewenski selski Sowet im Rajon Polessk zugeordnet. Später gelangte er in den Saranski selski Sowet. Von 2008 bis 2016 gehörte Krasny Bor zur Landgemeinde Saranskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947). In diesem Erlass werden allgemein Klein Steindorf und Skroblienen genannt, die auch dem Ort Marxowo zugeteilt wurden. Laut den Karten gehört nur der hier genannte Teil von Klein Steindorf zu Krasny Bor. Der hier genannte Teil von Skroblienen, der inzwischen verlassen ist, gehörte laut den Karten (auch) zu Marxowo.