Belemorskoje liegt vier Kilometer nordöstlich der Stadt Polessk(Labiau) am linken und am rechten Ufer des Großen Friedrichsgraben (heute russisch: Polesski kanal) sowie in einer Ansiedlung östlich davon. Auf dem westlichen Ufer des Kanals verläuft durch den Ort die Kommunalstraße 27K-147. Die nächste Bahnstation ist Polessk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg–Tilsit).
Geschichte
Der um die Wende zum 19. Jahrhundert aus verstreuten Höfen und Gehöften bestehende und damals Groß Friedrichsgraben I – in Unterscheidung zu dem nahegelegenen Ort Groß Friedrichsgraben II (1918 bis 1946 Ludendorff) – genannten Dorf[2] wurde am 9. April 1874 Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[3], der – auch als er 1927 in „Amtsbezirk Hindenburg“ umbenannt wurde – bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischenProvinz Ostpreußen gehörte.
Am 9. August 1918 erhielt der Ort die Umbenennung in „Hindenburg“ in Ehrung des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg. Am 30. September 1929 wurde der Gutsbezirk Klein Naujock, Forst (damals „Forstschutzbezirk Agilla“, früher „Forsthaus Agilla“, genannt) in die Landgemeinde Hindenburg eingegliedert.
Zwischen 1874 und 1945 war Groß Friedrichsgraben I Amtssitz des Amtsbezirks Groß Friedrichsgraben,[3] der 1927 in Amtsbezirk Hindenburg umbenannt wurde. Zu ihm gehörten anfangs zwei Landgemeinden (LG) und zwei Gutsbezirke (GB):
In Groß Friedrichsgraben/Hindenburg bestand bis 1945 eine dreiklassige Dorfschule. Letzter deutscher Schulleiter war Hauptlehrer Helmut Ewert. Das Schulgebäude ist bis heute erhalten und soll zu einem Umweltzentrum und/oder Museum o. ä. umgebaut werden[7].
Literatur
Groß Friedrichsgraben. In: Oekonomisch-technologische Encyklopädie. Band 58 (herausgegeben von Johann Georg Krünitz, Friedrich Jakob Floerken, Heinrich Gustav Flörke, Johann Wilhelm David Korth, Carl Otto Hoffmann und Ludwig Kossarski), Berlin 1792, S. 43–44.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)