Selenowo (russischЗеленово, deutschMinchenwalde, 1938–1945 Lindenhorst (Ostpr.)) ist eine Siedlung im Rajon Polessk in der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk. Zu Selenowo gehören auch die Überbleibsel des ehemaligen Piplin/Timberhafen.
Selenowo liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich von Salessje. Salessje ist auch die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg–Tilsit).
Geschichte
Der Ort wurde von Hillel Jankel Finkelstein, dem Besitzer der nach den Befreiungskriegen vom Fiskus verkauften Domäne Mehlauken im Jahr 1828 im Kreis Labiau gegründet. Er ließ das Land parzellieren und gab nach dem Namen seiner kleinen Tochter der Ansiedlung den Namen Minchenwalde. Der Ort war zunächst als Kätner-Kolonie dem Domänen-Forsthaus Alt Sternberg angehörig. Um 1900 wurde Minchenwalde zu einer Landgemeinde im Amtsbezirk Alt Sternberg.[2] Im Jahr 1910 hatte der Ort 717 Einwohner.[3] 1931 wurde Minchenwalde in den Amtsbezirk Piplin umgegliedert. Im Jahr 1933 betrug die Einwohnerzahl noch 582.[4] 1938 wurde der Ort in Lindenhorst (Ostpr.) umbenannt. 1939 waren hier 532 Einwohner registriert.[4]
Nach dem Anschluss des nördlichen Ostpreußens an die Sowjetunion in Folge des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort 1947 in Selenowo (etwa „Gründorf“) umbenannt und gleichzeitig dem Dorfsowjet Salessowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[5] Seit 1965 gehört der Ort zum Rajon Polessk. Von 2008 bis 2016 gehörte Selenowo zur Landgemeinde Salessowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk. Heute stehen hier nur noch wenige Häuser.
Kirche
Minchenwalde hatte eine starke Präsenz von Baptisten, die hier eine Kapelle mit 200 Sitzplätzen errichteten, die allerdings 1874 niederbrannte.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑ abMichael Rademacher: Landkreis Labiau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad“ vom 17. November 1947)