Die Rot, nördlich von Achstetten auch Baierzer Rot genannt, ist ein Fluss in Oberschwaben, dem südöstlichen Teil von Baden-Württemberg, überwiegend im Landkreis Biberach. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Roth, die im bayerischen Schwaben in die Donau mündet.
Nach einem mitsamt ihrem längsten Oberlaufstrang über 55 km langen Lauf vorwiegend nach Norden und Nordnordwesten mündet die Rot zuletzt im Gebiet der Kleinstadt Erbach im Alb-Donau-Kreis von rechts in die Donau.
Die Rot entsteht im Landkreis Biberach beim Weiler Spindelwag der Gemeinde Rot an der Rot aus dem Zusammenfluss des von Süden kommenden Pfaffenrieder Bachs und des von Südwesten heranfließenden Ellbachs. Als Hauptoberlauf gilt der Pfaffenrieder Bach mit seiner viel größeren Länge und seinem etwas größeren Teileinzugsgebiet. Dieser entfließt im Landkreis Ravensburg wenig nordwestlich des Bad Wurzacher Dorfes Seibranz am Öschhof einem Kleinteich fast auf dem Scheitel einer würmeiszeitlichenMoräne, die Wasserscheide zwischen der Iller jenseits und dem Teileinzugsgebiet der Donau oberhalb von deren Zufluss diesseits ist. Der rechte Pfaffenrieder Bach vereint sich dann bei Spindelwag mit dem linken Oberlauf.
Nach der „Flusshochzeit“ von Ellbach und Pfaffenrieder Bach schlängelt sich die Rot überwiegend nordwärts durch ihr von bewaldeten Höhenzügen gesäumtes Tal, das anfangs von Moor und Wiesen und später von Ackerland durchsetzt ist. Über das Gemeindegebiet von Rot an der Rot, wo die Haslach vor Zell an der Rot einmündet, ihr einzugsgebietsreichster Nebenfluss, fließt sie auf Berkheim-Eichenberg zu und nimmt den Reichenbach auf, anschließend an Erolzheim-Edelbeuren vorbei nach Gutenzell, unter dem ihr der Laubach zufließt. Danach zieht sie durch Schwendi und Burgrieden in Richtung Achstetten, das links am Lauf liegt.
Wenige Kilometer flussabwärts durchfließt die Rot das zur Stadt Erbach im Alb-Donau-Kreis gehörende Dellmensingen, wo ihr als letzter der großen Zuflüsse die Schmiehe zufällt. Unterhalb davon mündet der größte Teil ihres Abflusses über einen künstlich angelegten Kanal in das durch einen von der Donau rechts abzweigenden Kanal gespeiste Staubecken des Wasserkraftwerks Donaustetten bei Ulm-Donaustetten (Stadtkreis Ulm), während ihr Restwasser unter dem von der Donau abgezweigten Kanal hindurch geleitet wird und im ursprünglichen Flussbett weiter nach Norden läuft, um nur wenig weiter nördlich gegenüber dem Badesee und dahinter dem zentralen Erbach in das Flussbett der Donau selbst einzumünden.
Einzugsgebiet
Die Rot hat ein außer im obersten Bereich recht schlankes, 297 km² großes Einzugsgebiet, das sich in Luftlinie etwa 47 km weit ungefähr nordwärts von der Wasserscheide im Süden zur Iller bis zur Mündung in die Donau erstreckt. Die westliche Wasserscheide grenzt nur kurz an das der Riß, überwiegend aber an das des Flusssystems der weniger als einen Kilometer weiter oberhalb in die Donau mündenden Westernach und insbesondere von dessen Hauptgewässer Rottum. An der Ostseite grenzt im oberen Bereich das Einzugsgebiet der Iller an, später das der seit Beginn der 21. Jahrhunderts selbständig in die Donau mündenden Weihung, die zuvor die unterste Iller speiste. Alle Nachbarflüsse ziehen fast parallel nordwärts in Richtung auf die Donau zu.
Zuflüsse
Direkte Zuflüsse vom Ursprung bis zur Mündung. Auswahl, in der Regel ohne Nebenkanäle.
↑Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04.
Literatur
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7625 Ulm Südwest, Nr. 7725 Laupheim, Nr. 7825 Schwendi, Nr. 7826 Kirchberg an der Iller, Nr. 7925 Ochsenhausen, Nr. 7926 Rot an der Rot, Nr. 8025 Bad Wurzach, Nr. 8025 Memmingen West
Landkreis Biberach: Rad- und Wanderkarte – Mit Freizeitinformationen und den Wanderwegen des Schwäbischen Albvereins. (Maßstab 1:50.000), 1997.