Roßleithen liegt auf 600 Meter Höhe im Traunviertel im Garstnertal.[1] Von der Teichl steigt das Land nach Norden zum Sengsengebirge und Süden zur Warscheneckgruppe auf rund 2000 Meter an. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 14,7 Kilometer und von West nach Ost 11,1 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 67,5 Quadratkilometer. 61 % der Fläche sind bewaldet, etwa 20 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
In einer Höhle am Gleinkersee fand man Höhlenbärenknochen mit Spuren von menschlicher Bearbeitung, sodass man von einer Besiedlung bereits in der Steinzeit ausgehen kann. Zur Zeit der Römischen Besatzung wurde eine Straße von Virunum über den Triebener Tauern und den Pyhrnpass nach Ovilava gebaut, die durch das Garstnertal führte. Nach dem Rückzug der Römer wurde das Gebiet erst durch die „Wenden“ und später durch die Bajuwaren besiedelt.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1190, wo der Ort „Pießling“ genannt wird.[4][5] „Rossleythen“ wird erstmals 1492 namentlich erwähnt.[6]
Im Jahr 1540 wurde am Pießlingbach im Ort Roßleithen das Sensenwerk Franz de Paul Schröckenfux gegründet. Im 16. Jahrhundert wurden wasserbetriebene Hämmer errichtet. Seit 1953 werden auch Mähmesserklingen hergestellt und weltweit exportiert.
Nach der Bauernbefreiung vereinigten sich im Jahr 1849 die drei Katastralgemeinden Pichl, Rading und Roßleithen zur Gemeinde Rading, die bereits die Größe der heutigen Gemeinde hatte. Im Jahr 1906 wurde der Gemeindename auf „Pichl“ geändert, im gleichen Jahr erfolgte der Bau der Pyhrnbahn. Da es in Österreich 16 Gemeinden mit dem Namen Pichl gab, wurde 1951 der Gemeindename auf Roßleithen geändert. Der Bau der Pyhrn Autobahn erfolgte in den Jahren 1986 bis 1997.[7][8][9]
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.770 Einwohner, bis 2001 stieg die Anzahl auf 1.831 und 2018 auf 1.889 Einwohner. Die Zunahme beruht auf einer positiven Geburtenbilanz, die Wanderungsbilanz ist negativ.[10]
Von den 96 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 40 im Haupterwerb betrieben. Diese bewirtschafteten fast siebzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren 13 der 22 Firmen mit der Herstellung von Waren beschäftigt. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel, soziale und öffentliche Dienste, Verkehr und Beherbergung und Gastronomie.[11][12][13]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
96
111
110
094
Produktion
22
019
163
160
Dienstleistung
79
050
226
163
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Von den 902 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Roßleithen lebten, arbeiteten 277 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus. Mehr als 200 Menschen aus der Umgebung kamen zur Arbeit nach Roßleithen.[14]
Fremdenverkehr
Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 25.000 im Jahr 2010 auf 55.000 im Jahr 2019. Die stärksten Monate sind Juli und August mit jeweils über 11.000 Nächtigungen.[15]
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Infrastruktur
Eisenbahn: Roßleithen besitzt eine Haltestelle der Pyhrnbahn.
Straße: Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Pyhrnpass Straße B 138 und die Pyhrn Autobahn.
Radweg: Der Nationalpark Kalkalpen Radweg R31 und die Stodertalrunde R308 führen durch Roßleithen.[16][17]
Der Gemeinde Roßleithen wurde 1980 folgendes Gemeindewappens verliehen:
Blasonierung: „Zwischen grünem Schräghaupt und grünem Schrägfuß, darin je ein goldenes, querrechtshin gestelltes Sensenblatt, in Silber ein rotes, aufgerichtetes Roß.“
↑Zahlen und Fakten. Website der Gemeinde Roßleithen; abgerufen am 27. Jänner 2019.
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, Kap.290, S.424 (archive.org – „fluuium Piznic“ in einer (datumsmäßig nicht ganz gesicherten) Urkunde aus dem Jahr 1190): „Otto II., Bischof von Bamberg, schenkt dem von ihm neu gegründeten Hospitale auf dem Berge Pührn verschiedene Besitzungen.“
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band2. Wien 1856, Kap.292, S.424 (archive.org – „pieznich“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1190): „Ottakar, Herzog von Steiermark, schenkt dem Hospitale am Pührn seine Lehensbesitzungen daselbst.“