Perfluorcarbonsäuren sind Organofluoranaloga gewöhnlicher Carbonsäuren, aber sie sind um mehrere pKS-Einheiten stärker (und sind damit starke Säuren) und weisen einen großen hydrophoben Charakter auf.[3]
Verwendung
Trifluoressigsäure ist eine weit verbreitete Säure, die beispielsweise bei der Synthese von Peptiden eingesetzt wird. Ester der Trifluoressigsäure sind in der analytischen Chemie nützlich. Perfluorcarbonsäuren mit z. B. fünf bis neun Kohlenstoffatomen sind nützliche Fluortenside und Emulgatoren, die bei der Herstellung von Polytetrafluorethylen und verwandten Fluorpolymeren eingesetzt werden bzw. wurden.[3]
Regulierung
In der EU wurden die Perfluoroctansäure (PFOA), die Perfluornonansäure, die Perfluordecansäure, die Perfluorundecansäure, die Perfluordodecansäure, die Perfluortridecansäure und die Perfluortetradecansäure als SVHC-Stoffe bewertet.[5] PFOA darf – von wenigen spezifischen Ausnahmen abgesehen – seit 4. Juli 2020 in der EU nicht mehr hergestellt und in den Verkehr gebracht werden. In Gemischen liegt die Obergrenze für PFOA bei 25 ppb und für PFOA-Vorläuferverbindungen bei 1000 ppb.[6][7] Für die PFCA der Kettenlängen C9 bis C14 gilt ein analoges Verbot seit 25. Februar 2023, wobei die Obergrenzen bei 25 ppb bzw. 260 ppb liegen.[8]
OECD (Hrsg.): Fact Cards of Major Groups of Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs) (= OECD Environment, Health and Safety Publications. Series on Risk Management, Nr.68). ENV/CBC/MONO(2022)1, 2022, 2. Perfluoroalkyl carboxylic (a) and dicarboxylic (b) acids, S.16–30, doi:10.1787/59e7ffc6-en.
↑Amélie Ritscher, Zhanyun Wang, Martin Scheringer, Justin M. Boucher, Lutz Ahrens, Urs Berger, Sylvain Bintein, Stephanie K. Bopp, Daniel Borg, Andreas M. Buser, Ian Cousins, Jamie DeWitt, Tony Fletcher, Christopher Green, Dorte Herzke, Christopher Higgins, Jun Huang, Hayley Hung, Thomas Knepper, Christopher S. Lau, Eeva Leinala, Andrew B. Lindstrom, Jinxia Liu, Mark Miller, Koichi Ohno, Noora Perkola, Yali Shi, Line Småstuen Haug, Xenia Trier, Sara Valsecchi, Katinka van der Jagt, Lena Vierke: Zürich Statement on Future Actions on Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs). In: Environmental Health Perspectives. Band126, Nr.8, 2018, doi:10.1289/EHP4158, PMID 30235423, PMC 6375385 (freier Volltext).
↑EPA (Hrsg.): Multi-Industry Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFAS) Study. 2021 Preliminary Report. Washington DC September 2021, S.29 (englisch, 81 S., epa.gov [PDF; 1,1MB; abgerufen am 1. Februar 2023]).