Nußdorf (Chiemgau)
Nußdorf, auch als Nußdorf im Chiemgau bezeichnet, ist die flächenmäßig drittkleinste Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. GeographieDie Gemeinde liegt in der Planungsregion Südostoberbayern im Chiemgau zwischen den Gemeinden Chieming, Traunreut und Traunstein. GemeindegliederungEs gibt elf Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl, Stand 2012, angegeben):[3][4][5]
Es gibt die Gemarkungen Nußdorf und Sondermoning. GeschichteBis zur GemeindegründungNußdorf wurde 798 erstmals in den Breves Notitiae erwähnt. Im 12. und 13. Jahrhundert war der Ort Sitz eines bedeutenden Adelsgeschlechts. Nußdorf gehörte später zum bayerischen Rentamt Burghausen und zum Landgericht Traunstein. Das Schloss Neuamerang im Gemeindeteil Sondermoning war Sitz einer Hofmark, die von Graf Franz Guidobald Törring zu Pertenstein im Jahr 1694 käuflich erworben wurde. Das Schloss wurde Mitte des 18. Jahrhunderts als Steinbruch genutzt. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt in Bayern die Gemeinde Nußdorf. VerwaltungsgemeinschaftAus der im Zuge der Gebietsreform in Bayern erzwungenen und am 1. Mai 1978 gegründeten Verwaltungsgemeinschaft Chieming schieden am 1. Januar 1980 Seebruck und Truchtlaching aus. Die Gemeinschaft mit den verbliebenen Gemeinden Chieming und Nußdorf wurde im Jahr 1986 aufgelöst. EingemeindungenAm 3. Januar 1870 wurde die Gemeinde Sondermoning eingegliedert.[6] BevölkerungZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1815 auf 2456 um 641 Einwohner bzw. um 35,3 %. Im Jahr 2011 machten die drei größten Ortschaften Nußdorf, Sondermoning und Aiging knapp 75 % der Gesamtbevölkerung aus. Das Bevölkerungswachstum lag 2016 bei ca. 0,6 % pro Jahr. 50,6 % der Bevölkerung war männlich, 49,4 % weiblich. Der Ausländeranteil lag bei 3,3 %, die Geburtenrate liegt über dem Bundesdurchschnitt.[7] ReligionDie katholische Pfarrei St. Laurentius-Nußdorf ist Mitglied im Pfarrverband Chieming. Nebenkirche ist St. Nikolaus-Sondermoning. 72,8 % der Bewohner sind römisch-katholisch, 18 % evangelisch sowie 9,1 % sonstiges oder konfessionslos.[8] PolitikGemeinderatDer Gemeinderat setzt sich seit der Wahl am 15. März 2020 wie folgt zusammen:
Die Wahlbeteiligung betrug 70,53 %. Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Toni Wimmer (CSU).[11] Dieser wurde am 29. März 2020 in einer Stichwahl mit 55,4 Prozent gewählt.[2] Sein Vorgänger war Johann Gnadl (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Ludwig Kroiß (Unabhängige Wählergruppe). Wappen
Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaft einschließlich Land- und ForstwirtschaftDer wichtigste Wirtschaftsstandort ist das Gewerbegebiet Aiging, in dem sich vor allem mittelständische Unternehmen angesiedelt haben. Weitere kleinere gewerbliche Betriebe befinden sich meist in Nußdorf und Sondermoning. Knapp 52 % der Gemeindefläche wird zudem landwirtschaftlich und 33 % forstwirtschaftlich genutzt, was etwa dem Bundesdurchschnitt entspricht. Eine weitere Einnahmequelle ist der Kiesabbau der derzeit knapp 2 % der Gemeindefläche einnimmt. Eine Erweiterung auf 4 % ist geplant, was weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Im Jahr 2016 gab es 27 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 911 ha, davon waren 522 ha Ackerfläche. Insgesamt gab es 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 234, im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 197 sowie im Bereich Unternehmensdienstleister 20 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1002. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb mit im Allgemeinen 20 oder mehr Beschäftigten, im Bauhauptgewerbe Ende Juni 2020 drei Betriebe. BildungEs gibt folgende Einrichtungen (Stand 2021):
Sehenswürdigkeiten
BodendenkmälerSöhne und Töchter der Gemeinde
Literatur
WeblinksCommons: Nußdorf (Chiemgau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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