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Bis zur Gemeindegründung
Kirchanschöring wurde erstmals 798/800 als „Ansheringen“ in den Breves Notitiae erwähnt. Die Eintragung in das Güterverzeichnis des Salzburger Erzbischofs handelt von Güterschenkungen an die Kirche.[6] Heute noch wird der Ort im Dialekt „Anschering“ genannt. Der Name geht wahrscheinlich auf den Namen Ansheri oder Anskar zurück, das bedeutet, der Ort wurde nach einem Mann benannt, der so hieß und der mit seinen Leuten hier siedelte. Die Endung „ing“ weist den Ort als bajuwarische Gründung aus. Daraus wurde im Laufe der Jahrhunderte Anschering und daraus dann, als im 14. Jahrhundert eine Kirche erbaut wurde, Kirchanschöring.
Das Salzburger Land war zunächst ein Teil des Herzogtums Bayern. Im Jahre 1275 erkannte der Herzog die Besitzungen des Salzburger Erzbischofs weitgehend an und bestätigte im zweiten Vertrag von Erharting die Westgrenze des erzbischöflichen Territoriums. Mit der Erlassung einer eigenen Salzburger Landesordnung löste sich Salzburg 1328 von Bayern und wurde zum selbständigen Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.
Schon 1685 wurde in Kirchanschöring die erste Schule erwähnt.
Im Jahre 1806 fiel Salzburg an Österreich und 1810 an Bayern. Als Salzburg 1816 zum zweiten Mal an Österreich angegliedert wurde, trennte man das Gebiet westlich von Saalach und Salzach, in dem Kirchanschöring liegt, ab. Dieses Gebiet blieb bei Bayern und wurde später Rupertiwinkel genannt.
Seit 1818 ist der Ort eine selbständige Gemeinde; um diese Zeit lebten dort etwa 800 Einwohner in 175 Häusern.
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Lampoding eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2602 auf 3365 um 763 Einwohner bzw. um 29,3 %.
Politik
Bürgermeister
Seit 1. Mai 2008 ist Hans-Jörg Birner (CSU) Erster Bürgermeister; dieser wurde am 15. März 2020 mit 89,12 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Blasonierung: „In Blau über einer gesenkten silbernen Rose eine silberne Schalenwaage.“[8]
Wappenbegründung: Die Waage, ein Attribut des heiligen Michael, verweist auf das Patrozinium der Pfarrkirche von Kirchanschöring und deutet auch auf den Namen hin. Die heraldische Rose wurde aus dem Wappen der Herren von Lampoding übernommen, die von der Mitte des 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Inhaber des Sitzes Lampoding waren und als Schiffherren von Laufen, Richter von Mühldorf, Pfleger von Haunsberg und anderer weltlicher und geistlicher Ämter in salzburgischen Diensten nachweisbar sind. Ob es sich bei dieser weit verzweigten Familie um Nachkommen der schon im 8. und 12. Jahrhundert nach Lampoding benannten Personen handelt, bleibt unklar. Die Lampodinger Rose repräsentiert zugleich die bis zur Eingemeindung nach Kirchanschöring im Jahr 1972 selbstständige Gemeinde Lampoding.
Die internationalen Unternehmen Meindl (Schuhe, Trachtenmode und Lederbekleidung) und die Royalbeach Spiel- und Sportartikel Vertriebs GmbH (Fitness- und Outdoorartikel sowie Aufblasprodukte) haben hier ihren Stammsitz. Daneben sind Tourismus, Gewerbebetriebe und Landwirtschaft weitere Standbeine.
↑Wilhelm Störmer: Adelsgruppen im früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1972, ISBN 3-7696-9877-7, S. 66f: Die illustres in Kirchanschöring.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.510.