Um das Jahr 800 wurde der Fluss als Nida erstmals schriftlich erwähnt.[6] Der Gewässername dürfte auf keltische Wurzeln (*Nidā ein Verbalsubstantiv zum indogermanischen Verb *neid- für 'fließen, strömen') zurückzuführen sein.[7][8]
Geographie
Verlauf
Die Nied entspringt im Gemeindegebiet von Marthille (Marthil) im Département Moselle und entwässert unter dem Namen Nied Française zunächst in generell nordwestlicher Richtung. Östlich von Metz wendet sie sich nach Nordost und erreicht den Ort Condé-Northen (dt.: Konden), wo von rechts ihr Schwesterfluss Nied Allemande (dt.: Deutsche Nied) einmündet. Ab hier ändert sich ihr Name auf Nied, und sie quert nach einer Strecke von 97 Kilometern[3] zwischen Guerstling und Niedaltdorf die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Deutschland. Nach weiteren 17 Kilometern auf deutschem Hoheitsgebiet mündet sie nach einer Gesamtlänge von 114 Kilometern im Gemeindegebiet von Rehlingen-Siersburg von links in die Saar.
Die Nebengewässer der Nied mit mindestens 10 km Länge sind:[3]
Das ehemalige französische Arrondissement Boulay-Moselle wurde touristisch als das Niedland (Pays de Nied) vermarktet.
Von der Niedmündung bei Rehlingen bis zum Niedbogen bei Niedaltdorf führt der 23 Kilometer lange Niedtal-Radweg.[9]
Sprachgrenze im Umfeld der Nied
Zwischen den beiden Schwesterflüssen, der Deutschen und der Französischen Nied, verläuft die Sprachgrenze[10] zwischen moselfränkischem Dialekt und französischen Dialekten und somit auch die deutsch-französische Sprachgrenze.
↑ abcDie Angaben zur Flusslänge in Frankreich beruhen auf den Informationen über die Nied bei SANDRE (französisch), abgerufen am 5. Februar 2012, gerundet auf volle Kilometer.
↑C. Stockert: Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 18 (google.books.com).
↑Bernhard Kirsch: Warum heißt die Saar „Saar“ oder wer war vor den Kelten da? In: Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 41. Jahrgang, Heft Nr. 2, 2016, S. 45–56, hier S. 49.
↑Albrech Geule: Deutsches Gewässernamensbuch. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033859-1, S.376.
↑Richard Böckh: Die natürlichen Grenzen Deutschlands gegen Frankreich, in: Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart. Monatsschrift zum Conversations-Lexikon. Neue Folge, Sechster Jahrgang, Zweite Hälfte, F. A. Brockhaus, Leipzig 1870, S. 353–372, insbesondere S. 368 (books.google.de).