Als Konzertmeister in Weimar muss Johann Sebastian Bach alle vier Wochen eine Kirchenkantate komponieren. Seine Kantate Tritt auf die Glaubensbahn (BWV 152) wird am 30. Dezember uraufgeführt.
02. März: Bach wird zum Konzertmeister ernannt. Obwohl er in der Hierarchie immer noch unter dem Kapell- und dem Vizekapellmeister steht, bekommt er mit 250 Gulden ein erheblich höheres Gehalt als beide. Mit dem neuen Amt ist die Pflicht verbunden, alle vier Wochen eine Kirchenkantate auf den jeweiligen Sonntag zu komponieren.
19. März: Nach drei Monaten Nachdenkzeit sagt Bach für die angebotene Stelle als Organist an der Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle mit der Begründung, dass die Besoldung nicht seiner Erwartung entspreche, ab.
25. März: In der Weimarer Schlosskirche kommt am Palmsonntag Bachs erste Auftragskomposition Himmelskönig, sei willkommen (BWV 182) zur Aufführung. Textdichter ist vermutlich Salomon Franck. Ihr folgten in regelmäßigen Abständen noch mindestens 20 weitere Werke, die den Grundstock der späteren Leipziger Kantatenjahrgänge bilden.
30. Dezember: Tritt auf die Glaubensbahn (BWV 152) ist Bachs letzte Kirchenkantate, die in diesem Kalenderjahr zur Aufführung gelangt. Wiederum stammt der Text von Salomon Franck.
Während seiner Amtszeit in Weimar in den Jahren 1712 bis 1717 komponiert Johann Sebastian Bach eine Sammlung choralgebundener Orgelstücke (Choralvorspiele), bekannt als das Orgelbüchlein (BWV 599–644).
26. September: Vermutlich an diesem Tag wird Händels Caroline Te Deum in der Königskapelle im St. James’s Palace in London uraufgeführt.
Alessandro Scarlatti
Alessandro Scarlatti, der in Neapel als Kapellmeister der Cappella Reale tätig ist, beschäftigt sich mit der von ihm bis dahin vernachlässigten Instrumentalmusik. 1715 wird er die 12 Sinfonie di concerto grosso herausgeben können.
Ebenfalls in Neapel wird Alessandro Scarlattis Oper Scipione nelle Spagne auf das Libretto von Apostolo Zeno uraufgeführt.
15. Januar: Die Uraufführung der OperAmor d'un ombra e gelosia d'un aura (in Deutschen: Liebe eines Schattens und Eifersucht einer Morgenröte) von Scarlatti auf das Libretto von Carlo Sigismondo Capece findet in Rom statt.
Schon 1714 nimmt er zusätzlich zu seinen übrigen Verpflichtungen eine Anstellung beim portugiesischen Botschafter Marquês de Fontes an, der einer der zahlungkräftigsten Gesandten in Rom ist.
Während seiner Zeit in Frankfurt komponiert Telemann neben den Kantaten Oratorien, Orchester- und Kammermusik, von der ein Großteil veröffentlicht wird, sowie Musik für politische Festakte und Hochzeitsserenaden. Allerdings findet er keine Gelegenheit, Opern zu veröffentlichen, wenngleich er weiterhin für die Leipziger Oper schreibt.
Telemann heiratet die 16-jährige Maria Catharina Textor (1697–1775), die Tochter eines Ratskornschreibers.
Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldi ist musikalischer Leiter (maestro de’ concerti) des Orchester des Ospedale della Pietà (eines von vier Heimen in Venedig für Waisenmädchen). Das Orchester erlangt bald einen für die damalige Zeit legendären Ruf und lockt zahlreiche Italienreisende an.
Ab 1714 geht François Couperin fast jeden Sonntag nach Versailles, wo nachmittags die königlichen Kammerkonzerte mit seinen „Concerts royaux“ stattfinden. Das Ensemble ist meist nur klein: Cembalo (meist Couperin), Violine, Bassviola, Oboe und Fagott. Diese kleinen Konzerte, die ausschließlich für den König komponiert sind, haben eine unterhaltende und graziös-charmante Art, die der nun 75-jährige Ludwig XIV. sehr schätzt. In ihnen trachtet Couperin, den spielerischen italienischen und den eher ernsten französischen Geschmack zu vereinen, wie er über seine „Concerts royaux“ selbst geschrieben hat.
Francesco Geminiani reist nach London. Unter dem Mäzenat des 3. Herzogs von Essex beschäftigt er sich mit dem Unterrichten und Komponieren.
Melchior Hoffmann wird das Organistenamt an der Liebfrauenkirche in Halle zugesprochen. Er nimmt die Stelle zwar an, tritt aber den Dienst aufgrund einer tödlichen Krankheit nicht mehr an.
Zwischen dem 31. Mai 1713 und dem 26. Mai 1714 gibt Johann Mattheson in Hamburg die Zeitschrift Der Vernünfftler heraus, die erste deutschsprachige „Moralische Wochenschrift“. Sie enthält auf Hamburgs Verhältnisse gezielte und ins Deutsche übersetzte Auszüge aus den beiden englischen Zeitschriften Tatler und Spectator. Obwohl die Zeitschrift nur gut ein Jahr lang erscheint, hat sie einen nachhaltigen Einfluss auf „die gesamte Entwicklung der deutschen Literatursprache.“
Jean-Joseph Mouret wird Mitglied der Académie royale de musique, der Vorläuferin der Pariser Oper, welche das Musikleben in Frankreich regelt. Als Orchesterleiter komponiert Mouret mehrere Bühnenwerke für diese Institution.
Francesco Maria Veracini wohnt eine Zeit lang in London, wo er im King’s Theatre Violinsoli als Zwischenspiele in diversen Opern darbietet, wobei er u. a. auch Georg Friedrich Händel kennengelernt haben dürfte.
Oktober: Auch das heroische Schäferspiel in drei Akten L’inganno fedele oder Der getreue Betrug von Reinhard Keiser auf das Libretto von Johann Ulrich König wird uraufgeführt. Eine Wiederaufführung zum Krönungsfest Georg Ludwigs von Großbritannien findet am 15. November unter dem Titel Die gecrönte Tugend statt.
In der Werkstatt von Antonio Stradivari werden die Violinen Dolphin, Soil, Berou ex Thibaud, Le Maurien, Leonora Jackson und Smith-Quersin sowie das Violoncello Batta gefertigt.
Geboren
Geburtsdatum gesichert
01. Januar: Giovanni Battista Mancini, italienischer Sänger, Gesangslehrer und Schriftsteller († 1800)