Giuseppe Torelli war einer der bedeutenden italienischen Komponisten und Geiger des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Er entstammte einer angesehenen Künstlerfamilie und erhielt seine Ausbildung wahrscheinlich im Umfeld des Kathedralorchesters von San Petronio in Bologna. Komposition studierte er bei Giacomo Antonio Perti und wurde nach strenger Prüfung als 26-Jähriger Mitglied der Bologneser Accademia Filarmonica. Ab 1686 war er Bratschist im Orchester von Bologna. 1698 wurde er Kapellmeister der Hofkapelle des Markgrafen von Ansbach. 1699 und 1700 war er in Wien tätig und von 1701 an bis zu seinem Lebensende wieder in Bologna.
Schaffen und Wirken
Torellis Schaffen hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Concerto grosso. Er führte auch die dreisätzige Form des Solo-Konzertes mit den Sätzen schnell–langsam–schnell ein, die später allgemein übernommen wurde.
Diese Neuerung um 1700 des Musizierens eines Geigensolisten mit dem Orchester, statt der Solistengruppe wie im Concerto grosso, war damals bahnbrechend. Vorbild war die bereits hundert Jahre zuvor aufgekommene Opernarie.
Sein Schaffen umfasst sieben Opus-Reihen mit insgesamt 84 bekannten Werken. Er schrieb vor allem Sonaten, Concerti grossi und Solokonzerte.