Girolamo Diruta wird 1593 durch sein in Venedig erschienenes Lehrwerk für Tasteninstrumente und Orgel Il Transilvano, das er dem Fürsten von Siebenbürgen Sigismund Báthory widmet, weithin bekannt. Darin sind neben vielen eigenen Werken auch solche von Zeitgenossen enthalten.
Géry de Ghersem wird am 4. Dezember 1593 bei den Kantoren der der Capilla Flamica in Madrid aufgenommen, nachdem er das Haus der Chorknaben verlassen hat.
Balduin Hoyoul, dessen Frau Brigitta am 10. Mai 1591 gestorben war, heiratet am 23. Januar 1593 die Witwe Barbara Jörgs. Im Jahr 1593 feiert er den Regierungsantritt von Herzog Friedrich durch ein „sonder Te Deum laudamus“, das jedoch als verschollen gilt.
Leonard Meldert ist vom 22. September 1593 bis 3. März 1594 Organist und Kapellmeister an der Kathedrale von Loreto. Noch im Jahr 1593 wird sein sechsstimmiges Madrigal Cresci bel verde von dem Verleger Gardano in der nachmals berühmten Sammlung Il Lauro verde erneut gedruckt, einer wichtigen Sammlung, die die bedeutendsten Polyphonisten dieser Zeit zusammenfasst.
Giovanni Pierluigi da Palestrina trägt sich im Frühjahr 1593 mit der Absicht in seine Heimat zurückzukehren, um dort die vakante Stelle des Domkapellmeisters und Organisten bis zur regulären Wiederbesetzung zu übernehmen. Doch noch vor der Vertragsunterzeichnung erkrankt Palestrina Anfang 1594 schwer.
Ercole Pasquini kehrt nach dem Tode von Mario Bevilacqua, am 1. August 1593 nach Ferrara zurück, wo er Nachfolger von Luzzasco Luzzaschi als Organist der Accademia della Morte wird.
Peter Philips reist nach Amsterdam, um den holländischen Organisten Jan Pieterszoon Sweelinck zu sehen und zu hören. Auf dem Rückweg wird er von einem Landsmann angeklagt, an einem Komplott gegen Königin Elisabeth I. teilgenommen und ihre Ermordung geplant zu haben.
Philippe Rogier genießt die besondere Gunst seines Dienstherrn Philipp II. und erhält mehrere Pfründen in seiner Heimat; darüber hinaus bekommt er 1593 eine jährliche Pension von 300 Dukaten.
Johann Steffens erhält – nach zunächst provisorischer Amtsübernahme ab dem Jahr 1593 – 1595 den Organistenposten an St. Johannis in Lüneburg.
Individualdruck Offertoria totius anni, secundum sanctae romanae ecclesiae consuetudinem, quinque vocibus concinenda […] pars prima, Rom
Individualdruck Offertoria totius anni, secundum sanctae romanae ecclesiae consuetudinem, quinque vocibus concinenda […] pars secunda, Rom 1593 (insgesamt 336 authentische Kompositionen und 81 Werke unsicherer Zuschreibung bzw. zweifelhafter Echtheit)
Benedetto Pallavicino – Il quinto libro de madrigali zu fünf Stimmen, Venedig: Giacomo Vincenti
Ercole Pasquini – zwei Motetten, darunter das zehnstimmige, doppelchörige Quem vidistis pastores? (veröffentlicht in der Sammlung Sacrae Cantiones von Pasquinis Schülerin Raffaella Aleotti, Venedig)
Franz Sales – Sacrarum cantionum […] liber primus zu fünf bis sechs Stimmen, Prag
Girolamo Diruta – Il Transsilvano, Venedig: Giacomo Vincenti (Abhandlung über das Orgelspiel, einschließlich Tabulaturen von Originalstücken und Werken verschiedener Komponisten)
Geboren
Geburtsdatum gesichert
03. April: George Herbert, englischer Poet, Redner und Hymnendichter († 1633)[1]
15. Juni (getauft): Wolf Jacob Herold, deutscher Geschütz-, Stück- und Glockengießer († 1632)