Der englische Organist, Cembalist und KomponistJohn Bull wird 1589 von einem unbekannten Künstler porträtiert. Das sogenannte Oxford Portrait ist heute in der Faculty of Music and Bate Collection of Musical Instruments der University of Oxford zu sehen.
Der französische Priester Jehan Tabourot veröffentlicht unter dem Pseudonym Thoinot Arbeau, einem Anagramm seines Namens, das Werk Orchésographie et traité en forme de dialogue, par lequel toutes personnes peuvent facilement apprendre et pratiquer l’honneste exercice des dances über die Tänze seiner Zeit.
Ägidius Bassengius bewirbt sich 1589 um eine Stelle am kaiserlichen Hof. In den Rechnungen des Hofzahlamts für April und Dezember 1589 sind Zahlungen von jeweils 25 und 40 Gulden an Bassengius aufgeführt. Hier wird er als Musicound Capelnsinger bezeichnet; somit hat er wohl einige Zeit an der Kapelle mitgewirkt. Eine dauerhafte Anstellung ist daraus jedoch nicht entstanden.
John Bull, der im Januar 1586 offiziell zum Gentleman of the Chapel Royal unter Elisabeth I. von England benannt wurde, erwirbt 1589 den Titel eines Doktors der Musik in Cambridge. Aus diesem Jahr stammt auch das sogenannte Oxford Portrait, das ein unbekannter Künstler von ihm gemalt hat.
Esteban Daza lebt nach dem Tod seiner Mutter eine gewisse Zeit zusammen mit seinen unverheirateten Geschwistern in einem Haus und ab 1589 mindestens bis Dezember 1590 in einem Haus seines Bruders etwas außerhalb von Valladolid.
Vincenzo Galilei widerlegt 1589 in seiner Streitschrift Discorso intorno all’opere di messer Gioseffo Zarlino („Abhandlung über die Werke des Herrn Gioseffo Zarlino“) unter anderem die Annahme seines Lehrers Gioseffo Zarlino, dass dessen Überlieferung der Legende von Pythagoras in der Schmiede physikalisch korrekt sei, da die Tonhöhe einer Saite offensichtlich nicht proportional zur Zugspannung ist. Galilei widerlegt die damals gängige Auffassung, dass das Verhältnis der Saitenspannung von Saiten, die in der Stimmung eine Oktave auseinander liegen, wie bei der Länge 2:1 ist. Durch Anhängen von Gewichten zeigt er vielmehr, dass sie 4:1 ist (siehe dazu Saitenschwingung). Viele der experimentellen Untersuchungen veröffentlicht Vincenzo Galilei nicht, sie finden sich später im Nachlass seines Sohnes Galileo Galilei.
Vincenzo Gallo wirkt von 1589 bis zu seinem Ableben als Kapellmeister am Dom in Palermo.
Mathias Gastritz, der am 22. Dezember 1561 zum Organisten der Stadt Amberg bestellt wurde und fast 30 Jahre lang in deren Diensten stand, legt nach Rechtsstreitigkeiten und persönlichen Kränkungen 1589 resigniert das Amt nieder.
Samuel Mareschall, der seit 1577 als Nachfolger von Gregor Meyer Organist am Basler Münster war, im gleichen Jahr an der Universität zum professor musices berufen wurde und zusätzlich eine Anstellung als Musiklehrer am Gymnasium am Münsterplatz und am Collegium Alumnorum hatte, wirkt ab dem Jahr 1589 zudem am Münster als Kantor.
Tarquinia Molza, die als Musikerin von 1583 bis 1589 im berühmten Ensemble Concerto delle donne wirkte, wird nach Bekanntwerden einer Liaison mit dem Komponisten Giaches de Wert 1589 aller ihrer Pflichten entbunden und vom Hof von Herzogin Margherita Gonzaga d’Este und Herzog Alfonso II. d’Este von Ferrara entlassen.
Giovanni Maria Nanino, der in der päpstlichen Kapelle, der Cappella Pontificia, arbeitete, ist 1588, 1589 und wahrscheinlich 1596 Sekretär des Kapellkämmerers. 1589 reist er in diplomatischer Mission nach Perugia.
Martin Peudargent, der vor 1550 als Hofkomponist in den Dienst Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg trat, wird in der Jülicher Landrentmeisterrechnung von 1587 noch als „Sang-Mr Mertin van Hoya“ genannt, ebenso in der Hofordnung von 1589, dagegen nicht mehr in der Hofordnung von 1594, woraus geschlossen werden darf, dass Peudargent zwischen 1589 und 1594 gestorben ist.
Johann Steffens, der unter anderem bei einem Orgelmacher, vermutlich Hans Scherer dem Älteren in Hamburg, gelernt hatte, wird 1589 von dem schleswig-holsteinischen Statthalter Heinrich Rantzau dem Lüneburger Rat für eine Organistenstelle an der Lambertikirche empfohlen. Da die Herzogin Dorothea von Braunschweig-Lüneburg bessere Beziehungen zum Rat unterhält und jemanden anderen vorschlägt, wird er zunächst nicht angenommen.
Alessandro Striggio der Ältere, der 1586 endgültig nach Mantua zurückkehrte, bleibt in enger Verbindung zu den Medici, für die er noch mindestens bis 1589 weiterhin tätig ist.
Joannes Tollius, der als Tenorsänger seit 17. Mai 1588 Mitglied der Sängerkapelle an der Kathedrale von Padua war, wird 1589 als Ketzer (Glaubensabweichler) angeklagt. Jedoch verteidigt ihn sein früherer Dienstherr, der Bischof von Assisi, erfolgreich und führt eine Versöhnung herbei.
Il terzo Libro de Madrigali a cinque voci, con alcuni di Giovanni Gabrieli, Venedig: Angelo Gardano (posthum veröffentlicht mit einigen Werken von Giovanni Gabrieli)
Madrigali et ricecari a quattro voci, Venedig: Angelo Gardano (posthum veröffentlicht)
Marc’Antonio Ingegneri – Liber Sacrarum Cantionum zu sieben bis sechzehn Stimmen mit Instrumenten, Venedig: Angelo Gardano
Paolo Isnardi – erstes Buch der Madrigale zu sechs Stimmen, Venedig: Angelo Gardano
Leonhard Lechner – Neue Geistliche undWeltliche Teutsche Lieder mit fünff und vier stimmen
Giovanni de Macque – Il secondo libro de madrigali a sei voci, Venedig: Angelo Gardano
Rogier Michael – Fiamma d’amor zu fünf Stimmen, in: Sammelband Di Alessandro Orologio il secondo libro de madrigali, Dresden
Philippe de Monte – Il secondo libro de madrigali spirituali zu sechs bis sieben Stimmen, Venedig: Angelo Gardano
Jakob Paix – Thesaurus Motetarum, Stuttgart: Bernhart Jobin (Sammlung von Klavierarrangements von Motetten verschiedener Komponisten)
Giovanni Pierluigi da Palestrina – Individualdruck Hymni totius anni, secundum sanctae romanae ecclesiae consuetudinem, quattuor vocibus concinendi, necnon hymni religionum, Rom (insgesamt 77 Hymnen-Vertonungen)
Bühnenbild für das erste Intermedium – Die Göttin der Notwendigkeit mit der Weltenspindel, den Parzen, Planeten und Heroen
Bühnenbild für das zweite Intermedium – Wettgesang der Musen und Pieriden
Bühnenbild für das dritte Intermedium – Der Kampf Apollons mit dem Drachen Python
Bühnenbild für das vierte Intermedium – Das Reich der Dämonen
Bühnenbild für das fünfte Intermedium – Aphrodite
Bühnenbild für das sechste Intermedium – Der Abstieg von Apollo und Bacchus mit Rhythmus und Harmonie
Musiktheoretische Schriften
Vincenzo Galileo – Discorso intorno all’opere di messer Gioseffo Zarlino, Venedig
Samuel Mareschall – Porta musices: Das ist Eynführung zu der Edlen kunst Musica: Mit Einem kurtzen Bericht und Anleitung zu den Violen: Auch wie ein jeder Gesang leichtlich anzustimmen seye, Basel
Geboren
Geburtsdatum gesichert
12. Februar: Ambrosius Profe, deutscher Organist, Komponist und Musikherausgeber († 1661)
02. Juli (getauft): Guilielmus Messaus, flämischer Komponist († 1640)[1]