Mille Miglia 1929Die dritte Mille Miglia fand am 13. und 14. April 1929 statt; sie führte über 1621 km von Brescia nach Rom und wieder zurück nach Brescia. Das RennenDie RouteBrescia – Montichiari – Asola – Piadena – Casalmaggiore – Parma – Reggio nell’Emilia – Bologna – Raticosapass – Futapass – Florenz – Poggibonsi – Siena – Radicofani – Viterbo – Monterosi – Rom – Terni – Sommapass – Spoleto – Perugia – Gubbio – Castelraimondo – Tolentino – Macerata – Loreto – Ancona – Pesaro – Rimini – Forlì – Bologna – Ferrara – Rovigo – Padua – Noale – Treviso – Feltre – Venedig – Verona – Brescia Teams, Fahrzeuge und FahrerEntgegen den schlechten Prognosen einiger Politiker und Sportjournalisten blieben die beiden ersten Mille Miglias, 1927 und 1928, bis auf den Tod von Elindo Ugolini, ohne schwere Zwischenfälle. Bereits im zweiten Jahr hatte sich das oberitalienische Rennen von Stadt zu Stadt als namhafte Veranstaltung etabliert. Die auf Sizilien ausgetragene Targa Florio war für viele Norditaliener ein Rennen des Südens, dem sie wenig Aufmerksamkeit entgegenbrachten. Im Gegensatz dazu war die Mille Miglia von Anfang an ein Rennen des Nordens. Das Interesse nichtitalienischer Hersteller und Rennteams an der Veranstaltung blieb zur Enttäuschung der Organisatoren jedoch weitgehend aus. Waren 1928 mit Bugatti, LaSalle und Chrysler noch ein französisches und zwei US-amerikanische Teams am Start gewesen, gab es 1929 keine Meldung aus dem Ausland. Nach wie vor bevorzugten die europäischen Automobilhersteller das 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Ausdauer- und Langstreckenrennen. Einen zusätzlichen Einfluss auf die Nennliste hatte der am selben Wochenende gefahrene Große Preis von Monaco. Unter den vielen gemeldeten Alfa Romeos befanden sich fünf Werkswagen. Die Werks-Alfa Romeo 6C 1750 SS Spider Zagato erhielten von Vittorio Jano Motoren mit höherer Verdichtung als das bei den Aggregaten der Privatfahrer der Fall war. Die Vorjahressieger Giuseppe Campari und Giulio Ramponi bildeten erneut ein Fahrer-Beifahrer-Gespann. Die weiteren Wagen wurden von Ferdinando Minoia, dem Sieger von 1927, Gastone Brilli-Peri, Achille Varzi (mit Gioacchino Colombo als Beifahrer) und dem jungen Carlo Maria Pintacuda gefahren. Im Vorjahr waren die schweren Officine-Meccaniche-Werkswagen gegen die agilen Alfa Romeo zu langsam gewesen. Mit den überarbeiteten OM Tipo 665 SMM wollte die Teamleitung des Unternehmens aus Brescia die Konkurrenz aus Mailand (Alfa Romeo) herausfordern. Gefahren wurden die Wagen von Antonio Brivio, Tazio Nuvolari und dem ehemaligen Motorrad-Rennfahrer Luigi Arcangeli. Der vierte Rennwagen war mit Aymo Maggi und Franco Mazzotti, zwei der Gründer des Rennens, besetzt. Den einzigen Maserati-Werkswagen steuerten Baconin Borzacchini und Ernesto Maserati. Für Lancia gingen der im Vorjahr so überraschend stark fahrende Testfahrer Luigi Gismondi und Luigi Scarfiotti an den Start. 1929 begannen zwei Traditionen, die in Zukunft das Bild der Mille Miglia in der medialen Öffentlichkeit prägten. Fast die Hälfte der Starter waren junge Amateurfahrer, die in ihren von lokalen Mechanikern vorbereiteten Straßenwagen ins große Abenteuer Mille Miglia starteten und von den Profifahrern als Fahrende Schikanen bezeichnet wurden. Um mögliche Absprachen zwischen Fahrern zu verhindern, wurden die Startnummern knapp vor dem Rennstart erstmals verlost. Schauspieler, Politiker und Playboys entdeckten das Rennen und gingen als Prominente an den Start. 1929 fanden sich im Teilnehmerfeld auch die ersten weiblichen Starter, darunter die Schauspielerin Mimì Aylmer und Italiens bekannteste Rennfahrerin Maria Antonietta Avanzo. Der RennverlaufDas Rennen begann auf regennasser Fahrbahn. Bis Bologna regnete es leicht, dann klarte der Himmel auf. In der Hauptstadt der Emilia-Romagna führte Baconin Borzacchini im Maserati fünf Minuten vor dem Alfa Romeo von Campari und Ramponi. Aymo Maggi war nach einem Schaden an der Kraftübertragung des OM bereits ausgeschieden. Sein Teamkollege Tazio Nuvolari hatte einen Unfall, konnte jedoch weiterfahren. Bei der Wende in Rom lag Borzacchini noch immer in Führung, der Fluch wer in Rom in Führung liegt, kann die Mille Miglia nicht gewinnen traf auch ihn. Auf dem Weg zur Adria ging die Kraftübertragung des Maserati kaputt. Achille Varzi verlor den möglichen Sieg durch einen Wagenbrand. Öl war ausgelaufen und hatte Teile der heißen Karosserie in Brand gesetzt. Varzi musste anhalten, um das Feuer zu löschen. Die dabei verlorene Zeit kostete ihm den Gesamtsieg. Im Ziel fehlten ihm 12 Minuten auf die Sieger Giuseppe Campari und Giulio Ramponi, die ihren Vorjahressieg wiederholten. Nach einem späten Reifenschaden retten sie 10 Minuten Vorsprung auf den OM Tipo 665 SMM von Giuseppe Morandi und Archimede Rosa. Da der Viertplatzierte Ermenegildo Strazza im Lancia Lambda Spider Casaro nur eine Minute hinter Achille Varzi ins Ziel kam, gab es bei der dritten Auflage den knappsten Zieleinlauf der ersten vier in der Geschichte der Mille Miglia. ErgebnisseSchlussklassement
1 nicht gestartet 2 nicht gestartet 3 nicht gestartet 4 nicht gestartet 5 nicht gestartet 6 nicht gestartet 7 nicht gestartet 8 nicht gestartet 9 nicht gestartet 10 nicht gestartet 11 nicht gestartet 12 nicht gestartet 13 nicht gestartet 14 nicht gestartet 15 nicht gestartet 16 nicht gestartet 17 nicht gestartet Nur in der MeldelisteZu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt. Klassensieger
Renndaten
Literatur
WeblinksCommons: Mille Miglia 1929 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia