Achille Varzi war einer der besten Fahrer der frühen 1930er-Jahre, doch sein Schicksal war es, der Verlierer im Zweikampf mit Tazio Nuvolari zu sein. Die Duelle Varzi–Nuvolari mobilisierten die Massen. Im Gegensatz zu Nuvolari, dessen Karriere mit Unfällen und Knochenbrüchen gesät war, hatte Varzi, dessen Fahrstil kühl, berechnend und perfektionistisch war, in seiner Laufbahn nur zwei Unfälle; bei dem zweiten starb er.
In den 1920er-Jahren begann Achille Varzi seine Karriere wie viele andere Rennfahrer mit Motorradrennen. 1923 gewann er auf Garelli fünf der zwölf Wertungsläufe zur Italienischen Straßenmeisterschaft und wurde vor Isacco Mariani italienischer 350-cm³-Meister.[1] 1924 wurde er auf Sunbeam hinter Tazio Nuvolari Zweiter der italienischen Meisterschaft in der Halbliterklasse. 1926 gewann er auf Sunbeam den italienischen Meistertitel der Halbliterklasse. 1929 wurde er ex aequo mit Terzo Bandini hinter Mario Colombo Vizemeister in der 500er-Kategorie, 1930 musste Varzi Bandini den Vortritt lassen.[2]
Zur Saison 1935 wurde Achille Varzi von Auto Union verpflichtet, was einen Knick in seiner Karriere bedeutete. Durch Stallorder zurückgesetzt, weil die deutschen Politiker lieber einen deutschen Fahrer siegen sahen, suchte er Trost in Drogen und Frauengeschichten. Mehrfach konnte er dennoch beweisen, dass er zu den wenigen Fahrern gehörte, die die schwierig zu fahrenden Grand-Prix-Wagen der Auto Union perfekt beherrschten. 1935 gewann Varzi den Großen Preis von Tunesien und die Coppa Acerbo in Pescara. 1936 siegte er vor dem Teamkollegen Hans Stuck beim Grand Prix von Tripoli. Ab 1937 trat Varzi nur noch sporadisch zu Rennen an. Nachdem die Auto Union seinen Vertrag zunächst nicht verlängert hatte, erhielt er im September 1937 eine letzte Gelegenheit beim Grand Prix von Italien. Im Training war Varzi schneller als Bernd Rosemeyer auf dem gleichen Fahrzeug, im Rennen erzielte er Platz sechs.
1946 feierte Achille Varzi ein großartiges Comeback für das Alfa-Romeo-Werksteam, er gewann den Gran Premio di Torino und erreichte einige weitere Plätze unter den ersten drei.
Varzi bildete ein Team mit Louis Chiron. Die beiden teilten sich aufgrund der Rennlängen von jeweils über 1200 km stets einen Wagen und kamen deshalb gemeinsam in die Wertung.