Mainleus liegt direkt am Main, der südlich am Ort vorbeifließt. Es ist ca. einen Kilometer vom Zusammenfluss der beiden Quellflüsse Weißer und Roter Main bei Steinenhausen (50° 5′ N, 11° 24′ O50.08694444444411.397777777778) entfernt. Die Bahnstrecke Bamberg–Hof teilt den Ort. Südlich davon liegt der Altort, nördlich ein Gewerbegebiet, an das sich im Osten und Westen Wohnsiedlungen anschließen.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Buchau, Danndorf, Dörfles, Katschenreuth (Gemarkungsteil 1), Lopp (Gemarkungsteil 1), Mainecker Forst (Ost), Mainleus, Motschenbach, Proß, Schimmendorf, Schmeilsdorf, Schwarzach b.Kulmbach, Veitlahm, Wernstein und Willmersreuth.[6] Die Gemarkung Mainleus hat eine Fläche von 3,716 km². Sie ist in 1569 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2368,50 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hornschuchshausen, Pölz, Rothe Kelter und Unterauhof.[8]
Geschichte
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Bis zum 19. Jahrhundert
Der Ort wurde 1333 als „Leubs“ erstmals urkundlich erwähnt, 1398 erstmals als „Meynleubs“ zur Unterscheidung von dem in der Nähe gelegenen Kirchleus. Der Ortsname leitet sich von dem slawischen Personennamen Ljuboslav ab. Daraus lässt sich schließen, dass die ersten Siedler Slawen waren (siehe auch Slawische Siedlungsnamen in Nordostbayern).[9][10]
Die Flößerei über den Main hatte im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag Mainleus ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich, das es 1810 Bayern überließ.
20. Jahrhundert
Im Jahre 1908 richtete die Kulmbacher Spinnerei eine Zweigniederlassung in Mainleus ein. Bereits 1912 wurde diese erweitert. Durch den Zuzug von weiteren Arbeitern wurde der Wohnraum knapp. Die Kulmbacher Spinnerei unter der damaligen Leitung von Geheimrat Fritz Hornschuch begann mit dem Bau einer etwa drei Hektar großen Wohnkolonie für die Arbeiter, die Hornschuchshausen genannt wird. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden 51 Häuser für etwa 300 Bewohner errichtet. Das Ensemble ist noch bewohnt.
Die Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkrieges richteten sich in erster Linie gegen die sogenannte kriegsentscheidende Industrie, zu der auch die Kugellagerindustrie in Schweinfurt gehörte. Man verlegte diese Industrie in relativ sichere Gegenden. Deshalb wurde eine Fabrik der Vereinigten Kugellager-Fabriken Schweinfurt im Jahr 1943 unter der Bezeichnung „Ostwerk“ im Spinnereigebäude Mainleus untergebracht.
Im Jahr 1943 erbaute das Ostwerk für die Zwangsarbeiter sechs Baracken mit verschiedenen Wohnungseinheiten.
Im Zeitraum 1840 bis 2020 ist die Einwohner Zahl um 77,1 % gestiegen.[13]
Jahr
1840
1871
1900
1925
1939
1950
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
2020
2021
Einwohner
3643
3789
3596
4154
4951
7224
6868
6858
6189
6451
6965
6940
6817
6546
6495
6450
6470
Politik
Bürgermeister
Seit dem 1. Juli 2016 ist Robert Bosch (CSU) an der Spitze der Gemeindeverwaltung in Mainleus. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde er mit einem Stimmenanteil von 77 % im ersten Wahlgang wiedergewählt.[14] Sein Vorgänger Dieter Adam (Freie Wähler) hatte das Amt seit 2004 inne.
Marktgemeinderat
Die Kommunalwahlen 2002, 2008, 2014 und 2020[15] führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
Die Burg Wernstein (Oberfranken), auch Schloss Wernstein genannt, zählt zu den schönsten Burganlagen in Oberfranken und ist seit über 600 Jahren im Besitz der Familie von Künßberg.
2017 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft siebzehn, im produzierenden Gewerbe 706 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 251 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Die Zahl der Beschäftigten am Arbeitsort betrug 1546. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 2851. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 62 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2523 ha, davon waren 1600 ha Ackerfläche und 923 ha Dauergrünland[17].
Freizeiteinrichtungen
Fritz-Hornschuch-Bad, Freibad von 1935, in den 1990er Jahren renoviert
Spiel- und Bolzplätze
Fußballvereine: TSC Mainleus[19], 1. FC Schwarzach, SV Motschenbach[20], FSV Danndorf[21] und SG Roth-Main
Etwa einen Kilometer vom Ortsrand entfernt befindet sich das Naherholungsgebiet Mainaue mit einem Spielplatz, drei Grillstellen und Wassersportgelegenheiten.
Adolf Münzer: Chronik der Gemeinde Mainleus. Die beispielhafte Entwicklung von Mainleus zur größten Gemeinde des Landkreises Kulmbach. Hrsg. von der Gemeinde Mainleus. Mainleus 1966.
Sparkasse Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Landkreis (Hrsg.): Unser Landkreis Kulmbach. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1985, OCLC159885915, S.134–137.