Die Liste von Lawinen und Erdrutschen, Bergstürzen beschreibt eine Auswahl historischer und zeitgeschichtlicher Schnee-, Stein-, Schlammlawinen, Erdrutsche und Bergsturzereignisse und ähnliches.
Der Eibsee-Bergsturz mit einer Fläche von 13 km² und einem Volumen von 350 Millionen m³ (= 0,35 km³) trifft den mittleren und östlichen Teil des Sees. Die geschätzte Energiefreisetzung bei diesem Bergsturz mit einer mittleren Sturzhöhe von 1400 m entspricht ca. 2,9 Megatonnen TNT (ca. 220 Hiroshima-Bomben).[1][2][3]
Tauredunum-Ereignis: Überschwemmungen am Seeufer. Hypothesen zur Ursache: Die Rhone durchbricht einen durch Felssturz gebildeten Felsendamm. Oder Bergsturz in den See mit Tsunami.
(zweiter) Bergsturz mit Lawinen vom Dobratsch nach einem Erdbeben in Friaul. 0,15 km³ trifft unbesiedeltes Gebiet des prähistorischen Bergsturzes von derselben Stelle, 3 Dörfer müssen wegen Aufstau der Gail aufgegeben werden.
Erdrutsch im Rhöngebirge. Die erste Veröffentlichung, die 1561 im Einblattdruck erschien (Georg Kreydlein, Nürnberg), gilt gleichzeitig als ältester gedruckter Nachweis eines Bergrutsches in Deutschland (B. v. Freyberg 1962).
Bergsturz von Goldau; am Gipfel des Rossbergs löst sich eine Felsmasse, 30–40 Mio. m3 Gestein stürzt vom Südhang ins Tal und zerstört 4 Dörfer, verheerende Welle im Lauerzersee
Beim Bau des Weinzettelwand-Tunnels für die Semmeringbahn kam es zu einem Felssturz, 14 Bergleute starben. Die Strecke wurde deshalb danach neu trassiert, der Tunnel (zweigleisig, Abfolge von drei Tunneln, zwei Galerien) verlängert, weiter in den Berg hinein gelegt.
Bergsturz von Elm; ein durch Bergbau geschaffener Felsüberhang bricht, die Steinlawine verwüstet das Dorf und tötet auch Zuseher am Gegenhang des Tals.
Vorstadtkatastrophe: Bei Bauarbeiten am Kai rutscht in 3 Schritten Land in den Zugersee ab, Häuser brechen und versinken, eine Bucht bildet sich, eine Flutwelle setzt ein Dampfschiff auf Land.
In der Bucht entstand durch einen Erdrutsch ein Megatsunami, der auf dem gegenüberliegenden Uferhang der engen fjordähnlichen Bucht eine Höhe von bis zu 520 m erreichte.[13][14] 2 Fischer im Boot in der Bucht getötet, 1 Fischer (Zeuge) und sein Sohn überlebten.
Ein Erdbeben löste gewaltige Erdrutsche aus, die mind. 3 Dörfer unter sich begruben. Ein 8 km breiter und mind. 12 m dicker Schlamm- und Geröllstrom ĺief über die Orte Scharora, Kulipojen und Okulibolo.
Bergsturz von Randa, Mattertal, 33 Mio. m³ Fels, bis 600 m Fallhöhe, eine Talseite, ein Stück des Flussbetts der Mattervispa und der Bahn nach Andermatt, Ställe und Kulturfläche verschüttet. Bis mehrere Zentimeter hoch Staub abgelagert. Siehe Brig-Visp-Zermatt-Bahn #Der Bergsturz von Randa.
Erdrutsch mit Felssturz bildete einen Damm mit 5 m hohem Wasserfall aus, den Lachse aufwärts kaum überwinden können. Oberhalb leben Indigene vom Lachsfang.[29]
Ein Bergsturz an der Nordwand des Ronti mit einem Volumen von etwa 27 Mio. m3 Gestein und Eis löste eine „Geröll-Wasser-Lawine“ im Dhauliganga aus. Dieser Schwall traf zwei bestehende Kraftwerke an den Flüssen Dhauliganga und Rishiganga und ein im Bau befindliches Projekt. Eines der Kraftwerke liegt in Tapovan. Hauptsächlich wurden Arbeiter an den Kraftwerken getroffen, 50 davon in einem Tunnel eingeschlossen, und am Fluss Holz sammelnde und Vieh weidende Menschen.
Erdrutsch (Murenabgang, 100 m lang, 30 m breit) von einem Hang an der Stelle in der ein Stützpfeiler der Hangbrücke Pressingberg der Tauernautobahn gegründet ist.
Eissturz tötet und verletzt Bergsteiger, Unfallstelle auf 3400 m Seehöhe, Alarmierung um 06.20 früh, 17 Bergsteiger in mehreren Gruppen betroffen, Rettung und Evakuierung per Hubschrauber
Bei besonders warmer Temperatur (am Vortag 10 °C am Gipfel) bricht Eisplatte vom Gletscher ab und stürzt als Lawine über eine frequentierte Aufstiegsroute mit Bergsteigern.
Erdrutsch vom Vulkan Monte Epomeo nach Starkregen verschüttet Häuser und Menschen, fließt samt Autos ins Meer. Häuser wurden rechtswidrig in Gefahrenzonen und mangelhaft errichtet, nachträglich legalisiert, Bäume gerodet. Notstand für 1 Jahr.
Überschwemmungen und Erdrutsche nach Regen töten 120 Menschen, Stadtteile Mont-Ngafula und Ngaliema überschwemmt, Erde und Häuser weggespült, eingestürzt.
Parzelle Hochreuthe, Hörbranz, Vorarlberg, Österreich
Rutschung eines bewaldeten Hangs, Häuser werden evakuiert, Straße gesperrt. Stand 15. Oktober 2023: 4 Häuser zerstört, 1.300 m³ Erde weggebaggert, Rutschung war im August am schnellsten 2 m/d, nach Anlage von Entwässerungsgräben und Trockenperiode nur mehr 9 cm/d.
Ein Hangrutsch vermurt das Gleis der Südbahn, der Cityjet-Personenzug der ÖBB von Spielfeld-Straß auf dem Weg nach Graz fährt kurz vor Ehrenhausen gebremst auf die abgegangene Mure auf und entgleist teilweise. Die Oberleitung wird gering beschädigt. Die Strecke Leibnitz–Spielfeld-Straß wird etwa bis etwa Ende Mai gesperrt. Zugersatzverkehr ab Graz Hbf bzw. Leibnitz bis Spielfeld. Güterverkehr wird umgeleitet.
Felsnadel/Felsturm der Zinne L'Omo (1830 m, ital. Mann) (neben Zinne La Dona, ital. Frau) der Cima Carega (2259 m, Caregagruppe, Kleine Dolomiten) abgebrochen und abgestürzt
Südgipfel des Fluchthorns bricht („an der Nordwestflanke des südlichen Fluchthornmassivs“) samt Gipfelkreuz ab, die Spur der Mure ist über 2 km lang, mehr als 100.000 m³, Gipfelhöhe um etwa 100 m reduziert, die Mure läuft anfangs über den Fluchthornferner dann in das Hochmoor Breites Wasser, der Vorgang schneller Bewegung dauert nur wenige Minuten. Ein Bergführer am Mountainbike kann den Lauf der Mure filmen. Der Landesgeologe sieht Eis an den Bruchflächen, also auftauenden Permafrost als Ursache.
Kurzer heftiger Regen löste im Bergdorf Weiziping südlich von Xi’an in der Provinz Shaanxi eine Sturzflut aus. Diese verursachte den Erdrutsch, der zwei Häuser mitriss.
Nach einem Unwetter gingen ein Stück hinter der Mautstelle 2 Muren auf die Privatstraße ab, die einen besetzten PKW einsperrten. Ein gerundeter 30-t-Felsblock musste gesprengt werden, bevor ihn Bagger am 13.8. bewegen konnten. Wegen eines angekündigten Gewitters blieb die Straße bis 14.8. gesperrt.
Wegen starken Regens (und Überschwemmungen) war der reguläre Betrieb einer Jademine eingestellt, doch Einheimische suchten dort auf einem 180 m hohen Abraumberg nach Jade, als sich ein Erdrutsch löste und Menschen verschüttete.
Auf starken Regenfall in der Monsunzeit folgten Sturzfluten und Erdrutsche.
Möglicherw. derselbe Anlass, wie in der Zeile darüber (Himachal Pradesh + Uttarakhand)[65]
28. August 2023
0 Tote
Raurisertal bei Kolm-Saigurn, Pinzgau, Land Salzburg, A
Nach 130 mm Starkregen bricht das Pilatuskar am Fuß des Sonnblicks und 800.000 m³ Geröll fließt ab und belegt 24 ha Fläche im Talschluss des Raurisertals bei Kolm-Saigurn. 3 Mio. € kosten die Wiederherstellung des Flussbetts, Umlegung und Reparatur von Straßen und Wegen und der touristischen Goldwaschplätze binnen eines Jahres. Die Mure wird beforscht. Geophone am Kar sollen neuerliche Abbrüche detektieren, die in den nächsten Jahrzehnten erwartet werden. Im Kar lagern noch mehrere Mio. m³ Geröll.
Ein 700 m³ großer Felssturz geht auf die Schutzabdeckung einer Straße ab. Für die Räumung wird diese Verbindungsstraße zwischen Frankreich und Italien zumindest bis 30. August gesperrt. Auch die Bahn wird gesperrt.
Eine Hangrutschung mit 100 m breitem Anriss rechts des Bodenbachs bedroht eine Straßenbrücke über die Dornbirner Ache, Bagger und LKW entfernen das abgerutschte Erdreich 150 m unter dem Abriss. 90 Personen, im Nachtclub Conrad Sohm eingeschlossen, wurden evakuiert.
Ein Felssturz in Fließ, Bezirk Landeck, Tirol, Österreich auf die L312 Hochgallmiggstraße und drohender Erdrutsch unterbricht den einzigen Straßenweg nach Hochgallmigg.
Die Straßensperre erfolgt wegen akuter Steinschlaggefahr. Die 250 Bewohner von Hochgallmigg und die Arbeiten am Hang werden ab 25. Dezember von 2 Hubschraubern des Bundesheers versorgt.
Das Dorf hat wenige tausend Einwohner, 200 wurden nach dem Erdrutsch evakuiert. Die verschütteten Häuser waren alle auf einem steilen Hang gebaut. Mittags wurde ein Mensch lebend geborgen.
Lauderdale-by-the-Sea, Florida, USA: Am mäßig geböschten Meeresstrand tut sich ein 2 m tiefes Sandloch auf. Durch Entrinnen in den Untergrund bildet sich ein Krater mit etwa 6 × 8 m Durchmesser in etwa 12 m Mittenabstand von der Uferlinie. Grundwasser wird nicht sichtbar.
2 Kinder spielen am ziemlich flachen Sandstrand als plötzlich Sand nach unten entrinnt und sich ein Sandloch auftut, in das sie rutschend einsinken, vulgo „fallen“.
Abtenau, Land Salzburg, Österreich: 4 m³ großer, 10 t schwerer, rundlicher Steinblock löst sich am Voglauberg 100 m über einer Stützwand der Lammertalstraße (B162).
Der Fels bricht durch eine Steinschlagsicherung und fällt auf die Fahrbahn. Eine fahrende Großraumlimousine kollidiert im Dunkel mit dem auf der Fahrbahn liegenden Fels.
Autobahn auf der Strecke Meizhou–Dabu, in der Provinz Guangdong im Süden von China: Ein 18 m langes, 184 m² großes Stück einer Fahrbahn einer Autobahn in Hanglage bricht im Abschnitt Chayang[79] und rutscht ab. 23 Kfz stürzen hangabwärts.
In der Region gab es seit Tagen teils heftige Regenfälle.
Im Hochland von Papua-Neuguinea in der Provinz Enga, in einem entlegenen Gebiet 60 km von der Provinzhauptstadt Wabag entfernt, erfasst die Rutschung der Flanke eines Berghangs 30.000 m² Fläche und verschüttet dabei ein Dorf und seine Zufahrtsstraße.[82]
Enga-Erdrutsch 2024: Wenige Tage nach einem Erdbeben, nach Regen und Gewitter. Ein Ort bis zu 8 m hoch verschüttet. Der Erdrutsch bewegte sich auch am 27. Mai noch.
Bei Schönbühel-Aggsbach, am rechten Donauufer, Wachau, NÖ, Österreich stürzten 6000 m³ Felsen auf die Landesstraße B33. Sie wurde zwischen Aggsbach-Dorf und Aggstein gesperrt. Im Oktober wird überlegt einen Privatweg als einpurige Verbindung für Anrainer auszubauen.
Die touristisch stark befahrene Radroute am Südufer der Donau wurde unterbrochen. Ab Schulschluss etwa Anfang Juli wurde ein kostenloser Bustransfer von/bis Geyer angeboten, den etwa 2000 Radfahrer samt Rad benutzt haben. Nach Adaptierung von Anlegestellen fährt ab 22. Juli eine Gratis-Radfähre.
Ein Teil von Lostallo, Graubünden, Schweiz wird von einer Mure verschüttet. Der Fluss wird aufgestaut, spült ein etwa 200 m langes Stück der Autobahn A13 weg.
Die Autobahn A13 wird für Wochen bis Monate gesperrt sein. Mehrere Wasserkraftwerke wurden abgeschaltet.
Steinblöcke verlegten eine Bergstraße im Himalaya, bei Jyotirmath, Distrikt Chamoli, Bundesstaat Uttarakhand, Indien, als das Hindernis abgearbeitet wird, geht eine Menge Geröll ab.
In Matsuyama, Japan rutscht nach Niederschlägen ein 50 m breites 100 m hohes Stück Hang in 3 Erdrutschen ab und verschüttet ein Wohnhaus oder die Basis eines Wohnblocks.
Die Privatstraße wurde im Bereich der Kehre 14 teilweise verlegt und beschädigt und bleibt daher von Partenen bis zur Bielerhöhe zumindest 3 Tage gesperrt.
Mure verlegt die Innerkremser Landesstraße L19 in Innerkrems, Krems in Kärnten, Österreich. Auch die Katschberg Straße (B99) wird in Kremsbrücke gesperrt.
Am Nachmittag kommt es in Innerkrems-Heiligenbach zu wiederholtem Entstehen einer Gewitterzelle und damit lokal zu 110–130 mm Regen. Eine Straße wird an einer anderen Stelle vom Kremserbach weggespült und der Abwasserkanal unterbrochen. Ein Teil des Orts wird überschwemmt. Festnetztelefon, Mobiltelefon und Stromnetz werden unterbrochen, kurz nach 20.24 Uhr UTC+2 wird Zivilschutzalarm ausgelöst.
Anhaltender Monsunregen verursachte Erdrutsche, Flüsse führten daher Schlamm und Geröll mit, Brücken wurden weggerissen, Straßen verlegt. In einem Touristenort wurden 250 Menschen eingeschlossen.
Starker Gewitterregen führt zu Abgehen einer Mure, die die Landesstraße L192 im Bereich Pfoppner Tobel mit Erdreich und Geröll verschüttet. Zugleich weitere kleinere Vermurungen im Ortsgebiet von St. Gallenkirch.
2 Buben graben im Beisein der Eltern am Fuß des steilen Uferhangs einer Sanddüne und werden von Sand verschüttet. Alarmierte Rettungskräfte befreien die Kinder nach 40 Minuten.
Nach starkem Regen in der Nacht 4./5.9., bis 100 mm/24 h wurden registriert, floss eine Mure mit bis zu 10 m großen Felsbrocken über die Zufahrtsstraße von Saas-Fee und beschädigte und verlegte diese. Die Straße ist zwischen Stalden und Saas-Balen an mehreren Stellen gesperrt. 2200 Urlauber waren straßenmäßig eingeschlossen. 800 wurden am Fr., 6. und 7. mit einem Helikopter von Saas-Fee nach Stalden für 140 SFR (150 EUR) pro Person ausgeflogen.
Felssturz auf der italienischen Seite des Plöckenpasses (ital. Monte Croce). Die Straße wird verlegt und ein Stück davon weggerissen.
In der Folge wird die Straße geräumt, repariert. Schutzbauten und Sensoren für Bergbewegung werden errichtet. Wiedereröffnung mit Stand 13. Dezember 2024 für Mitte Januar 2025 geplant.
Eine 4er-Gruppe macht eine Schitour auf den Roßkopf (Tuxer Alpen) bei Hippach im Zillertal, Bezirk Schwaz, Tirol, A. Bei der Abfahrt über den steilen Osthang lösen 2 einheimische Männer eine Lawine aus und werden verschüttet.
Am selben Tag wird einer tot geborgen, der zweite stirbt nach Reanimationsversuchen.
↑Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See. | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 37:15/51:35.
↑Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See. | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 38:10/51:35.
↑Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See. | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 38:33/51:35.
↑Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See. | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 38:52/51:35.
↑Friedrich von Salis: Der Bergeinsturz bei Brienz. In: Jahrbuch des S.A.c., 15. Jg., 1880. (Schweizer Alpen-Club)