Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Friedenau beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Friedenau mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Straßen und Plätze.
Friedenau hat 28.983 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 10827, 12159, 12161, 12163, und 14197.
Das städtebauliche Merkmal des Ortsteils Friedenau ist die nach dem Planer Johann Anton Wilhelm von Carstenn benannte „Carstenn-Figur“, eine regelmäßige städtebauliche Anordnung von Straßen und Plätzen. Die ursprüngliche Siedlungsstruktur ist noch gut zu erkennen: Vom zentralen Friedrich-Wilhelm-Platz, der als Anger konzipiert wurde, gehen Straßen strahlenförmig in alle Himmelsrichtungen auseinander, ein hufeisenförmiger Ring (Stubenrauch- und Handjerystraße) mit vier weiteren Plätzen (dem Perelsplatz, ehemals Berliner Platz und später Maybachplatz, dem Renée-Sintenis-Platz, früher Wilmersdorfer Platz, dem Schillerplatz, bis 1905 Schmargendorfer Platz, sowie dem ehemaligen Hamburger Platz, heute Teil des Friedhofs an der Stubenrauchstraße) legt sich um den zentralen Platz und wird im Norden durch die in West-Ost-Richtung verlaufende Achse der Mainauer-, Senta- und Evastraße geschlossen. Die zentrale Nord-Süd-Achse bildet die Bundesallee und jeweils diagonal verlaufen im Südosten die Rhein- und die Hauptstraße und nordwestlich der Südwestkorso.[1]
Einige Friedenauer Straßen wurden nach Flüssen in Elsaß-Lothringen umbenannt, was dem Grundgedanken der Namensgebung von Friedenau zur Erinnerung an den im Jahr seiner Gründung (1871) geschlossenen „Frankfurter Frieden“ Ausdruck verleihen sollte.
Die Mehrzahl der Gebäude in Friedenau stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Dadurch hat der Ortsteil einen fast einheitlichen Baubestand. 185 Objekte stehen unter Denkmalschutz.
Der Zugang zu den Friedenauer Grundstücken ist über 64 Straßen und 13 Plätze möglich, wobei in der Aufzählung eine ungewidmetePrivatstraße enthalten ist. Die Liste spiegelt damit das amtliche Verzeichnis dieser Örtlichkeiten wider, auch wenn mitunter andere Bereiche – meist östlich von Friedenau – fälschlicherweise hierzu gezählt werden. Dazu zählen der S-Bahnhof Friedenau, die Ceciliengärten und die Umgebung der Rubensstraße bis zum Grazer Damm (das sogenannte „Malerviertel“) und das Auguste-Viktoria-Krankenhaus.[2][3] Die dort im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts errichteten Wohnanlagen wurden als „Neu-Friedenau“ bezeichnet,[4] obwohl sie im Ortsteil Schöneberg liegen.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die vorhandenen Straßen und Plätze im Ortsteil sowie einige dazugehörige Informationen.
Name/Lage: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes. Über den Link Lage kann die Straße oder der Platz auf verschiedenen Kartendiensten angezeigt werden. Die Geoposition gibt die Lage der ungefähren Mitte der Straßenlänge an.
Im amtlichen Straßenverzeichnis nicht aufgeführte Verkehrswege sind mit * gekennzeichnet.
Ehemalige oder nicht mehr gültige Straßennamen sindkursivgesetzt. Für bedeutende ehemalige Straßen oder historische Straßennamen ist gegebenenfalls eine gesonderte Liste vorhanden.
Länge/Maße in Metern: Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet. Bei Plätzen sind die Maße in der Form a × b für rechteckige Anlagen und für (ungefähr) dreieckige Anlagen als a × b × c mit a als längster Seite angegeben. Sofern die Straße auch in benachbarte Ortsteile weiterführt, gibt der Zusatz ‚im Ortsteil‘ an, wie lang der Straßenabschnitt innerhalb des Ortsteils dieses Artikels ist.
Namensherkunft: Ursprung oder Bezug des Namens.
Anmerkungen: weitere Informationen über anliegende Baudenkmale oder Institutionen, die Geschichte der Straße und historische Bezeichnungen.
Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objektes.
Der Platz entstand durch Verkehrsberuhigung im Kreuzungsbereich der Wilhelmshöher Straße mit dem Südwestkorso und der Laubacher Straße. Den zentralen Punkt des Platzes stellt der Erikabrunnen von Heinz Spilker aus dem Jahr 1982 dar, der in Anlehnung zu dem 1911 entstandenen und im Zweiten Weltkrieg teilweise kriegsbeschädigten Kinderbrunnen neu geschaffen wurde.
Der vorherige Name war zwischen 1872 und 1875 Querstraße II. 1875 wurde hier die I. Gemeindeschule Friedenau gegründet, die im Jahr 1970 – inzwischen als Fläming-Grundschule – in die Illstraße an der Kaisereiche umgezogen ist.
In der Albestraße 3 wohnte der Komponist und Dirigent Max Bruch. Der Schauspieler Max Schreck (u. a. Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens) zog sechsjährig 1885 mit seiner Familie in die Albestraße und verbrachte dort seine Schulzeit.
Die Bennigsenstraße führt von der ehemaligen Friedenauer Straße (heute: Hauptstraße) in westliche Richtung bis zur Lauterstraße und gehörte zur Zeit der Gründung zum größten Teil zur Stadt Schöneberg. Ihr vorheriger Name war Straße 43b.
Um 1900 wurde ein Teil der Straße in Hertelstraße umbenannt. Die Blankenbergstraße stellt heute die Verbindung zwischen der Hertel- und Goßlerstraße im Norden sowie der südlich gelegenen Hacker- und Fröaufstraße her. Zwischen 1873 und 1895 hieß sie Bischofstraße.
Der Platz hieß von 1875 bis 1964 Lauterplatz, davor wurde er unter anderem auch als Schulplatz bzw. Marktplatz bezeichnet. Hier findet seit 1881 noch heute dreimal wöchentlich einer der ältesten Wochenmärkte Berlins statt. Am Platz befindet sich das von Hans Altmann entworfene späthistoristischeRathaus Friedenau. Direkt auf dem Platz steht der 1929 nach Entwürfen des Architekten Heinrich Lassen als Bedürfnisanstalt mit angebautem Wartehäuschen errichtete Kiosk, der unter Denkmalschutz steht.[5]
Der vorherige Name war Straße D. Die Straße entstand 1906 durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau und stellt die Nord-Süd-Verbindung zwischen der Varziner Straße und dem Cosimaplatz her.
Die Allee wurde zwischen 1872 und 1874 unter dem Namen Kaiserstraße angelegt und hieß vom 16. März 1888 bis zum 18. Juli 1950 Kaiserallee. Sie ist die zentrale Nord-Süd-Achse der Carstenn-Figur. Der nördliche Teil der Straße liegt in Wilmersdorf.
Der Schriftsteller Georg Hermann wohnte in der Bundesallee 68 und 108. Der bekannte Berliner Theaterkritiker Friedrich Luft lebte in der Bundesallee 74 und der Satiriker und Schriftsteller Kurt Tucholsky wohnte in der Bundesallee 79.
Der vorherige Name war zwischen 1905 und 1935 Wagnerplatz.
Auf dem umliegenden Gelände des Wagnerviertels befand sich bis 1904 eine 500 Meter lange ovale Radrennbahn aus Zement, die im damaligen Sportpark Friedenau lag. Der Sportpark wurde abgerissen und das Gelände ab 1906 mit Mietshäusern bebaut.
Der vormalige Name zwischen 1872 und 1962 war Ringstraße. Hier entstanden nach 1871 die ersten Bebauungen der seinerzeitigen Landhauskolonie Friedenau. Die Straße verläuft halbkreisförmig als Verlängerung der Roennebergstraße bis zum Breslauer Platz. Sie beginnt und endet jeweils an der Rheinstraße.
Der erste Name war bis 1906 Straße D. Die Straße zwischen dem Cosimaplatz im Norden und der südlich gelegenen Sarrazinstraße entstand durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau.
Der Zeichner und Illustrator Walter Trier wohnte von 1912 bis 1916 in der Elsastraße 2.
Die Eschenstraße verläuft zwischen der Stubenrauch- und der Görresstraße. Der vorherige Name war Straße 11. Nach dem Zweiten Weltkrieg plante man im Jahr 1945, die Eschenstraße in Fritz-Haber-Straße umzubenennen, was allerdings durch den damaligen Magistrat nicht bestätigt wurde.
Die zwischen dem Cosimaplatz und der Handjerystraße verlaufende Straße entstand 1906 durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau. Sie ist heute vom Cosimaplatz aus eine Sackgasse.
Adolf Fehler (1828–1903), Berliner Kommunalpolitiker
um 1900
Der nördlich des heutigen Friedhofs Schöneberg III verlaufende Abschnitt der Fehlerstraße hieß vorher Am Friedhof und wurde um 1900 in Fehlerstraße umbenannt. Die Straße verbindet die Laubacher Straße mit dem Südwestkorso.
In der Fehlerstraße 8 hatte die Bildgießerei Hermann Noack bis zum Jahr 2009 ihren traditionellen Sitz.
Ferdinand Ludwig Frege (1804–1883), Theologe und Historiker, zwischen 1846 und 1883 Pfarrer in Schöneberg.
29. Apr. 1884
Die Fregestraße bildet die südliche Verlängerung der Stierstraße und verläuft zwischen Hauptstraße und Feuerbachstraße. Der vorherige Name war Straße 27. Der südliche Teil der Straße liegt in Steglitz. Die Häuser der östlichen Straßenseite zwischen Hauptstraße und Holsteinischer Straße gehören zum Ortsteil Schöneberg.
Der erste Name zwischen 1873 und 1890 war Schillingstraße. Durch Teilung der Schillingstraße in Fröaufstraße und Hackerstraße entstand die heutige Straße, die auf der östlichen Seite in die Bundesallee mündet.
Josef Görres (1776–1848), Schriftsteller und Historiker
31. Juli 1947
Die vorherigen Namen waren bis 1937 Wilhelmstraße, von 1937 bis 1945 Golzheimer Straße und zwischen 1945 und 1947 Aufbaustraße. Zwischen 1967 und 1976 war in der Görresstraße 8 der „Buchhändlerkeller“ als literarische Kultureinrichtung und Veranstaltungsort des Ortsteils Friedenau ansässig.
Johann Carl Hacker (1811–1892), Kommunalpolitiker und Geheimer Rechnungsrat im Kaiserlichen Kriegsministerium
um 1890
Durch Teilung der Schillingstraße (1873–1890) in Fröaufstraße und Hackerstraße entstand die heutige Straße, deren Straßenland teilweise in Steglitz liegt.
Die Straße entstand durch die Zusammenlegung der ehemaligen Promenade II mit Promenade I sowie der Promenade III. Die Handjerystraße bildet zusammen mit der Stubenrauchstraße die für Friedenaus Straßenstruktur charakteristische U-Form der Carstenn-Figur.
In der Handjerystraße 2 stürzte während der Berliner Luftbrücke, die anlässlich der Blockade Berlins 1948/1949 eingerichtet wurde, am 25. Juli 1948 ein „Rosinenbomber“ ab und beschädigte das Gebäude schwer. Das Dach des gegenüberliegenden Friedenauer Gymnasiums wurde dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Eine Gedenktafel am Haus Handjerystraße 2 erinnert an die beiden US-Piloten, die damals ums Leben kamen.
Hannah Höch (1889–1978), Malerin, die von 1917 bis 1933 in Friedenau lebte
21. März 2020
Der Weg führt auf der Trasse der ehemaligen Straße am Güterbahnhof Wilmersdorf von der Handjerystraße zur Hauptstraße entlang der Neubausiedlung Friedenauer Höhe auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Berlin-Wilmersdorf. Seine beiden Enden bildeten früher die Zufahrten zu diesem Güterbahnhof.
Am 13. Juni 1893 wurde die Friedenauer Straße von der Mühlenstraße bis zur Ringstraße in die Hauptstraße einbezogen (heute: Dominicusstraße bis Innsbrucker Platz). Der verbleibende Teil der Friedenauer Straße (zwischen Innsbrucker Platz und Rheinstraße) wurde erst am 12. Dezember 1907 bzw. am 13. Februar 1908 in Hauptstraße umbenannt. Am Breslauer Platz liegt das Rathaus Friedenau. Die Straße war Teil der Reichsstraße 1 und danach bis in die 1970er Jahre der Bundesstraße 1.
In der Hauptstraße 78/79 befindet sich das 1929 als Stahlskelettbau gestaltete Gebäude des Roxy-Palastes. Hier ereignete sich in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1986 ein Attentat auf die seinerzeit dort befindliche Diskothek „La Belle“, das weltweit Aufsehen erregte. – Ein Teil der Straße verläuft in Schöneberg.
Hedwig Neumann, einzige Tochter des Schöneberger Pfarrers Ferdinand Ludwig Frege, nach dem ebenfalls eine Straße in Friedenau benannt ist (→ Fregestraße)
Die Straße verläuft von der Goßlerstraße bis zur Laubacher Straße. Um 1900 entstand die Hertelstraße als ehemaliger Teil der Blankenbergstraße. Der vorherige Name war um 1873 bis um 1895 Bischofstraße.
Die Straße verläuft von der Flora- bis zur Fregestraße. Die vorherigen Namen waren Straße 22 und Straße 26. Das Straßenland liegt teilweise in Steglitz.
Der Platz entstand im Jahr 1910 und wurde seitdem mehrfach umgestaltet. Er ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt: Hier verlaufen die Ringbahn der S-Bahn und die Linie U4 der U-Bahn, die hier jeweils einen Bahnhof haben. Der Platz wird seit 1979 von der Stadtautobahn unterquert und hat eine Autobahnanschlussstelle erhalten, die den Platz mit ihrem starken Autoverkehr dominiert. Ein Teil des Platzes gehört zu Schöneberg.
Die Straße im heutigen Wagnerviertel verläuft von der Handjerystraße bis zur Varziner Straße. Der vorherige Name vor 1876 bis 1906 war Moltkestraße. Ursprünglich war die Straße zeitweise namenlos oder wurde Straße C genannt.
Anlässlich der Goldenen Hochzeit von Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta wurde die auf dem heutigen Mittelstreifen der Saarstraße stehende Eiche gepflanzt, die auch an den 82. Geburtstag des Kaisers erinnern sollte. Der Platz wurde vorher als Rondell bezeichnet.
Die Straße entstand 1906 durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau. Sie verläuft von der Bundesallee bis zur Sarrazinstraße.
Die vorherigen Namen waren zwischen 1856 und 1880 Steglitzer Weg, ab 1880 Grüner Weg, mitunter auch Grenzstraße. Die Straße verläuft zwischen der Maßmann- und Kreuznacher Straße bis zur Blisse- und Varziner Straße. Sie bildet die Grenze zwischen den Ortsteilen Wilmersdorf und Friedenau, wobei das Straßenland zu Wilmersdorf gehört.
Als eine der ersten Straßen in Friedenau wurde die Lauterstraße ab 1872 angelegt und zunächst Grenzstraße benannt. Sie verläuft von der Bennigsenstraße bis zum Breslauer Platz, wo sie das Rathaus Friedenau begrenzt.
Die Schreibweise um die Wende zum 20. Jahrhundert war Meinauer Straße. Sie verläuft in Verlängerung der Sentastraße von der Bundesallee bis zum Südwestkorso.
Die Straße verläuft von der Dickhardt- und Wilhelm-Hauff-Straße bis zur Kaisereiche, wo sie als Sackgasse endet. Der vorherige Name von 1872 bis 1875 war Ahornstraße. 1926 wurde die Moselstraße zwischen der damaligen Ringstraße (heute: Dickhardtstraße) und der früheren Grenze zu Schöneberg in Wilhelm-Hauff-Straße umbenannt.
Der erste Name von 1872 bis 1875 war Querstraße III. Weil sich in dieser Straße u. a. viele Schriftsteller niedergelassen hatten, wird die Straße auch als „Literaturmeile“ bezeichnet. So wohnte LiteraturnobelpreisträgerGünter Grass zwischen 1963 und 1996 in der Niedstraße 13, der Schriftsteller Uwe Johnson und der Maler Karl Schmidt-Rottluff lebten und wirkten im Haus Nr. 14. Im Haus Nr. 5 gründeten die Brüder Siegmund und David Loewe 1923 die Radiofrequenz GmbH, aus der die Loewe-Opta AG hervorging. Ebenfalls in der Niedstraße 5 wohnte später Erich Kästner bei seiner Sekretärin Elfriede Mechnig. Der Schriftsteller Max Halbe lebte in der Nr. 10 und der Schriftsteller und Dramaturg Günther Weisenborn im Haus Nr. 25.
Die Straße verläuft von der Bundesallee bis zur Elsastraße. Sie entstand 1906 durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau.
Der vorherige Name des Platzes war von 1873 bis 1884 Berliner Platz, zwischen 1884 und 1961 Maybachplatz, benannt nach dem preußischen Handelsminister und Minister für öffentliche Arbeiten Albert von Maybach. Im Volksmund wurde die Grünanlage wegen ihres Baumbestandes lange als Birkenwäldchen bezeichnet. Am Platz befindet sich die Friedrich-Bergius-Oberschule (das ehemalige Friedenauer Gymnasium).
Der Perelsplatz ist der nordöstliche von vier Plätzen, die die Eckpunkte der Carstenn-Figur bilden.
Der erste Name von 1872 bis 1967 war Wilmersdorfer Platz. Die heutige Platzgestaltung erfolgte 1955 durch Karl Tümler. Am Platz steht das imposante Gebäude des ehemaligen Kaiserlichen Postamtes I. Klasse (später Postamt 410, heute Sitz der PSD Bank) von Ludwig Meyer, das am 1. Oktober 1918 auf der Grundfläche des ursprünglich hier geplanten Rathauses Friedenau eröffnet wurde. Das Gebiet rund um den Platz stellt das älteste Baugebiet Friedenaus dar. Der Renée-Sintenis-Platz ist der südöstliche von vier Plätzen, die die Eckpunkte der Carstenn-Figur bilden.
Der Platz, der 1955 von Karl Tümler umgestaltet wurde, ist ein Gartendenkmal; auf ihm wurde die Plastik Grasendes Fohlen von Renée Sintenis aufgestellt.[6]
Die Retzdorffpromenade ist ausschließlich den Fußgängern gewidmet und bildet eine kleine parkähnliche Verbindung zwischen der Rheingaustraße und der Lefèvrestraße.
In der Rheingaustraße 30 befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts das Elektrizitätswerk der damaligen Landhauskolonie und in der Nummer 8 wohnte der Lyriker Rainer Maria Rilke. In der Rheingaustraße 7 befindet sich die Stechlinsee-Grundschule.
Der Teil der ehemaligen Provinzialchaussee Berlin–Potsdam wurde 1875 wegen der Verbindung zwischen Berlin und dem Rheinland umbenannt. Die Straße war später Teil der Reichsstraße 1 und danach bis in die 1970er Jahre der Bundesstraße 1. Sie stellt als Ein- und Ausfallstraße die Verbindung zwischen der Innenstadt und den südwestlichen Bezirken Berlins her und ist eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Friedenaus.
Otto Sarrazin (1842–1921), Geheimer Oberbaurat und Kommunalpolitiker
31. Juli 1947
Die vorherigen Namen waren zwischen 1872 und 1876 Carlsruher Straße, zwischen 1876 und 1937 Bismarckstraße und zwischen 1937 und 1947 Jänischallee. Die nach 1945 vorgesehene Umbenennung in Maybachstraße wurde vom Magistrat nicht genehmigt.
Der Architekt und Schriftsteller Max Frisch wohnte in der Sarrazinstraße 8.
Der erste Name war Schmargendorfer Platz. Um einen besseren Verkehrsfluss zu gewährleisten (insbesondere dem der damaligen BVG-Buslinie A17), wurde 1957 die seinerzeit um den Platz verlaufende Wiesbadener Straße verbreitert und im rechten Winkel über die Stubenrauchstraße geführt. Der Schillerplatz ist der südwestliche von vier Plätzen, die die Eckpunkte der Carstenn-Figur bilden.
Die Straße verbindet die Lauterstraße mit der Handjerystraße. Die vorherigen Namen waren zwischen 1872 und 1885 Querstraße I und von 1885 bis 1931 Feurigstraße.
Die Straße entstand 1906 durch die Anlage des Wagnerviertels auf dem Gelände des ehemaligen Sportparks Friedenau. Sie verbindet die Bundesallee mit dem Varziner Platz.
Die vorherigen Namen waren zwischen 1874 und 1876 Nassauer Straße, in den Jahren 1876–1883 Promenade IV, Promenade V und Promenade VI sowie zwischen 1883 und 1889 Ringstraße. Die Stubenrauchstraße bildet zusammen mit der Handjerystraße die für Friedenaus Straßenstruktur charakteristische U-Form der Carstenn-Figur.
Eduard Wex (1827–1902), Bauingenieur, Präsident der Eisenbahndirektion Berlin
22. Dez. 1911
Bei dem in Friedenau gelegenen Teil der Wexstraße handelt es sich um eine – nicht für Fußgänger und Radfahrer zugängliche – Kraftfahrstraße, die als 400 Meter langes autobahnähnliches Fahrbahnteilstück in die Anschlussstelle 17 – Innsbrucker Platz (Westteil) der Stadtautobahn übergeht. Der nördliche Teil der Straße liegt in Wilmersdorf.
Die ursprüngliche Trasse dieser Straße war der Alte Landweg nach Schmargendorf, zwischen 1873 und 1890 hieß sie deshalb Schmargendorfer Straße, später Kasseler Straße. Der westliche Teil der Straße liegt in Wilmersdorf.
Die Straße verläuft in der Verlängerung der Moselstraße von der Dickhardtstraße bis zur Wielandstraße. Die vorherigen Namen waren Haufstraße (mit einem „f“), und Hauffstraße (mit zwei „f“). Ein Teil der Straße liegt in Schöneberg.
Die Straße verläuft vom Friedrich-Wilhelm-Platz bis zum Liane-Berkowitz-Platz am Südwestkorso. Die Gebäude mit den Hausnummern 17–20 wurden seinerzeit als Einküchenhäuser konzipiert und von mehreren Architekten geplant, unter anderem von Albert Gessner. Der Begriff des „Einküchenhauses“ bezeichnet das im Jahr 1900 von der SozialdemokratinLily Braun in der sozialistischen Debatte über Wohnungsreform und Frauenemanzipation vorgestellte Konzept einer Gemeinschaftseinrichtung verstanden. Mit der – auch als „Zentralküchenhaus“ bezeichneten – Einrichtung schuf sie eine grundlegende Idee zur Reform der Hauswirtschaft.
Der Georg-Hermann-Garten wurde 1962 auf dem Gelände des ursprünglichen „Ulmenhofes“ (Park der „Villa Sarrazin“) als Gedenkort für den 1943 im KZ Auschwitz ermordeten Schriftsteller und Kunstkritiker Georg Hermann eingeweiht. Er gehörte bereits 1914 zu den wenigen Schriftstellern in Deutschland, die den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht begrüßten. Der Garten gehört zwar nicht zum öffentlichen Straßenland, ist aber auf Anfrage bei der Kindertagesstätte „Pestalozzi-Fröbel-Haus“ über die Bundesallee 79–81 zu besichtigen (am Wochenende geschlossen). Die ehemaligen Zugänge in der Stubenrauch- und der Goßlerstraße sind zwischenzeitlich geschlossen worden. Der Gedenkstein für Georg Hermann steht etwas versteckt auf dem eingezäunten Kita-Spielplatz. Georg Hermann hatte zu Friedenau ein liebevoll-distanziertes Verhältnis. In seinem Roman Der kleine Gast aus dem Jahr 1925 beschrieb er Friedenau seinerzeit als „idyllisches Gartenviertel“ und als „Eldorado der Tonzwerge“ (Lage52.47005555555613.3275).
Wagnerviertel
Das Wagnerviertel, begrenzt durch den Bereich der Bundesallee, Varziner Straße, Handjerystraße und Sarrazinstraße, wurde nach Werken von Richard Wagner benannt. Auf einem Teil dieses Terrains befand sich bis 1904 der Sportpark Friedenau mit einer 500 Meter langen ovalen Radrennbahn. Ursprünglich war geplant, den Gasometer Schöneberg in diesem Bereich zu errichten, was bei der Bevölkerung der seinerzeit neu entstandenen Landhauskolonie auf großen Widerstand stieß. Der Gasometer wurde dann auf der nahegelegenen „Roten Insel“ in Schöneberg errichtet. Nach dem Abriss des Sportparks wurde das Gelände ab 1906 mit Mietshäusern bebaut (Lage52.47569444444413.330833333333).
Ehemaliger Hamburger Platz
Der ehemalige Hamburger Platz befand sich an der Straßeneinmündung der Stubenrauch- und Görresstraße (ehemals: Wilhelmstraße) am Südwestkorso (vormals: Schwarzwaldstraße) in Höhe der Offenbacher und der Mainauer Straße. Er war der nordöstliche von vier Plätzen, die die Eckpunkte der Carstenn-Figur bilden. Der Name des Platzes leitet sich von der HansestadtHamburg ab, dem Geburtsort des Planers Johann Anton Wilhelm von Carstenn. Die Gemeindevertretung von Friedenau beabsichtigte seinerzeit, den bereits in der Carstennschen Planung vorgesehenen Hamburger Platz – eine spiegelbildliche Anlage zum heutigen Perelsplatz – als Gemeindefriedhof anzulegen. Am 20. Mai 1881 fand die Einweihung des Friedhofs statt. Der Hamburger Platz umfasste damit nur noch den Abschnitt an der Einmündung der seinerzeitigen Schwarzwald-, Mainauer und Wilhelmstraße in die Stubenrauchstraße (heute etwa die Kreuzung Stubenrauchstraße, Südwestkorso und Görresstraße). Auf dem Platz, der angerförmig von der Straßenbahn auf beiden Seiten umfahren wurde, stand von 1909 bis 1931 der von Paul Aichele entworfene Sintflutbrunnen, der später auf dem Maybachplatz (heute: Perelsplatz) seinen aktuellen Standort fand. Der Platz musste wegen der Erweiterung des Friedenauer Friedhofs nach Süden hin aufgegeben werden, ist aber noch immer – wegen der sich hier ergebenden Öffnung der Straßen an dieser Stelle – als solcher zu erkennen. Er wurde in Adressbüchern und Plänen oft ohne Namen aufgeführt und um 1933 aufgehoben (Lage52.47552777777813.324194444444).
Die Zufahrt von der Wexstraße (südlicher Bereich) zur Stadtautobahn (RBS: 99018) mit der Anschlussstelle Innsbrucker Platz (westlicher Teil) liegt auf Friedenauer Gebiet, es ist eine örtliche Straßenverbindung (StEP-Stufe III), der OKSTRA-Klasse: A mit einer Länge von 250 Metern.
Gudrun Blankenburg: Friedenau – Künstlerort und Wohnidyll. Die Geschichte eines Berliner Stadtteils. Frieling, Berlin 2006, ISBN 3-8280-2350-9 (mit Register sowie beiliegender Denkmalkarte).
Christel und Heinz Blumensath: Das andere Friedenau – Spaziergänge durch 125 Jahre Kunst-, Literatur- und Baugeschichte. Bezirksamt Schöneberg, Berlin 1996.
Alfred Bürkner: Friedenau – Straßen, Häuser, Menschen. Stapp, Berlin 1996, ISBN 3-87776-065-1.
Hermann Ebling: Friedenau – Aus dem Leben einer Landgemeinde, 1871–1924. Zinsmeister und Grass, Berlin 1986, ISBN 3-9801309-0-8.
Hermann Ebling, Evelyn Weissberg: Friedenau erzählt: Geschichten aus einem Berliner Vorort – 1871 bis 1914. edition Friedenauer Brücke, Berlin 2007, ISBN 978-3-9811242-1-7.
Hermann Ebling, Evelyn Weissberg: Friedenau erzählt: Geschichten aus einem Berliner Vorort – 1914 bis 1933. edition Friedenauer Brücke, Berlin 2008, ISBN 978-3-9811242-2-4.
Stefan Eggert: Spaziergänge in Schöneberg. Berlinische Reminiszenzen. Band78. Haude & Spener, Berlin 1997, ISBN 3-7759-0419-0.
Peter Lemburg, Gabriele Schulz, Dietrich Worbs: Denkmale in Berlin, Bezirk Schöneberg, Ortsteil Friedenau. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Landesdenkmalamt Berlin und Bezirksamt Schöneberg. Willmuth Arenhövel, Berlin 2000, ISBN 3-922912-52-4.
Helmuth Pohren-Hartmann, Hermann Ebling, Evelyn Weissberg: Der Künstlerfriedhof in Friedenau. edition Friedenauer Brücke, Berlin 2006, ISBN 3-9811242-0-0.
Hans-Jürgen Mende (Hrsg.): Lexikon ‚Alle Berliner Straßen und Plätze‘ – Von der Gründung bis zur Gegenwart. Band1: A–Fre; Band2: Fre–Len; Band3: Leo–Schö; Band4: Schö–Z. Neues Leben / Edition Luisenstadt, Berlin 1998, ISBN 3-355-01491-5.
Franziska Arndt, Ronald Hoppe, Hannah Otto: Straßen in Berlin Friedenau – Das kleine Lexikon. Epilog 1.002, Berlin 2010, ISSN2190-9113.
↑Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Freunde bei den Nachbarn in Friedenau. In: Berliner Morgenpost, 9. Oktober 2009 (Artikel über Herta Müller und die – offiziell nicht zu Friedenau gehörende – Menzelstraße).
↑Claudia Fuchs: Die meisten bestehen darauf, Friedenauer zu sein. In: Berliner Zeitung, 20. April 2012 (online), zum 125-jährigen Jubiläum Friedenaus 1996